2015 wurden auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in New York von den aktuell 193 Mitgliedsstaaten der UNO die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable development goals, SDG) beschlossen. Sie stellen die Fortsetzung der Milleniums-Entwicklungsziele (Millenium development goals, MDG) dar, welche von 2000 - 2015 Leitlinien für globale Entwicklungsprozesse vorgaben. Im Unterschied zu den MDGs, die besonders für so genannten "Entwicklungsländer" galten, haben die SDGs universelle Gültigkeit. Das bedeutet, dass alle Staaten einen Beitrag zum Erreichen der Ziele leisten sollen. In den SDGs werden Entwicklungs- und Umweltagenden zusammengeführt. Kernbestandteil sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung samt 169 Unterzielen.
Der Naturschutzbund Salzburg will mit seiner Arbeit im Bundesland Salzburg dazu beitragen, dass diesen Zielen auch lokal vor Ort Rechnung getragen wird, betrachtet diese als Rahmenbedingugen seiner Arbeit und orientiert sich daran.
Lesen Sie im Folgenden nähere Informationen zur aktuellen Lage der Ziele für nachhaltige Entwicklung:
7 Ziele gegen Armut in all ihren Formen Seit 1990 wurde die Armut weltweit um die Hälfte reduziert, allerdings leben gegenwärtig weiter über 800 Millionen Menschen in extremer Armut, Tendenz zuletzt wieder steigend. Zudem sind mit momentan etwa 70 Millionen Menschen so viele Menschen auf der Flucht wie historisch nie zuvor.
8 Ziele gegen Hunger und für Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft Weltweit ist einer von neun Menschen der rund 8 Milliarden umfassenden Bevölkerung unterernährt. Eines von sieben Kindern ist stark untergewichtig. Am stärksten betroffen ist Asien wo knapp die Hälfte aller Kinder jährlich aufgrund von Mangelernährung stirbt. Durch seine jahrzehntelange Arbeit als auch die 2021 neu ins Leben gerufene Initiative SALZBURG fairantworten versucht der Naturschutzbund Salzburg mit seinen Partnern Biolandbau zu unterstützen und den BäuerInnen im Land Salzburg ein faires Auskommen zu ermöglichen.
12 Ziele für bessere Lebensbedingungen und Gesundheit Es gibt Fortschritte bei der Trinkwasserversorgung, der Reduzierung von Malaria, Tuberkulose, Polio und der Eindämmung von HIV/Aids. Seit 1990 sterben 17.000 Kinder weniger täglich. Wir treten immer für sachliche Argumentation auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ein und versuchen diesen in der Bevölkerung zu mehr Rückhalt zu verhelfen. Das gilt vor allem auch im Hinblick auf die Pandemie seit 2020 durch Corona-Viren.
10 Ziele für bessere Bildung und lebenslanges Lernen Zwar haben sich global die Bildungsschancen aller Kinder verbessert, aber weiterhin herrscht in vielen Ländern Nachholbedarf. Rund 50 Millionen Kinder besuchen keine Schule, 103 Millionen Jugendliche sind Analphabeten (60 % davon sind Mädchen). Auch hier in Österreich gilt der Zusammenhang "Nur was man kennt schützt man!" und die Stärkung eines Bewusstseins für ökologische Zusammenhänge ist wichtiger denn je!
9 Ziele für Gleichberechtigung Gleichberechtigung ist ein fundamentales Menschenrecht und Grundlage für ein friedliches, fruchtbares und nachhaltiges Zusammenleben. Bis jetzt sind jedoch beispielsweise global betrachtet in 46 Ländern der Welt nur knapp 30 Prozent der Sitze in nationalen Regierungen von Frauen besetzt.
8 Ziele für bessere Waserversorgung Bis 2050 wird einer von vier Menschen in einem Land leben, welches von chronischer Wasserverschmutzung oder Wassermangel betroffen sein wird. Sechs Milliarden Menschen haben seit 1990 Zugang zu Trinkwaser bekommen, aber rund 650 Millionen Menschen fehlt er noch immer. Über 1,8 Milliarden Menschen weltweit haben lediglich Zugriff auf mit Fäkalkeimen belastetes Wasser. Österreich hat zwar glücklicherweise seit jeher viel sauberes Trinkwasser ist aber im Hinblick auf die Qualität seiner Gewässer samt notwendigen Renaturierungen und Rückbauten weiter säumig (laut Vorgaben in der WRL, der WasserRahmenRichtlinie der EU). Die Folgen globaler Erwämung sind zudem auch in Salzburg angekommen, ebenso wie die Belastung heimischer Gewässer mit Mikroplastik, Antibiotikarückständen, Nanopartikeln sowie durch immer mehr Querwerke (Stromererzeugung) ständig zunimmt!
5 Ziele für eine nachhaltige Energieversorgung Einer von fünf Menschen weltweit hat keinen Zugang zu Elektrizität. Drei Milliarden Menschen nutzen Holz, Kohle oder Tierkadaver zum Heizen und Kochen. Die Energieversorgung trägt maßgeblich zum Klimawandel bei. Die Energieversorgung verursacht 60 % aller Treibhausgase.
12 Ziele für nachhaltiges Wachstum, Beschäftigung und menschenwürdige Arbeit Weltweit waren im Jahr 2007 rund 170 Millionen Menschen arbeitslos, 2012 bereits 202 Millionen - darunter 75 Millionen junge Menschen. Fast 2,2 Milliarden Menschen müssen mit knapp 2 Euro am Tag auskommen. 470 Millionen Jobs müssten bis 2030 geschaffen werden, um diese Situation zu verbessern.
8 Ziele für bessere Infrastruktur und Innovation Über 2,6 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Elektrizität und Sanitäranlagen. 800 Millionenn Menschen, besonders in der Sahara und in Südasien, haben keine gesicherte Trinkwasserversorgung.
10 Ziele für Einkommensgerechtigkeit Die Einkommensunterschiede in den Entwicklungsländern haben sich seit 1990 um elf Prozent verringert. Fehlende Einkommensgerechtigkeit ist aber weltweit in vielen Staaten weiterhin vorhanden und strukturelle Unterschiede bei der Entlohnung zwischen den Geschlechtern bestehen in vielen Staaten weiterhin.
10 Ziele für Stadtentwicklung Die Hälfte der Weltbevölkerung - rund vier Milliarden Menschen - lebt in Städten. Bis 2030 werden 60 % mehr Menschen in Städten und Vororten leben als momentan, davon entfallen 95 % auf die Entwicklungsländer. 830 Millionen Menschen leben bereits in Slums - mit dramatischem Anstieg wird gerechnet.
11 Ziele für die Sicherstellung von nachhaltigem Konsum und Produktion Jedes Jahr wird ein Drittel der weltweit hergestellten Lebensmittel weggeworfen. Wenn die Bevölkerung auf 9,6 Milliarden Menschen im Jahr 2050 angestiegen ist, bräuchten wir drei Planeten, um die benötigten Ressouren für unseren jetztigen Lebensstil sicherzustellen.
5 Ziele gegen die Klimakatastrophe und ihre Auswirkungen Von 1880 bis 2012 hat sich die globale Durchschnittstemperatur um 0,82 ° Celsius erhöht. Von 1901 bis 2010 ist der Meeresspiegel durchschnittlich um 19 Zentimeter gestiegen. Das Eis in der Arktis ist seit 1979 um 1,07 Millionen Quadratkilometer zurückgegangen - pro Jahrzehnt! Es wird weltweit jährlich 50 Prozent mehr Kohlendioxid ausgestoßen als 1990.
10 Ziele für die Meeresrettung und Nutzung der Meere Über drei Milliarden Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt dank der Artenvielfalt der Meere und ihrer Küsten. 200 Millionen Menschen leben weltweit von der Fischerei. Bisher wurden in den Meeren rund 200.000 Tierarten entdeckt, Schätzungen gehen aber von Millionen weiterer noch zu beschreibender Arten in den Weltmeeren aus. Drei Milliarden Menschen sind von den Meeren als Proteinlieferant abhängig, Meere absorbieren rund 30 Prozent des von Menschen produzierten CO2 und wirken somit bremsend auf die globale Erwärmung.
12 Ziele für Umweltschutz und Artenvielfalt 80 Prozent aller Tiere, Pflanzen, Insekten, Pilze und Einzeller leben in Wäldern. 1,6 Milliarden Menschen, davon 70 Millionen indigene Bevölkerung, brauchen den Wald als Lebensgrundlage. Über 2,6 Milliarden Menschen sind von Landwirtschaft abhängig, aber nur 52 Prozent dieser Flächen können dafür genutzt werden, der Rest wegen Verschmutzungen dagegen nicht mehr. Selbst von den ständig neu beschriebenen Arten gelten 8 Prozent als ausgestorben und weitere 22 Prozent als vom Aussterben bedroht. Vor allem angewandter praktischer Arten- und Naturschutz sind mit Boden, Umwelt- und Klimaschutz jene Fachbereiche wo der Naturschutzbund samt seinen Fachleuten seit über hundert Jahren unbeirrt in ganz Österreich aktiv ist!
2 Ziele für eine friedvolle, gerechte und inklusive Gesellschaft Justiz- und Polizeibehörden sind die am meisten von Korruption betroffenen Einrichtungen. Durch Steuerhinterziehung und Betrug gehen weltweit rund eine Billiarde (1 000 000 000 000) Euro verloren- exakt die Summe, von der die Menchen leben könnten, die nun mit lediglich einem Euro am Tag auskommen müssen.
19 Ziele für einen globalen Zusammenhalt 2014 erreichte die globale Entwicklungshilfe mit 120,7 Milliarden ihr bisheriges Maximum. 79 Prozent der Exporte aus Entwicklungsländern werden zollfrei in andere Entwicklungsländer eingeführt. Die Anzahl der Internetnutzer hat sich in Afrika innerhalb der letzte Jahre beinahe verdoppelt. 30 % der Jugendlichen weltweit sind sogenannte Digital natives und mindestens seit fünf Jahren online. Aber mehr als vier Milliarden nutzen das Internet nicht - 90 Prozent davon leben in Entwicklungsländern.
Wusstest Du, dass in freier Wildbahn nur noch wenige Elefanten (Afrikanischer, Asiatischer und Waldelefanten), Nashörner (Breitmaul-, Spitzmaul-, Indisches Panzer-, Java- und Sumatranashorn), Löwen (Afrikanischer und Indischer), Tiger (noch 5 von 8 Unterarten, die nicht ausgestorben sind), Große Pandas und Berggorillas leben.
Im Vergleich dazu gibt es bereits 10 Millionen Roboter.