Energiesparen leicht gemacht am Thema Mobilität

Die Frage der Energieversorgung und der Energiesicherheit ist vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen dringender als je zuvor.

Seit Februar 2022 hält der brutale Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine die ganze Welt in Atem. Aufgrund einer politisch gewachsenen, vergleichsweise großen Abhängigkeit Österreichs von Gasimporten aus Russland (man bezieht derzeit rund 80 % des Bedarfs aus Russland) wird nun fieberhaft nach Alterantiven gesucht.
Zum anderen dominiert seit vielen Jahren auch die Klimakrise, besser wohl Klimakatastrophe, unser gegenwärtiges Leben.

In diesem Artikel wollen wir - ständig erweitert - praktische Möglichkeiten aufzeigen, wie jeder von uns selbst seinen Lebensstil anpassen kann um weniger Ressourcen sowie weniger Energie zu verbrauchen. Dabei soll nicht nur von Verzicht die Rede sein, sondern vielmehr das Sammeln von Angeboten und Hinweisen, wie durch eine nachhaltige Lebensweise das eigene Leben unabhängiger, einfacher und lustvoller gestaltet werden kann.

ENERGIESPARTIPPS BEIM EIGENEN MOBILITÄTSVERHALTEN
Zu Fuß gehen
... hat den Vorteil sich einzulassen, die Langsamkeit neu zu entdecken und bewusst wahrzunehmen sowie etwas für das eigene Wohlbefinden und die Erhaltung der Gesundheit zu tun!

Radfahren ganzjährig
... noch mehr für die Gesundheit tun, immer einen Parkplatz finden und im Vergleich zu einem PKW sehr viel an Fixkosten sparen. Fahrradhochburgen wie Amsterdam, Bologna oder Kopenhagen zeigen, dass im Hinblick auf die Förderung des Radverkehrs bei uns noch viel Luft nach oben ist. Beschäftigen Sie sich auch mit praktischen Lastenrädern mit denen Familienmitglieder, Haustiere oder der Wocheneinkauf einfach transportiert werden kann. Bedenken Sie bitte, dass ein elektrisches betriebenes Rad Strom sowie Ressourcen für den Antrieb braucht. Natürlich sind sogenannte E-Räder vor allem für Ältere hilfreich und ermöglichen diesen die Aufrechterhaltung unabhängiger Mobilität. Außerdem wird mitterweile die Anschaffung von Fahrrädern aller Art auch vom Bund gefördert. Länder und Gemeinden bieten teilweise ebenfalls Förderungen für die Neuanschaffung von Rädern.
Für die Mitarbeiter des Naturschutzbundes ist Radeln fester Bestandteil des täglichen Lebens.
Weiterführende Informationen finden Sie vor allem hier: Critical Mass, Radlobby.

Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel
... auch das Fahren mit den meist liebevoll "Öffis" genannten öffentlichen Verkehrsmitteln bringt überwiegend Vorteile mit sich. Die Kostenersparnis im Vergleich zu einem oder gar mehreren PKWs ist für einen durchschnittlichen Haushalt sehr groß. Statt im Schnitt meist nur 1,x Personen pro Auto, bei einem Fahrzeuggewicht von 1000 bis 2500 (!) kg (SUVs),  benötigt der Transport einer Person im Öffi deutlich weniger Ressourcen und Energie.
Über viele Jahrzehnte wurden immer mehr Straßen errichtet, wodurch Lebensräume zerschnitten werden und hunderttausende Tiere jährlich überfahren werden. Zudem fordert der motorisierte Verkehr weiterhin viele Tote und unzählige Verletzte. Für die Errichtung von Öffis werden auch Lebensräume zerschnitten. Allerdings transportieren diese weit mehr Menschen mit viel größerer Effizienz. Zudem ist die Unfallgefahr als öffentlicher Verkehrsteilnehmer deutlich reduziert.
Für die Errichtung öffentlicher und privater Parkflächen wird weiterhin täglich erschreckend viel fruchtbarer Boden dauerhaft überbaut.

Sehr anschaulich hat der Verein FAIRKEHR den unterschiedlichen Flächenbedarf unterschiedlichler Mobilitätsformen vergleichend dargestellt:
Flächenbedarf im Vergleich: Radfahren - Busfahren - Autofahren.

Natürlich hat die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln dort (noch) ihre Grenzen wo es diese einfach nicht gibt, die Taktung schlecht ist oder nur wenige Verbindungen täglich angeboten werden. Daher ist der Einsatz für den Ausbau hin zu einem flächigen, gut getakteten öffentlichen Verkehrssystems auch ein zentrales Anliegen unserer Arbeit.
2022 sollten wir als Gesellschaft verstanden haben, dass lebenslange Mobilität für alle Menschen das Ziel ist und das bedeutet auch eine Zurückdrängung des motorisierten Personenindividualverkehrs mit all seinen Nachteilen. Dadurch können auch die beschränkten öffentlichen Mittel, aufgebracht aus den Steuern aller Bürger, weit sinnvoller zum Wohle aller eingesetzt werden.

Autofahren & Fliegen
Aber selbst wenn man mangels Alternativen zur Nutzung eines Autos gezwungen ist hat man immer noch Wahlmöglichkeiten. So mag die Masse eines schweren Fahrzeugs im Fall eines Unfalls mehr Schutz bieten, aber kleinere Fahrzeuge senken die Emissionen pro Personenkilometer. Zudem ist der Parkflächenbedarf geringer. Wer ein Auto selten braucht, kann sich überlegen ganz darauf zu verzichten und im Bedarfsfall tageweise oder aus einem Car-Sharingpool zu leihen. Erhebungen zu den Kosten für Mobilität belegen, dass von einer Ersparnis an Fixkosten von rund 300,--/Monat auszugehen ist, wenn man ohne eigenes Auto auskommt.

Bei der Entscheidung für oder gegen eine Flugreise sind vor allem kürzere bis mittlere Strecken sehr oft bequemer per Zug oder auch Bus zu bewältigen. Zudem bietet einem diese Art der Fortbewegung mehr Langsamkeit um sich auf die Reise und das -ziel einzustellen, abgesehen vom immensen Schadstoffausstoss eines Flug- im Vergleich zu einem Bahnkilometer.

Verwenden Sie auch den ökologischen Fußabdruckrechner um die Auswirkungen Ihres Mobilitätsverhaltens auf die Erde vergleichbar und anschaulich zu machen! So lassen sich auch geplante Veränderungen in ihrem Lebensstil und ihrem Verhalten besser im Hinblick auf Umweltauswirkungen abschätzen.

Wer gerne fliegt oder eine Flugreise schlicht nicht vermeiden kann hat die Möglichkeit über Initiativen wie Atmosfair und ähnliche einen Betrag zu spenden der dem beim Flug ausgestossenen CO2 entspricht. Diese Gelder werden dann für kompensatorische Maßnahmen wie etwa Wiederaufforstungsprojekte verwendet.

Salzburg, 25/8/2022

Lesen Sie gerne auch Beiträge über unsere Arbeit mit der es uns und anderen Gruppen gelungen ist den Ausbau der Mönchsberggarage zu unterbinden sowie zum heuer präsentierten alternativen Verkehrskonzept NASA (NAverkehr SAlzburg).

 

Energiesparen leicht gemacht am Thema Wohnen

Die Frage der Energieversorgung und der Energiesicherheit ist vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen dringender als je zuvor.

Seit Februar 2022 hält der brutale Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine die ganze Welt in Atem. Aufgrund einer politisch gewachsenen, vergleichsweise großen Abhängigkeit Österreichs von Gasimporten aus Russland (man bezieht derzeit rund 80 % des Bedarfs aus Russland) wird nun fieberhaft nach Alterantiven gesucht.
Zum anderen dominiert seit vielen Jahren auch die Klimakrise, besser wohl Klimakatastrophe, unser gegenwärtiges Leben. Außerdem benötigen alle konsumierten Waren zu ihrer Erzeugung neben Energie zahlreiche Rohstoffe, werden irgendwo auf der Welt erzeugt und anschließend zum jeweiligen Verkaufsort transportiert und erfordern die Arbeitskraft vieler Menschen die selten genug dafür fair entlohnt werden.

In diesem Artikel wollen wir praktische Möglichkeiten aufzeigen, wie jeder seinen Lebensstil anpassen kann um weniger Ressourcen sowie weniger Energie zu verbrauchen. Dabei soll nicht nur von Verzicht die Rede sein, sondern vielmehr das Sammeln von Angeboten und Hinweisen, wie durch eine nachhaltige Lebensweise das eigene Leben unabhängiger, einfacher und lustvoller gestaltet werden kann.

Beim so umfangreichen und stark vom einzelnen abhängigen Thema Wohnen kann dieser Artikel nur einige Denkanstöße und Hinweise liefern um sich eingehender mit dem jeweiligen Thema zu beschäftigen.

UNSERE ART ZU WOHNEN

beeinflusst den von uns verursachten Energiebedarf und die Art und Menge an Ressourcen die wir verbrauchen ganz entscheidend!
Welche Bereiche können wir nun hinterfragen und systematisch verbessern um die Auswirkungen unseres Lebensstils umweltverträglicher zu gestalten?

1) Überprüfen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck!
Verwenden Sie die Möglichkeit mit Hilfe des ökologischen Fußabdruckrechners die Auswirkungen Ihre gegenwärtige Lebensweise auf den Planeten Erde berechnen zu lasen.
Prüfen Sie dann wie sich konkrete Veränderungen ihres Lebensstils auswirken!
So erhalten Sie einen besseren Einblick wie Sie Ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren können.

2) Verwenden Sie nachhaltige Lacke und Farben!
Die Wahl von Farben, Putzen und anderen Materialen wie Bodenbelägen, Teppichen etc. ist wichtig. Durch die Prüfung der Art der Materialen und der Herstellungsbedingungen können Sie das Einbringen von Giftstoffen im schlimmsten Fall oder chemischen Verbindungen die Allergien verurachen können verhindern.
Vewenden Sie daher Naturfarben, die etwas teurer aber ökologisch unbedenklich sind.
Natürliche Mineralfarben auf Kalkbasis sind für Innenräume und Fassaden erhältlich. Diese sind frei von Lösungsmitteln, lassen sich gut auftragen und haben hohe Deckkraft.
Wenn Sie die Wände mit Lehm verputzen (lassen) bringen Sie einen natürlichen Feuchtigkeitsregulator in ihre Wohnräume: Lehm nimmt die Luftfeuchte auf und gibt sie nach und nach wieder ab. Lange Zeit wurden früher Wände mit Lehm verputzt. Heute ist Lehmputz wieder beliebter, aber teurer wie herkömmliche Putzmischungen.
Verwenden Sie Leim auf Naturstoffbasis und Lacke ohne Lösungsmittel und Weichmacher.

3) Beziehen Sie Strom aus erneuerbaren Energiequellen!
Welchen Strom man woher bezieht ist in vielerlei Hinsicht das Gebot der Stunde, einerseits im Hinblick auf geopolitische Fragen bis hin zum Krieg in der Ukraine, andererseits wegen er dadurch emittierten Menge an Treibhausgasen. Nutzen Sie dafür vor allem die Möglichkeiten der Energieberatung von behördlicher Seite.

4) Reduzieren Sie Ihren laufenden Stromverbrauch!
· Erkundigen Sie sich vor Kauf oder Umzug nach dem Energieausweis: dieser ist vom Vermieter oder Verkäufer verpflichtend vorzulegen und gibt ihnen wichtige Hinweise über den zu erwartenden Energieverbrauch, mögliche bauliche Verbesserungsmaßnahmen und die davon abhängigen Heizkosten des Wohnobjektes.
· Schalten Sie nicht benötigte Geräte nachts aus!
· Trennen Sie nicht verwendete Geräte mit sogenannten Netzschaltern vom Stromnetz: erst wenn Sie diese damit wirklich von der Stromleitung trennen, verbrauchen diese keinen Strom mehr.
· Kaufen Sie energiesparende, energieeffiziente Geräte (Klasse A+++), wechseln Sie von Elektroherden auf Gasherde oder moderne Herde mit Induktionsplatten!
· Schalten Sie Kochplatten vorzeitig ab und nutzen Sie die Restwärme! Entlassen Sie die Backwärme am Ende eines Backvorgangs zum Wärmen in die Küche!
· Erhitzen Sie Wasser schnell und energiesparend mit einem Wasserkocher, nicht nur für das Teekochen, sondern auch um Wasser zum Kochen effizienter heiß zu machen!
· Tauschen Sie Leuchtkörper gegen solche mit LED-Technologie!
· Verzichten Sie allgemein auf überflüssige Elektrogeräte!
· Bringen Sie durch großflächige, hochwertige Fenster viel Tageslicht und Sonnenwärme in Ihre Wohnräume!

5) Senken Sie Ihren Wasserverbrauch!
· Verwendung von Regenwasser als Brauchwasser:
bei Neubauten oder Sanierungen können Zisternen gemauert oder aus Kunststoff bei vorhandenen Gärten eingegraben werden. Mit diesen kann Wasser aus Niederschlägen gesammelt werden. Schließt man mit einer Pumpe das gesammelte Regenwasser an das Hauswasserleitungsnetz an, kann dieses (es ist dafür ein zweites Wasserleitungsnetz notwendig, weshalb das vor allem für Neubauten oder Sanierung von Wasserleitungen in Frage kommt) zur Nutzung in Toilettenspülungen, der Waschmaschine und der Gartenbewässerung verwendet werden.
· Verwenden Sie bei Toilettenspülkästen die Stopptaste bzw. jene für reduzierte Spülwassermenge!
· Spülen Sie Geschirr nicht unter laufendem Wasser, drehen Sie beim Zähneputzen das Wasser ab und gehen Sie lieber duschen statt ein Vollbad zu nehmen!
· Installieren Sie wassersparende Duschköpfe und aktivieren Sie Geschirrspüler oder Waschmaschine erst, wenn sie diese voll anfüllen können.

6) Möbel, Teppiche, Wohntextilien
Informieren Sie sich über die Herstellbedingungen, Arbeitsbedingungen und woher Teile oder die gesamten Einrichtungsgegenstände und Bodenbelege stammen.
Billige Waren können Inhaltsstoffe beinhalten die Kopfschmerzen oder Allergien auslösen können.
Achten Sie auf Folgendes:
· Naturteppiche ohne Biozide
· Bodenbeläge ohne Weichmacher
· Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Hier ist das FSC (Forest Stewardship Council)-Siegel hilfreich, das Holzprodukte und Papier aus nachhaltiger Produktion kennzeichnet.
· Natursteine aus der Region: das unterbindet weite Transportwege. Zudem sind beim Abbau von Natursteinen häufig im globalen Süden Kinder an der Arbeit beteiligt.
· Kaufen Sie Bettwäsche und Gardinen aus Biobaumwolle

7) Trennen Sie ihren Müll richtig und reduzieren Sie Müll!
Trennen Sie ihren Müll so weit wie möglich und klären Sie offene Fragen dazu mit Ansprechpartnern der Altstoffsammelzentren ihrer Gemeinde. Verwenden Sie für organischen Müll eine Biotonne oder legen Sie in Ihrem Garten einen Komposthaufen an. Entsorgen Sie alte Konsumgüter über Hausmüllsamlungen oder im Altstoffsammelzentrum. Kaufen Sie nach Möglichkeit hochwertige und vollständig zerlegbare Produkte. Suchen Sie kleine Reparaturfachgeschäfte auf. In vielen Produkten sind ein oder wenige Teile mit geringerer Lebensdauer eingebaut (sog. geplante Obsoleszenz). Diese Schwachstellen können häufig einfach getauscht oder repariert werden wodurch ein Produkt problemlos weiter verwendet werden kann. Nutzen Sie dazu auch die Gelegenheit sich durch handwerklich talentierte Menschen bei einem Repair-Cafe bei der Instandsetzung helfen zu lassen. Das sind meist von sozialen oder karitativen Gruppen ins Leben gerufene Initiativen von denen man sich bei der Reparatur defekter Produkte helfen lassen kann.
Schließlich können Sie auch die Menge an Verpackungsmüll beim Einkaufen im Alltag reduzieren:
Kaufen Sie lose Ware! Nehmen Sie Stofftaschen, Körbe, Rucksacke und ähnliches mit um Ihren Einkauf zu transportieren. Außerdem können Sie sich offene Nahrungsmittel auch in mitgebrachte Gefäße füllen lassen. Wenn Sie das gezielt und überwiegend tun wollen, können Sie Nahrungsmittel in sogenannten "Unverpacktläden" beziehen.

8) Richtiges Lüften und Heizen!
Stellen Sie die Raumtemperatur nie zu hoch ein! Schalten Sie die Heizung nie gänzlich aus - ausgekühlte Wohnräume brauchen deutlich mehr Energie zum Aufheizen. Entlüften Sie oder lassen Sie Ihre Heizkörper entlüften. Heizkörper müssen frei stehen und sollten nicht von Möbeln verstellt oder etwa von Decken/Tüchern abgedeckt werden.
Achten Sie auf gute Wärmedämmung der Wände, der Böden und des Dachs. 50 cm breite Ziegelwände isolieren besser als dicke Dämmplatten auf den Fassaden. Zudem halten letztere weniger lang und viele sind nach Gebrauch als Sondermüll zu entsorgen. Tauschen und modernisieren Sie Fenster durch zweifach- oder dreifachverglaste gut schließende. Kippen Sie Fenster nicht, sondern tauschen Sie die Raumluft durch tägliches ein- oder zweimaliges kurzes Stoßlüften.
Nehmen Sie - meist von der Landesregierung angebotene - Energieberatungen in Anspruch und informieren Sie sich nach aktuellen Fördermöglichkeiten für die Installation moderner Heizsysteme (Fernwärme, Erdwärme, Luftpumpe, Pelletsheizung) sowie der Errichtung von Solar- und Photovoltaikanlagen. Erkundigen Sie sich zudem nach der Möglichkeit an einer neu enstehenden erneuerbaren Energiegemeinschaft vor Ort zu partizipieren und über diese selbst verwaltet und autark Energie zu beziehen. In Salzburg ist dafür die Ökostrombörse ein guter Ansprechpartner.

9) Nachhaltig wohnen und nachhaltig erzeugte, langlebige Möbel kaufen!
Nachhaltig erzeugte Möbel werden aus nachwachsende Rohstoffen und ökologischen Anbau erzeugt. Die zugehörigen Transportwege sind kurz und die Mitarbeiter werden dafür fair entlohnt. Diese Möbel sind frei von bedenklichen Inhaltsstoffen. Eine Entscheidung für (teure) hochwertige und zeitlose Möbel ist nicht nur sozial- und umweltverträglich - diese halten auch ein Leben lang! Ein paar heimische ökologisch fair agierende Möbelerzeuger sind hier aufgelistet.

10) Recycling und Upcycling statt Neukauf!
Prinzipiell sollte man immer hinterfragen ob man etwas wirklich benötigt. Sehr häufig erfolgen Kaufentscheidungen spontan und als sogenannte Impulskäufe. Ein ständig wachsendes Angebot an "Billigwaren" sowie alles umgebende Werbung verführt zusätzlich viele Menschen zu wenig reflektierten Kaufentscheidungen.
Statt etwas neu zu kaufen können Sie auch Tausch- und Verschenkplattformen, Second-Hand-Läden oder Flohmärkte nutzen um gebrauchten Gegenständen eine längere Nutzungsdauer zu ermöglichen. Handwerklich Versierte richten alte Möbel her oder nähen aus gebrauchten Textilien neue!

11) Richtig umbauen und sanieren!
Schließlich entstehen allmählich auch immer mehr Konzepte um Wohnraum generationübergreifend möglichst so zu gestalten, dass dieser einfach an eine unterschiedliche Zahl dort lebender Personen und wechselnde Lebensansprüche einfach(er) angepasst werden kann. Im Detail kann das bedeuten, mehr Wasseranschlüsse und Steckdosen/Stromleitungen vorzusehen, einfach zu errichtende/entfernende Trennwände anzudenken, Kellergeschosse in Hochwasserregionen "wasserdicht" zu machen oder alte Fensterfugen neu abzudichten.

12) Ökologisches Putzen und Reinigen!
Tausende Tonnen von Rückständen von Reinigungs- und Waschmitteln gelangen jährlich in das Abwasser. Das kann durch die Verwendung ökologischer Reinigungsmittel reduziert werden. Dazu findet man im Internet zahlreiche Anleitungen um Reinigungsmittel selbst und kostengünstig zu erzeugen. Außerdem haben Sie so die Kontrolle darüber, dass diese keine Zusatz- oder andere bedenkliche Stoffe beinhalten oder etwa Mikroplastik, dass sich sonst im Wasserkreislauf, Böden und letztlich Nahrungsnetzen immer mehr anreichert.

Salzburg, 26/8/2022

Energiesparen leicht gemacht am Thema Ernährung. Oder Du bist was Du isst!

Die Frage der Energieversorgung und der Energiesicherheit ist vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen dringender als je zuvor.

Seit Februar 2022 hält der brutale Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine die ganze Welt in Atem. Aufgrund einer politisch gewachsenen, vergleichsweise großen Abhängigkeit Österreichs von Gasimporten aus Russland (man bezieht derzeit rund 80 % des Bedarfs aus Russland) wird nun fieberhaft nach Alterantiven gesucht.
Zum anderen dominiert seit vielen Jahren auch die Klimakrise, besser wohl Klimakatastrophe, unser gegenwärtiges Leben.

In diesem Artikel wollen wir - ständig erweitert - praktische Möglichkeiten aufzeigen, wie jeder von uns selbst seinen Lebensstil anpassen kann um weniger Ressourcen sowie weniger Energie zu verbrauchen. Dabei soll nicht nur von Verzicht die Rede sein, sondern vielmehr das Sammeln von Angeboten und Hinweisen, wie durch eine nachhaltige Lebensweise das eigene Leben unabhängiger, einfacher und lustvoller gestaltet werden kann.

ENERGIESPARTIPPS BEI DER ERNÄHRUNG

Fleischarm/-los - regional - saisonal
Unsere Ernährungsweise und die Herkunft unserer Nahrung haben fundamentale Auswirkungen auf unsere Gesundheit und die Umwelt.
Da entlang der Nahrungsketten (Sonne > pflanzliche Biomasse > Pflanzenfresser > Fleischfresser ...) jeweils 90 % der aufgenommen Energie durch den Stoffwechsel eines Lebewesens durch die Ernährung von diesem durch ein anderes verloren gehen ist der "Aufwand" zur Erzeugung einer Kalorie Nahrung am effizientesten bei den sogenannten Primärproduzenten (Algen, Pflanzen). Dagegen steigt der Aufwand für die Erzeugung einer Kalorie tierischer Nahrung in Form von Pflanzenfressern wie Nutztieren um den Faktor 10.
Das bedeutet, dass bei einer Ernährung von tierischen Nahrungsmitteln im Vergleich zehn Mal so viel Futtermittel und Wasser und Energie benötigt wird um letztlich den selben Nährwert zu erzielen.

Die Erzeugung planzlicher Nahrung benötigt also weniger "Mitteleinsatz" als die Erzeugung tierischer Nahrung. Weltweit sind die Ausgangsstoffe zur Erzeugung verschiedener Düngerarten mengenmäßig beschränkt und auch die weltweit verfügbare Menge an sauberem Süßwasser ist begrenzt. Schon alleine deshalb ist pflanzliche Ernährung von Vorteil.

Die Erzeugung unserer gesamten Nahrung benötigt für den Anbau von Nutzpflanzen, aber auch Futtermitteln (für Nutztiere!) sowie Weideflächen (für Nutztiere!) bereits rund zwei Drittel (intensive und extensive Landwirtschaft) der Landfläche der Erde.

Da vor allem durch die Nutztierhaltung sehr viele ökologisch negative Folgen verursacht werden, empfiehlt sich eine für jeden Menschen eine pflanzenlose oder pflanzenarme Kost.
Immense Flächen die davor vom Menschen noch unberührt waren wurden bereits und werden weiterhin täglich (!) dafür gerodet. Viele dieser Gebiete wie Primärregenwälder (noch nicht vom Menschen veränderte) oder die Grenzen zwischen Land und Wasser (Küsten, Ufer) werden dabei für immer oder sehr lange Zeit zerstört. Millionen von Arten und zahllose Individuen verlieren dadurch ihre Lebesräume oft noch bevor sie entdeckt und wissenschaftlich beschrieben werden können.

Gegenwärtig werden rund ein Drittel bis die Hälfte aller erzeugten Nahrungsmittel nicht verwendet oder weggeworfen.
Das beginnt dabei, dass nicht alles an angebauten Früchten/Gemüse am Feld geerntet wird, oft aus 'ästhetischen' Gründen oder weil sich der Aufwand aus ökonomischen Überlegungen nicht rentiert. So kommt nur eine Auswahl der schönsten, fehlerfreien Ernte in den Handel. Und dort setzt sich die Vernichtung fort. Lockangebote lassen viele Menschen regelmäßig mehr als sie benötigen kaufen und so landet viel Nahrung ungenutzt im Müll privater Haushalte. Zudem führt das stete Füllen der Regale bis zu Geschäftsschluss zu einer enormen Menge an Nahrungsmitteln die täglich in jedem Geschäft weggeworfen werden.

Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum
Sich über diese beiden Begriffe und ihre Bedeutung im Klaren zu sein ist für mündige Kaufentscheidungen von zentraler Bedeutung.
Vergleichsweise wenig wichtig ist das Mindesthaltbarkeitsdatum. Es besagt lediglich, dass der Hersteller bis zu diesem Datum bestimmte Eigenschaften, wie etwa Farbe, Geruch etc. garantieren muss, aber nichts über die Genußfähigkeit eines Nahrungsmittels. Gute Beispiele dafür sind Obst, Gemüse, Backwaren, die nach Verstreichen des "MHDs" etwas älter, weniger 'frisch' aber verzehrfähig sind.
Im Unterschied dazu zeigt das Verbrauchsdatum bei verderblichen Nahrungsmitteln (Fleisch, Fisch, Fertigsalate, ...) an, dass diese Nahrungsmittel ab Erreichen dieses Datums zu verderben beginnen und daher nicht mehr genußfähig sind und entsorgt werden müssen.

Kaufen Sie also bewusst nur die Menge an Nahrungsmitteln ein, die Sie auch verbrauchen können! Fallen Sie nicht auf Lockangebot herein, die die Nahrungsmittelvernichtung künstlich erhöhen! Und prüfen Sie zu Hause Nahrungsmittel nach Geruch und Geschmack um deren Verzehrfähigkeit abzuklären.
Noch ein paar Beispiele dazu: Yoghurts etwa sind wenn davor die Kühlkette eingehalten wurde meist Wochen nach Ablauf des MHD weiter genussfähig! Teigwaren sind jahrelang haltbar und wenn nicht von 'Nagern' oder anderen Mitessern besucht kaum verderbensfähig.


Regional und saisonal
Große Auswirkungen vor allem auf den Energiebedarf hat die Herkunft unserer Nahrung durch die Emissionen die zum Transport dieser aus den Anbaugebieten zu den Konsumenten anfallen. Nahrungsmittel, die gerade jahreszeitlich frisch verfügbar sind, haben die kürzesten Wege hinter sich, Erdbeeren im hiesigen Winter etwa aus Bali dagegen eine Weltreise.
Viele Nahrungsmittel können auch einfach und gut gelagert oder für den Winter haltbar gemacht werden. Die Generationen vor uns wussten um Mittel und Wege um Lebensmittel für Herbst und Winter zu konservieren. Dieses Wissen ging großteils verloren, oft mangelt es aber auch schlicht am Bewusstsein welcher Aufwand an Arbeit, Energie und Rohstoffen in unserem Essen steckt.

Sich nach lokalem und jahreszeitlich verfügbarem Angebot zu richten ist immer zu empfehlen. Zudem stützt man so regionale Wirtschaftskreisläufe und ermöglicht heimischen Bauern ihr Einkommen.


Garteln, Gemeinschaftsgärten, Foodkooeperativen und alte Sorten
Wenn Sie die Möglichkeit und Lust dazu haben, bauen Sie selber (einen Teil) ihrer Nahrung an. Im eigenen Garten oder aber in einem Gemeinschaftsgarten. Solche entstehen - oft in Städten - aber auch am Land immer mehr. Erkundigen Sie sich danach oder initieren Sie selbst eine Gruppe Interessierter dafür.
Nach und nach entstehen immer mehr "Foodkooperationen", wie im Raum Salzburg etwa Erdling (ein Verein für solidarische kooperative Landwirtschaft).
Leider geraten auch alte, oft jahrhundertlang erfolgreiche lokal angebaute und zahlreiche Male vermehrte Sorten von Nutzpflanzen, Kulturpflanzen oder Nutztierrassen immer mehr unter Druck. Im gängigen Handel, Gärtnereien oder Baumschulen werden häufig nur wenige, häufig überzüchtete Sorten angeboten: eine Quelle (neben anderen) für den Bezug alter Obst- und Gemüsesorten ist die Arche Noah.
Diese konnten sich über lange Zeiträume ideal an die speziellen ökologischen Rahmenbedingungen einer bestimmten Region anpassen, gedeihen daher gut und liefern meist gute Erträge und intensive Geschmackserlebnisse.
Einer immer mehr auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Wirtschaft sind diese aber ein Dorn im Auge weshalb diese zusehends verdrängt werden:
Für ihren (Gemeinschafts-)garten aber sollten Sie überwiegend auf den Anbau solcher alter Sorten und Rassen zurückgreifen!
Im Bereich unserer Dokumentarfilmtipps und der stets wachsenden Linksammlung finden Sie dazu viele weitere Quellen zum inforieren und inspieren lassen!

Salzburg, 25/8/2022

Energiesparen leicht gemacht am Thema Konsum

Die Frage der Energieversorgung und der Energiesicherheit ist vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen dringender als je zuvor.

Seit Februar 2022 hält der brutale Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine die ganze Welt in Atem. Aufgrund einer politisch gewachsenen, vergleichsweise großen Abhängigkeit Österreichs von Gasimporten aus Russland (man bezieht derzeit rund 80 % des Bedarfs aus Russland) wird nun fieberhaft nach Alternativen gesucht.
Zudem dominiert seit vielen Jahren auch die Klimakrise, besser wohl Klimakatastrophe, unser gegenwärtiges Leben. Außerdem benötigen alle konsumierten Waren zu ihrer Erzeugung neben Energie zahlreiche Rohstoffe, werden irgendwo auf der Welt erzeugt und anschließend zum jeweiligen Verkaufsort transportiert und erfordern die Arbeitskraft vieler Menschen die oft wenig fair und nicht nachhaltig entlohnt wird.

In diesem Artikel wollen wir praktische Möglichkeiten aufzeigen, wie jeder seinen Lebensstil anpassen kann um weniger Ressourcen sowie weniger Energie zu verbrauchen. Dabei soll nicht nur von Verzicht die Rede sein, sondern vielmehr das Sammeln von Angeboten und Hinweisen, wie durch eine nachhaltige Lebensweise das eigene Leben unabhängiger, einfacher und lustvoller gestaltet werden kann.

UNSER KONSUMVERHALTEN
beeinflusst bekanntlich neben unserem Mobilitätsverhalten und unserer Ernährung unseren ökologischen Fußabdruck ganz besonders.
Dabei sind wir als mündige Erwachsene ganz besonders gefordert. Viele der angesprochen Auswege führen auch zu höheren Ausgaben für ökologisch nachhaltig und fair erzeugte Waren. Mit geringem Einkommen ist es weniger einfach solche Alternativen zu nutzen. Daran sieht man gut, das viele Sachthemen starke wechselseitige Abhängigkeiten haben und die Verbesserung ökologischer Fragen untrennbar mit der Verbesserung sozialer Ungleichheiten zusammenhängt. Daher ist ein dauerhafter Dialog aller Parteien, Gruppen, Initiaven, Nichtregierungsorganisationen, Vereine und Privatpersonen mit entsprechender Expertise notwendig um möglichst viele Auswege aus der gegenwärtigen überwiegend durch die Menschen selbst verursachten Misere umzusetzen.
Um grundsätzlichen Verbesserungen (Systemwandel) zum Wohle aller Organismen, dem Erhalt unserer Lebensgrundlagen getragen von mehr Kooperation und Fairness zum Durchbruch zu verhelfen finden sich umfassende Zusammenschauen dieser Ideen im Rahmen der Postwachstumsökonomie (Näheres findest Du beispielsweise hier).

Grob einteilen können wir es nach
· Art & Anzahl unserer Fahrzeuge
· Ausstattung unseres Haushalts
· Austattung unseres Haushalts mit Unterhaltungselektronik und IT
· unserem Papierverbrauch
· Menge und Verbrauch von Bekleidung
· Konsumverhalten im Alltag (Waschmittel, Tonträger, Kino, Kosmetika, Spielwaren, Friseur, ...)
· unseren Hobbies
· unseren Urlauben & Reisen sowie
· Art & Anzahl von Haustieren.

Auch hier ist wieder die Verwendung des ökologischen Fußabdruckrechners sehr zu empfehlen.
Zudem kann sich jeder im Hinblick auf seine Lebensgewohnheiten hinterfragen.

Art und Anzahl unserer Fahrzeuge
Es ist offensichtlich, dass zwischen der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fuß- und Radwegen oder dem Besitz von einem oder mehreren Autos ein großer Unterschied liegt. Der Naturschutzbund Salzburg arbeitet seit vielen Jahren daran mit gemeinsam mit anderen Gruppen das öffentliche Verkehrsnetz auszubauen und zu attraktivieren. Aktuell betrachten wir etwa den Bau des Bahntunnels im Raum Köstendorf um Milliarden bzw. den Ausbau der Mönchsberggarage um geschätzt 40 Millionen € kritisch. Stattdessen könnten die selben Beträge zum starken Ausbau von Taktung und Linienanzahl von Bus- und Bahnverbindungen weit besser genutzt werden. Durch ein flächendeckendes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln sinken der Energieverbrauch pro Kopf, die emittierten Treibhausgase sowie die Unfallgefahren. Zudem fällt ein immenser Anteil momentan nur zum Abstellen von Autos meist dauerhaft versigelten Bodens weg. Zudem kann dadurch viel eher bisherige Parkfläche wieder aufgebrochen und zur Wiederanpflanzung von Bäumen genutzt werden, was im Hinblick auf die in Städten zusätzlich erhöhten Temperaturen im Sommer immer wichtiger wird.
Baulich getrennte Radwege, Servicestellen für Reparaturen, überdachte Radständer und Radleihsysteme in Städten und großen Gemeinden sind ebenfalls notwendig um den Anteil von Radfahrern deutlich zu erhöhen. Andere europäische Städte (Kopenhagen, Amsterdam, Barcelona uvwm.) zeigen hier vor was mit (politischem) Gestaltungswillen möglich ist.

Ausstattung unserer Haushalte
Möbel aus regionaler Produktion sind meist von hoher Qualität und für eine Lebensdauer gemacht. Am anderen Ende des Spektrums stehen Verführungen der Werbebranche Möbel "saisonal" wie andere Waren häufig und wiederholt zu tauschen. Die Rohstoffe dafür stammen allerdings meist aus fragwürdiger Herkunft. Faire Löhne entlang der Produktionskette sind dabei auch nicht zu erwarten.
Hochwertige, auch teure, sehr gut haltbare und verarbeitete Möbel bieten etwa Grüne Erde und die Waldviertler Schuhwerkstätten.

Unterhaltungselektronik und IT
Dieser Bereich ist ein fast unüberschaubares Themenfeld.
Viele Geräte benötigen auch im "Leerlauf" (Stand-by-Modus) Strom - das lässt sich durch Steckerleisten mit Ein-/Ausschalter unterbinden. Höherwertige Geräte haben meist eine längere Lebensdauer und die Hersteller lagern Ersatzteile dafür länger. Ist ein Ersatzteil nicht erhältlich können kleine "Bastelläden" helfen einen oft als "Sollbruchstelle" (um rasch wieder ein neues Gerät verkaufen zu können) in ein Produkt eingebauten Defekt zu beheben. Auch sogenannte "Repair"-Cafes können hier Abhilfe schaffen wo talentierte Bastler meist unentgeltlich reparieren was noch reparierbar ist. Schließlich benötigen viele elektronische Geräte häufig seltene Erden, die meist unter fragwürdigen Bedingungen erzeugt werden.
Geräte die vollständig zerlegt und somit einfach(er) wieder verwertet werden können und entlang der Herstellerkette faire Preise liefern sind gegenteiligen gegenüber klar im Vorteil (siehe etwa Fairphones).

Papierverbrauch
Der Umgang mit Büchern und Zeitungen ist für viele Menschen vor allem eine haptische Frage - viele Leser schätzen es ein Buch oder eine Zeitung gedruckt auf Papier in Händen zu halten. Für alle anderen sind die digitalen Auftritte von Printmedien zeitgemäße Alternativen und empfehlen sich sogenannte "Reader" um darauf immer wieder neue Bücher digital lesen zu können. Sehr zu empfehlen sind öffentliche Büchersammel-/Leihstationen wo man ausgelesene Bücher hinterlegen und andere gebrauchte kostenlos mitnehmen kann. Leider ist vor allem das Ausmaß an Printwerbung horrend - hier wären mutige Gesetzgeber gefragt das Ausmaß oft auch mit umweltschädlichen Farben bedruckten Flugblätter etc. zu beschränken.

Menge und Verbrauch von Kleidung
Die globale Modeindustrie verursacht eine Vielzahl an Folgeproblemen, beginnend beim immensen Pestizideinsatz und Wasserbedarf für Baumwollanbau, über die Transportwege bis zur Fertigstellung eines Kleidungsstücks, über oft katatastrophale Arbeitsbedingungen und Löhne vieler NäherInnen bis hin zur Erhöhung des Anteils von Mikroplastik aus der Erzeugung sogenannter 'Funktionskleidung'.

Hier spielen mündiges Konsumverhalten und Suche nach Alternative eine besonders große Rolle:
Statt dem Kauf vieler Kleidungsstücke zum möglichst günstigen Preis kann man sich für den Kauf weniger, höherpreisiger, aber qualitativ länger haltbarer Kleidung entscheiden.
Hilfreich ist es sich dabei an Siegeln wie dem GOTS (Global organic textile standard) zu orientieren. Weiterführende Informationen und Hinweise zu nachhaltigen Anbietern liefert vor allem auch die Clean Clothes Campagain (CCC).
Es entstehen zunehmend mehr Kooperativen die nachhaltig und ökologisch verträglich Kleidung erzeugen und vertreiben. Natürlich sind deren Preise durch die nachhaltige Produktionsweise teurer. Einige dieser Anbieter seien beispielgebend genannt: Hess Natur, Anukoo, Erdbär oder Anzüglich.
Sinnvoll ist auch der Kauf wenig getragener Gebrauchtkleidung in Second Hand Shops oder der Besuch oder die Durchführung von Kleidertauschparties um wenig Getragenem eine weitere Verwendung zu ermöglichen.

Konsumverhalten im Alltag - Hobbies - Urlaube und Reisen - Haustiere
Auch diese Fragen muss jeder für sich selbst beantworten aber in vielerlei Hinsicht ist auch dabei oft "weniger mehr".
Vorne weg darf darauf hingewiesen werde, dass viele Studien weltweit seit Jahren immer wieder belegen, dass das subjektiv empfundene Glück und die Zufriedenheit nach Abdeckung unserer materiellen Grundbedürnisse und etwas Einkommen darüber hinaus nicht mehr zunehmen. Das belegt deutlich dass mehr Konsum leider oft Negativfolgen für Natur und Umwelt verursacht, das individuelle Wohlbefinden aber nicht signifikant steigert.

Nicht konsumieren, wieder verwerten, tauschen und leihen sollen bei diesen Fragen Hilfestellung leisten.
Man kann sich fragen, ob man etwas wirklich benötigt oder ob ein Kauf vielleicht nur eine Ersatzhandlung ist. Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich oft aus gebrauchten Gegenständen neue basteln und so Gebrauchtem neues Leben einhauchen. Viele Dinge können bei Tauschbörsen, über digitale Verkaufsplattformen, bei Flohmärkten etc. zur Weiterverwendung abgeben werden. Außerdem macht es bei zahlreichen Gegenständen Sinn diese zu leihen:
warum eine Bohrmaschine in einer Wohnung besitzen, wenn man diese nur wenige Male im Jahr verwendet und diese auch von einem Nachbarn ausleihen kann? Warum ein Auto besitzen, wenn man die meisten seiner Wege per Öffi, Rad und zu Fuß erledigen kann und dieses nicht einfach zur Transport eines neuen Haushaltsgerätes für wenige Stunden mieten.

Auf diese Weise lassen sich einfach Geld und Ressourcen sparen.
Zum Thema Reisen wurde hier schon geschrieben. Allgemein ist zu überlegen ob nicht weniger lange Reisen mehr Erholungswert bringen und zudem die Umwelt entlasten, wenn man als Teil einer Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (an-)reist, einen längeren Radurlaub bucht oder weit wandert. Natürlich kann ein tropisches Ziel im Rahmen des normalen Urlaubsanspruchs nur per Flugzeug erreicht werden, aber auch hierbei gibt es unterschiedliche Herangehensweisen:
die selben - weit entfernten Ziele - verursachen ein Vielfaches an emittierten Treibhausgasen in Form einer jährlichen zweiwöchigen Fernreise oder als Teil eines Sabbaticals über einen längeren Zeitraum am Stück. Dabei können viele Strecken wiederum durch Nutzung von Öffentlichen Verkehrsmitteln statt Flugzeugen zurückgelegt werden und man hat den Vorteil sich auf alle Aspekte rund um das Reisen besser einlassen zu können.

Und auch zur Haltung und Liebe zu Haustieren aller Art sind schwer allgemeine Empfehlungen auszusprechen. Allerdings stehen rund einer Milliarde weltweit lebender Katzen und etwa sechshundert Millionen Hunden in Nahrungskonkurrenz zu vielen hundert Millionen hungernden Menschen. Auch die Entscheidung für ein Haustier etwa bei beengten Wohnverhältnissen ist zu hinterfragen. Oft findet sich stattdessen in der Nähe eine Person die einen Hund hält, aber zu Fuß nicht mehr so gut unterwegs ist und wo sich alle Beteiligten freuen, wenn man anbietet manches Mal mit diesem Tier spazieren zu gehen.

Schließlich sollte Abstand genommen werden Tiere fraglicher Herkunkt im Zoohandel zu kaufen und immer gut überlegt werden ob man mit einem Tier in seiner Obhut auch langfristig gut und zum Wohl von Tier und Besitzer zurecht kommt. Viel zu oft werden Tiere als Folge fehlender Weitsicht später ausgesetzt. Das erschwert die ohnehin schwierigen Arbeitsbedingungen von Tierheimen und Gnadenhöfen und kann bei Arten die mit den hieisigen Umweltbedingen zurecht kommen zu weiteren Negativfolgen auf wild lebende Arten durch direkte Konkurrenz führen.

Salzburg, 25/8/2022

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