Tätigkeitsbericht 2017

Gemeinsam mit vielen Partnern konnte der Naturschutzbund auch im vergangenen Jahr wieder viel für Österreichs Natur bewirken. Unsere Erfolgsbilanz zeigt, was wir dank Ihrer Spende alles erreicht haben.

Gründe für die Natur

Auch 2017 setzte der Naturschutzbund die Naturfreikauf-Aktion erfolgreich fort. Mit Ihrer Spende konnte er weitere Juwele unserer Natur- und Kulturlandschaft durch Ankauf retten:

© ÖNB Archiv

Inmitten des Weinviertels gelegen, präsentiert sich der Dernberg als faszinierender Blumenberg. Auf dem imposanten Trockenrasenhügel gedeihen Christusauge, Zottenlein, Pannonischer Quendel und Steppenveilchen. Wie andere Trockenstandorte im Weinviertel, war auch der Dernberg von Verbuschung und Verbrachung bedroht. Nun wird der Naturschutzbund aufkommende Gebüsche entfernen, wo notwendig mähen und das Mähgut abtransportieren.

© Klaus Michalek

In Wolfau grenzt unmittelbar an das Naturschutzgebiet „Lafnitz-Stögersbach-Auen“ eine 9.818 m² große Wiese, die aufgrund ihrer mosaikartigen Verzahnung von feuchten und trockenen Abschnitten besondere Bedeutung hat. So kommt hier z. B. die Wasser-Schwertlilie an temporär wasserführenden Stellen vor, während die Heidenelke auf den mageren Flächen wächst. Auch seltene Heuschrecken, wie Sumpf- oder Schiefkopfschrecke haben hier jetzt ein gesichertes Zuhause.

© Johannes Gepp

Im südöstlichsten Eck Österreichs, in Bad Radkersburg, liegt inmitten einer imposanten Auenlandschaft der Sicheldorfer Murauwald. Die 11.650 m² große Fläche ist Bestandteil des Europaschutzgebietes „Steirische Grenz-Mur“. Die besondere Lage an der Grenz-Mur ist der Grund, warum der Naturschutzbund den Auwald durch Ankauf für immer gesichert hat. Vorerst soll er ganz sich selbst überlassen bleiben, um sich im Laufe der Zeit zu einem „Urwald der Zukunft“ entwickeln zu können.

© Johannes Gepp

Diese Wiesenflächen liegen im Europaschutzgebiet Lafnitztal - Neudauer Teiche. Hier wachsen Charakterarten der Glatthaferwiesen wie Wirbeldost und
Wiesen-Flockenblume. Auch Arten der mageren Feuchtwiesen, wie Teufelsabbiss und Schlangenknöterich sind anzutreffen. Es gibt einige Sutten, die über längere Zeit wassergefüllt sind und einen idealen Lebensraum für die vollkommen geschützte Gelbbauchunke darstellen. Dank Ihrer Spende konnte dieses Naturparadies auf Dauer geschützt werden.

Was wir noch gemacht haben

Mit einem bunten Mix an Arten- und Lebensraumschutzprojekten sowie fundierter Öffentlichkeitsarbeit arbeitete der Naturschutzbund daran, für möglichst viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten wieder geeignete Lebensbedingungen zu schaffen.

© Josef Limberger

Im Rahmen des „Luchsprojekt Österreich Nordwest“ führen wir seit mehreren Jahren ein Fotofallenmonitoring im Waldviertel durch. Besonders erfreulich ist wieder der mehrfach gelungene Nachweis von Luchsnachwuchs im Waldviertel sowie im Mühlviertel. Alle unsere Luchse dort sind Grenzgänger und sowohl in Österreich und Tschechien oder auch in Bayern unterwegs. Dank Ihrer Spende konnte die Fortführung und Weiterentwicklung des Fotofallenmonitorings gesichert werden, um den aktuellen Wissensstand zum Luchs speziell auch im Waldviertel weiter zu erhöhen. Da diese Katze immer wieder Wilderern zum Opfer fällt, hat der Naturschutzbund gemeinsam mit anderen Naturschutzorganisationen eine Belohnung von Hinweisen ausgesetzt, die zur Ergreifung von Wilderern in Oberösterreich führte. Mittlerweile wurden wieder zwei Jungtiere im Gebiet der Kalkalpen ausgewildert, die diese Lücke füllen werden.

© Heidi Kurz

Seit 30 Jahren ist die Greifvogel- und Eulenschutzstation OAW des Naturschutzbundes OÖ in Ebelsberg bei Linz Anlaufstelle für verletzte Vögel. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 179 Vögel gesund gepflegt oder zur Aufzucht übernommen. 134 Pfleglinge wurden nach deren Genesung mit Ringen versehen und an verschiedenen Orten in die Freiheit entlassen. Ein Raufußbussard und ein Wespenbussard wurden zusätzlich mit einem Solar-GPS-GSM-Sendern versehen, die wichtige Informationen zum Flugverhalten der Vögel liefern. Auch Nachzuchten für Wiederbesiedelungs- oder Bestandsstützungsprojekte kommen aus der Station. So wurden 2017 insgesamt vier Habichtskäuze, acht Steinkäuze, eine Schleiereule und elf Turmfalken nachgezüchtet. Dank Ihrer Spende und vielen Patenschaften für einzelne Vögel ist der Betrieb der Station und somit der Erhalt von Greifvögeln und Eulen sowie deren Erforschung möglich.

© pixabay

In Bierbaum im Südosten der Steiermark konnten wir mehr als acht Hektar Boden in unterschiedlicher Höhenlage zum Teil aus Intensiv-Ackerland in biologisch wertvolle Wiesenflächen umgewandeln. Mit kleinräumigen Maßnahmen werden bereits seit vier Jahren Verbesserungen durchgeführt und die schützenswerten Trocken- und Feuchtflächen spezifisch gepflegt. Dieses Jahr haben wir Neophyten, die sich auf der Fläche auszubreiten begannen, händisch entfernt. Das Mähgut wurde an lokale Landwirte übergeben, nachdem Giftpflanzen, wie zum Beispiel Wermut, entfernt wurden. Dank Ihrer Spende wird hier ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen geschaffen und erhalten.

© Naturschutzbund Steiermark

Drei große und zehn kleine Insektenhotels wurden von Schülerinnen und Schülern angefertigt und in Schulen Wiens und Niederösterreichs aufgestellt. Da die natürlichen Nistmöglichkeiten von Wildbienen, die wichtige Bestäuber von Kultur- und Naturpflanzen sind, immer weniger werden, versuchen wir mit dem Aufstellen von Nisthilfen auch Bewusstsein für diese interessante Tiergruppe und deren Lebensraum zu schaffen. Dank Ihrer Spende haben unzählige Wildbienen jetzt wieder einen Nistplatz.



© Hannes Nagl

Der Verein AURING und die Österreichische Naturschutzjugend rufen jedes Jahr zu einem Kreativ-Wettbewerb rund um das Reptil/Amphib des Jahres auf - 2017 waren Gedichte zur Blindschleiche gesucht. 150 Kinder haben mitgemacht und lustige, fachlich gut recherchierte, toll verzierte und auch sehr originelle Texte abgegeben.

© pixabay

Auch kleinere Vögel liegen uns am Herzen. So wurden gemeinsam mit Schulklassen und Familien in den önj- Häusern österreichweit verschiedene Nisthilfen hergestellt. Die Nisthilfen wurden an den Häusern angebracht und beschildert und sind bereits eifrig von unseren gefiederten Freunden angenommen worden.

© Emanule Trummer

In Oberrohr im Bezirk Hartberg konnte mit Ihrer Spende eine artenreiche Feuchtwiese angekauft werden. Sie ist Heimat von Heidenelke und Sumpf-Schafgarbe.

© Holly Kuchera Shutterstock

Der Naturschutzbund setzt sich auch für die Rückkehr des Wolfes ein. Eine Petition wurde gestartet und Informationsfilme gedreht, die zu mehr Akzeptanz für diese in Österreich lange ausgestorbene Tierart beitragen sollen.

 

Vielen Dank, dass Sie uns auch dieses Jahr mit Ihrer Spende auf IBAN: AT74 6000 0501 1014 0425 BIC: BAWA ATWW unterstützen!

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