vielfaltleben Gemeinden in der Steiermark

In der Steiermark gibt es gesamt 25 vielfaltleben Gemeinden: Gratkorn, Ragnitz, Irdning-Donnersbachtal, Wildon, Radegund bei Graz, Weiz, Anger, Hartberg, Laßnitzhöhe, Lebring-St. Margarethen, Gabersdorf, Mureck ehem. Gemeinde Gosdorf, Bad Radkersburg, Lannach, St. Martin im Sulmtal, Proleb, Kraubath an der Mur, Obdach, Judenburg, St. Peter ob Judenburg, Neumarkt ehem. Kulm am Zirbitz, Mühlen, Amering, Admont und Landl.
Das Engagement ausgewählter Gemeinden möchten wir Ihnen folgend vorstellen.
 

Admont

Admont ist eine der drei Nationalparkgemeinden des Nationalparks Gesäuse. Die enge Verbundenheit zur Natur zeigt sich hier schon in der Schule: In der wöchentlichen Nationalparkstunde vermittelt die Neue Mittelschule Respekt vor Natur und Umwelt. Neben Praktischem, wie z. B. der Haltbarmachung von Nahrungsmitteln, wird auch anderen Fragen auf den Grund gegangen: Etwa wie heimische Pflanzen und Tiere überwintern und welche Anpassungsstrategien sie entwickelt haben. Tierspuren werden erforscht, Bäume und Sträucher bestimmt, die Vogelwelt mit Ferngläsern erkundet und vieles mehr. Schülerinnen und Schüler des Stiftsgymnasiums Admont haben beim „Nature Poetry Slam“, einem Dichterwettstreit, die Möglichkeit sich kreativ mit dem Thema Natur auseinanderzusetzen.
 

Bad Radkersburg

Die Stadtgemeinde ist bekannt als Kurort. Sie liegt an der Mur, die die Staatsgrenze zu Slowenien bildet und somit am Grünen Band der Steiermark. Ganz im Zeichen von „Grenzen trennen – das Grüne Band verbindet“ werden immer wieder diverse Projekte mit Schülern aus beiden Ländern der Grenzregion durchgeführt. Auch auf Ebene der Experten ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Natura2000-Gebiet erwünscht. Vor mittlerweile zwei Jahren gab es dazu den ersten Workshop, in dem Managementpläne, Schutzgüter, Schwerpunkte, etc. erarbeitet wurden.
 
 
 
 

Gabersdorf

Gemeinsam mit den Gemeinden Straß, St. Veit, Ehrenhausen und Gamlitz entstand das Projekt „Naturgas“. Das sich im Bau befindliche Umwelt-Kompetenz-Zentrum Leibnitzerfeld- Süd soll nach Fertigstellung aus Klärschlamm und biogenen Abfällen Naturgas gewinnen, welches in das Netz der Energie Steiermark eingespeist wird. Dadurch kann das normalerweise durch Klärung von Abwasser verbleibende Volumen an Gärresten mit Klärschlamm aus der Region auf ein Achtel der Menge reduziert werden. Dieser Rest kann weiter als Dünger verkauft werden. Diese effiziente Verwertung von Abfällen ist eine beispielhafte Pionierleistung.

Gratkorn

2017 gestaltete die Marktgemeinde Gratkorn ein Teil des Gemeindeparks in eine "Bienenwiese" um. Das Projekt „Bienenwiese“ ist ein Naturschutzprojekt, das insbesondere den Schutz der Bienen und Wildbienen bezweckt. Die Wiese wurde als Blühwiese angelegt. Am Rand wurden ein Totholzbereich, ein Insektenhotel und eine Wildblumen-Versuchsfläche eingerichtet. Mehrere Informationstafeln zum Thema Wildbienen wurden als Collagen von den Schulkindern erstellt und aufgestellt. Für den Totholzbereich wurde die Gemeinde vom Naturschutzbund fachkundig beraten. Zusätzlich wurden ein Trocken/Stein/Lehm-Bereich für Wildbienen, Bienentankstelle, bienenfreundlicher Kräutergarten zum Selbstpflücken und ein bienenfreundlicher Beerengarten in Zusammenarbeit mit den örtlichen Volksschulen, der Mittelschule, dem Österreichischen Kameradschaftsbund Ortsgruppe Gratkorn und den Anrainern umgesetzt.

Hartberg

Die Stadtgemeinde beherbergt das Naturschutzgebiet Hartberger Gmoos, ein Vogel-Hotspot. Im Jahr 2000 wurde die Vogel-Beringungsstation „Hartberger Gmoos“ in Betrieb genommen. Bis Ende 2015 konnten 16.794 Individuen von 91 Vogelarten gefangen werden. Zu den häufigsten Vogelarten gehören Zilpzalp, Sumpf- und Schilfrohrohrsänger, Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen und Blaumeise. Neben diesen finden sich auch zahlreiche gefährdete Arten wie Rohr-, Schlag- und Feldschwirl, Eisvogel und Blaukehlchen. Eine besonders herausragende Bedeutung hat das Gebiet für den Sprosser, eine Zwillingsart der Nachtigall. Für ihn ist es das wichtigste Rastgebiet in ganz Österreich! Die hohen Artenund Individuenzahlen sind auf die hohe Habitatdiversität im Hartberger Gmoos zurückzuführen. Im steirischen Alpenvorland gibt es keinen vergleichbaren Lebensraum, wo auf kleinem Gebiet nebeneinander ausgedehnte Schilfflächen, Feuchtwiesen und Gebüschgruppen auftreten.

Lannach

Ab 1870 wurde im Gebiet Lannach-Ost hochwertiger Ton abgebaut und in einer Ziegelfabrik weiterverarbeitet. Diese ist heute stillgelegt und der Tonabbau eingestellt. Zurückgeblieben sind 19 ehemalige Ziegelteiche. Diese wurden allmählich von Flora und Fauna zurückerobert. Heute gehören sie zum Lannacher Teichpark, in dem vor allem die Naturerhaltung und das Naturerlebnis im Vordergrund stehen. Zahlreiche heimische Sträucher wurden dieses Jahr eingesetzt, aus denen ein neuer Heckenlehrpfad zusätzlich zum alten Baumlehrpfad entstehen soll. Beim internationalen Naturschutzcamp haben junge Erwachsene die Möglichkeit sich aktiv einzusetzen. Im Sinne des Artenschutzes wird aus Biotopholz eine Käferburg errichtet, die einmal als „Kinderstube“ für Larven dienen soll, ein andermal Unterschlupf für Eidechsen und Schlangen bietet.

 

Neumarkt

Die von Menschenhand geprägte Kulturlandschaft, die Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Lebensräumen macht die Naturparkregion Zirbitzkogel-Grebenzen zu einem besonderen Ort. Die Marktgemeinde stellt diese Vielfalt in den Mittelpunkt und wird sich zukünftig als innovatives NaturLese-Zentrum positionieren. Entlang der Via Natura, einem 130 km langen Weitwanderweg, können alle, die Natur für Ihre persönliche Entwicklung zum Partner machen, sie entdecken und nutzen. Eine vielfältige Schulungspalette – von Kurzschulungen für jedermann über zielgruppenspezifische Seminare bis hin zur Aus- und Weiterbildung – soll die Region im Hinblick auf eine lehrende und lernende Region ab 2018 festigen! Die NaturLese- Schule lehrt einerseits, wie man mit offenem Auge, wachem Verstand und einfühlsamem Herzen der Natur begegnet und andererseits, wie man diese Erkenntnisse für sich selber beruflich oder privat nutzen kann!

St. Martin/Sulmtal

In dieser steirischen Gemeinde steht in der Volksschule St. Ulrich im Greith der wertschätzende und respektvolle Umgang miteinander und mit der Natur im Mittelpunkt. In jahrgangsgemischten Klassen wird dabei mit- und voneinander gelernt. Die Schwerpunktarbeit liegt in der Gesundheitsförderung (vom bewegten Lernen bis zur gesunden Jause) und im sorgfältigen Umgang mit den Ressourcen (Energie, Luft, Wasser, Boden), um eine Bildung zur Nachhaltigkeit zu fördern. Dafür wurde die Schule auch 2014/15 mit dem Umweltzeichen belohnt. Zum zentralen Thema Klimaschutz wurde das Musical „Klima sucht Schutz“ erarbeitet und erfolgreich aufgeführt sowie in einem Jahresprojekt das Thema „Energie aus der Sonne“ erforscht.

 

St. Radegund/Graz

Mit der schon traditionellen, gemeinsamen Reinigungsaktion der Gemeinde – wie immer unterstützt von Berg- und Naturwacht, Kameradschaftsbund und zahlreichen Freiwilligen von 3 bis 81 Jahren – fand der Steirische Frühjahrsputz 2016 am offiziellen „Aktionstag“, dem 30. April, seinen krönenden Abschluss. In den Wochen zuvor wurde schon in Einzel - aktionen engagierter Bürgerinnen und Bürger einiges vorgelegt. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz der Kleinsten, nämlich der Kinder des Kindergartens und der Volkschule mit ihren Betreuerinnen, die sich mit Feuereifer an der Sammelaktion beteiligten. Ihnen gebührt besonderer Dank.

 

Weiz

Ob Energieeffizienz, Fair Trade, Umwelt- oder Naturschutz: Die Stadt Weiz setzt sich aktiv und erfolgreich in allen Bereichen ein und wurde dafür auch schon mit einigen Preisen, wie dem Klimaschutzpreis und dem Umweltschutzpreis im Rahmen des Naturschutzprojektes „Natur findet Stadt“, ausgezeichnet. Dieses Motto wurde u. a. mit der Realisierung des Landschaftsparks und Naherholungsgebiets „Hofbauer“ auf beeindruckende Weise umgesetzt. Leitgedanke ist dabei die Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt. Wiesen werden selten gemäht und das Holz des invasiven Neophyten Robinie wurde zum Bau eines Spielplatzes verwendet. Als engagierter vielfaltleben-Partner informiert die Stadt mittels Stadtzeitung auch regelmäßig ihre Bürger und Bürgerinnen über diverse Themen, wie die Notwendigkeit der Erhaltung von Blühflächen oder das Schmetterlingsterben.

Ihre Gemeinde

Ihre Gemeinde zeigt den Bürgerinnen und Bürgern, dass aktiver Einsatz für die Arten- und Lebensraumvielfalt die Lebensqualität in der Gemeinde hebt? Sie Planen Projekte oder haben schon welche umgestetzt? Dann werden Sie doch auch Mitglied im vielfaltleben-Gemeindenetz! (Download der Beitrittserklärung durch Klick auf das Bild) Wir freuen uns schon, bald auch Ihre Projekte hier vorstellen zu dürfen.   

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