vielfaltleben Gemeinden in Salzburg

In Salzburg gibt es gesamt zwölf vielfaltleben Gemeinden: Salzburg, Mittersill, Bürmoos, Lamprechtshausen, Neumarkt am Wallersee, Hallwang, Bruck an der Glocknerstraße, Fusch, Seeham, St. Michael im Lungau, Stuhlfelden und Saalfelden.
Das Engagement ausgewählter Gemeinden möchten wir Ihnen folgend vorstellen.
 

Hallwang

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Lebensraum vieler Insektenarten wie etwa der Bienen oder des heute seltenen Schwalbenschwanzes stark verändert. Statt artenreicher Wegränder und Wiesen wurden aufgrund von wirtschaftlichem Druck sowie aus ästhetischen Wertevorstellungen im öffentlichen Raum heraus immer mehr intensiv gepflegte, naturferne Grünflächen angelegt. Gerade die Verwendung von Humuserde, Düngen und häufiges Mähen verringern die Artenvielfalt drastisch. In Hallwang will man wieder mehr natürliche Blütenpracht in die Gemeinde bringen. Deshalb stellte diese im Frühjahr 2016 Säckchen mit sorgfältig ausgewählten Wildblumensamen und einer Information für Interessierte zur Verfügung. Die Bürgerinnen und Bürger können auf diese Weise einen Biotopverbund aus insgesamt 1.000 m² Blühflächen schaffen und der Vielfalt wieder eine Chance geben.

Mittersill

Die Stadtgemeinde Mittersill bekennt sich im Rahmen des Gemeindenetzwerkes vielfaltleben zum Erhalt und Schutz der Artenvielfalt. Dazu verzichtet die Gemeinde seit 2016 auf Glyphosat und bemüht sich um die naturnahe Gestaltung von Blühflächen mit regionalem Saatgut. Ein Empfehlungskatalog wird erarbeitet, dieser soll den Betreibern in Gewerbegebieten die Beflanzung mit heimischen Sträuchern und Hecken erleichtern. Weiters möchte Mittersill unter anderem die Bevölkerung ermutigen, im eigenen Wirkungsbereich zu handeln, zum Beispiel durch naturnahes Gärtnern, die Förderung heimischer Obstsorten und die Schaffung von Fortpflanzungshilfen und Lebensgrundlagen. Das geschieht durch Vorträge und Kursangebote.

 

Neumarkt/Wallersee

Straßenränder und Pflasterritzen werden meist schnell von unerwünschten Pflanzen erobert. Allzu rasch wird zur chemischen Keule gegriffen. Die enthaltenen Wirkstoffe sind aber für Mensch und Umwelt alles andere als harmlos. So gilt etwa Glyphosat als krebserregend und wird u. a. für das Bienensterben verantwortlich gemacht. Dabei ist der Unterhalt von Straßenrändern und öffentlichen Plätzen auch ohne Gift möglich. Deshalb haben die drei Gemeinden Neumarkt, Henndorf und Seekirchen ein Heißdampfgerät zur thermischen Unkrautregulierung angeschafft, das sie auch gemeinsam nutzen. Das 45.000 Euro teure Gerät funktioniert wie ein großer Durchlauferhitzer, der Wasserdampf erzeugt, mit dem das Unkraut besprüht und bis in die Wurzeln zerstört wird. Alle drei Gemeinden hatten bisher Glyphosat eingesetzt. Treibende Kraft für die Umstellung ist die für Naturschutzangelegenheiten zuständige Gemeindemitarbeiterin Hiltrud Stockinger.

Seeham

Blühende Wiesen und unberührte Natur sind nicht nur ein schöner Anblick – sondern lebensnotwendig für den Planeten. Wie entscheidend der Erhalt der Natur ist, das ist der Gemeinde Seeham schon lange bewusst – so erhielt diese für ihr Engagement  bereits den Klimaschutzpreis 2015. Nun trat Seeham dem vielfaltleben-Gemeindenetzwerk bei. Damit gibt der Ort ein starkes Bekenntnis zur biologischen Vielfalt in der eigenen Umgebung ab und seinen Einsatz dafür.„80 Prozent unserer Landwirtinnen und Landwirte haben einen Bio-Betrieb und über 100 Objekte werden in unserer Gemeinde über ein Biomasse-Heizwerk versorgt“, berichtet Peter Altendorfer, Bürgermeister der Gemeinde Seeham, „uns liegen die Region und der Naturschutz sehr am Herzen – denn das bedeutet auch für uns Lebensqualität.“ 

 

 

St. Michael im Lungau

Die Marktgemeinde St. Michael, im Herzen des UNESCO Biosphärenparks Lungau gelegen, ist sich ihrer Vorbildfunktion in Sachen Biodiversität ganz bewusst und wird sich als Mitglied im vielfaltleben-Gemeindenetzwerk noch stärker für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen. Die Gemeinde beabsichtigt, gleich mehrere weitere Vorhaben anzugehen. So soll am Ortseingang eine Blühfläche mit regionalem Saatgut angelegt werden und auch Flächen der Neuen Mittelschule St. Michael unter der Leitung von Direktorin Andrea Schlick naturnah umgestaltet werden. Es wird eine Zusammenarbeit mehrerer Partner geben, darunter Biosphärenpark Lungau, Schutzgebietsbetreuung, Naturschutzreferat des Landes  und Naturschutzbund Lungau.

Stadt Salzburg

Garteln liegt voll im Trend. Dies hat auch die Stadt Salzburg erkannt und fördert die Errichtung von Gemeinschaftsgärten. BewohnerInnen ohne eigenen Garten oder Balkon können in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten ein Stück Stadtnatur selbst anlegen und genießen. Jeder Stadtteilgarten hat dabei seine Besonderheiten und lebt von den Ideen seiner Nutzer und Nutzerinnen. Vom interkulturellen Garten bis zum Naturgarten inmitten einer Stadtwiese gibt es ein vielfältiges Angebot. Die Gärten schaffen zudem einen Mehrwert für Hummel &Co, die Nahrung und Unterschlupf in den ausschließlich biologisch bewirtschafteten Gärten vorfinden. Die Arbeit der Stadt wird dabei tatkräftig vom Verein „blattform“ unterstützt.

 

Stuhlfelden

In der Nationalpark-Gärtnerei in Stuhlfelden werden Bio- Gemüse und Kräuter im Einklang mit der Natur für die Region produziert. Bevorzugt werden auch alte, vom Verschwinden bedrohte Lokalsorten angebaut. Ökologische Wirtschaftsweise und sorgfältiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen sind selbstverständlich. Doch kann man vor Ort nicht nur Leckerbissen, sondern auch bei Vorträgen Tipps und Tricks erhaschen. Wissensvermittlung und Austausch gehören hier zum Geschäftsmodell. Ein wichtiger Beitrag wird auch für Bienen und Co. geleistet, indem jede Menge Futterpflanzen bereit stehen.

 

Ihre Gemeinde

Ihre Gemeinde zeigt den Bürgerinnen und Bürgern, dass aktiver Einsatz für die Arten- und Lebensraumvielfalt die Lebensqualität in der Gemeinde hebt? Sie Planen Projekte oder haben schon welche umgestetzt? Dann werden Sie doch auch Mitglied im vielfaltleben-Gemeindenetz! (Download der Beitrittserklärung durch Klick auf das Bild) Wir freuen uns schon, bald auch Ihre Projekte hier vorstellen zu dürfen.   

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