natur&land ist die österreichweite Zeitschrift des Naturschutzbundes Österreich. Sie erscheint 4x pro Jahr im Abonnement, kann aber auch im Zuge einer Mitgliedschaft zum Naturschutzbund bezogen werden. Alle Ausgaben sind auch einzeln in unserem Shop erhältlich.
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natur&land die älteste Naturschutzzeitschrift Österreichs ist? Sie wurde am 1. Dezember 1913 erstmals vom Verein für Landeskunde von Niederöstrerreich herausgegeben. Die Zeitschrift hieß damals noch " Blätter für Naturkunde und Naturschutz für Niederösterreich". Erster Schriftleiter war der Zoologe Günther Schlesinger, der auch der erste Vorsitzende des 1924 gegründeten Österreichischen Naturschutzbundes wurde.
Im Anfang war das Wort…
Dieser Satz trifft ziemlich gut auf die Anfänge des Naturschutzbundes zu. Denn die erstmalige Herausgabe der Naturschutzzeitschrift „Blätter für Naturkunde und Naturschutz Niederösterreichs“, wie natur&land damals geheißen hat, gilt heute als Gründungsjahr des Naturschutzbundes. Mit der Zeitschrift ist es gelungen, mittlerweile über 100 Jahre kontinuierlich Natur-, Arten- und Umweltschutz zum Thema zu machen. Eine entscheidende Rolle spielte damals Günther Schlesinger.
Was uns heute bei der Fülle an Publikationen rund um die Themen Natur- und Umwelt selbstverständlich erscheint, war vor gut 100 Jahren kaum möglich: Diese Anliegen mit Interessierten auf Basis einer einschlägigen Zeitschrift zu diskutieren. Umso mehr Anerkennung verdient sich jener Zoologe und Paläontologe, der dem Natur- und Umweltschutz erstmals eine Stimme verliehen hat und der heute als Begründer des österreichischen Naturschutzes gilt: Dr. Günther Schlesinger. Am 1. Dezember 1913 gab der Verein für Landeskunde von NÖ die erste österreichische Naturschutzzeitschrift heraus, deren Schriftleiter der erst 27-jährige Schlesinger wurde. Dieser beeinflusste wenig später die Gründung einer Fachstelle und eines Fachbeirates für Naturschutz, nach 1922 in den Bundesländern, regte aufgrund der Plünderungen des Wienerwaldes nach dem 1. Weltkrieg die Gründung lokaler Verbände zu seinem Schutz an (Verein Praterschutz, Verein Tiergartenschutz, Naturschutzverein Schöffel), war Mitbegründer eines Naturschutzverbandes für Fischer, Jäger, Tourismus, Vertreter von Land- und Forstwirtschaft u.a. und berief 1923 die 1. Österr Naturschutzkonferenz in Innsbruck ein. Nicht nur das 1. Landesnaturschutzgesetz (NÖ) von 1924 geht auf ihn und den Juristen Adolf Merkl zurück, auch die weiteren sowie das Reichsnaturschutzgesetz bauten darauf auf. Als im selben Jahr der österreichische „Verein Naturschutzpark“ zum „Österreichischen Naturschutzbund“ wurde, schloss sich der Kreis zwischen Naturschutzzeitschrift und Naturschutzbund, denn erster Obmann des Vereins wurde Schriftleiter Schlesinger – letzteres blieb er bis zum kurzzeitigen Einstellen der „Blätter“ Ende 1944.
Bis 1944 blieben die schmalen Hefte der „Blätter“ der Zeit entsprechend einfach gestaltet, die Titelseite versehen mit dem Wahrzeichen einer stilisierten Schwarzföhre, wie sie im Wienerwald vorkommt. Nach dem Krieg, 1946, wurde unter dem neuen Schriftleiter Augustin Meisinger der Titel in Natur und Land umbenannt und ein etwas größeres Format gewählt. Nach Dr. Lothar Machura und Dr. Franz Jagr übernahm Dr. Gustav Wendelberger 1950 die Schriftleitung. Eine Zeitlang gab es Titelfotos, die aus Spargründen jedoch wieder verschwanden. Ende der 1950er Jahre arbeitete die Schriftstellerin Gertrude Steinitz-Metzler in der Redaktion mit, und Ingeborg Grillmayer entwarf eine neue Titelseite. Bis 1959 wurden bis zu 12 Ausgaben herausgegeben. Dies reduzierte sich auf vier ab 1960. Ein neues Erscheinungsbild der Zeitschrift kreierte ab 1961 Prof. Hans Thomas von der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien: Univ.-Prof. W. Szafer, der Altmeister des polnischen Naturschutzes in Krakau, meinte damals anerkennend: „Ihre Zeitschrift ist die schönste in Europa“.
Der Zeit angepasst, erhielt die Zeitschrift mehrmals ein neues Outfit – eine Gestaltung mit zunehmend mehr Farbfotos und Umfang, moderne Schriften, ein größeres Format (ab 2001). Das Wahrzeichen hingegen, die Schwarzföhre, blieb im Wesentlichen gleich. Das Kleinformat blieb bis 2000 erhalten, der Namenszug, Mitte 1993 neu gestaltet (Ingrid Hagenstein), blieb bis 2012 gleich. Auch redaktionell änderte sich der Anspruch kontinuierlich, in dem seit Mitte 1990 jede Ausgabe einen Themenschwerpunkt behandelt und journalistische Maßstäbe Einzug hielten. Seit Mitte 2002 wird natur&land bis zur Drucklegung im Haus gefertigt.
Die Agenden der Zeitschrift (Redaktion und Verwaltung) befanden sich bis 1965 in Wien, danach bis 1975 in Graz, von 1976-1989 in Innsbruck und sind seit 1990 in Salzburg zu finden. Erstaunlich ist die geringe Zahl der Schriftleiter/innen in diesen 100 Jahren: Günther Schlesinger, Augustin Meisinger, Lothar Machura, Franz Jagr, Gustav Wendelberger, Helfried Patz, Heribert Horneck, Eva Klitzner, Walter Kofler, Winfrid Herbst, Hannes Augustin, Ingrid Hagenstein.
Die unzähligen Ausgaben geben eindrucksvoll die Probleme, Sichtweisen und Erfolge im Natur- und Umweltschutz der letzten 100 Jahr wieder – sie sind auch ein Fundus für Historiker im In- und Ausland. Sie lesen sich mitunter wie ein Krimi, so wie die Namen der Autoren sich wie das „Who is Who“ der Naturschutzszene darstellen. Eines fällt jedenfalls auf: Weder die Probleme noch die Befürchtungen haben sich in diesen hundert Jahren viel verändert.
Ingrid Hagenstein