Vier Naschobstbäume – eine Sommerbirne, eine Frühzwetschke, einen Sommerapfel und einen Kirschbaum – hat der Natur- und Umweltverein der Gemeinde gegenüber dem Kinderspielplatz gepflanzt. Einige „Naschobststräucher“ werden noch folgen. Die Früchte dürfen kostenlos geerntet werden und sollen ein sichtbares Zeichen für ein gesundes Miteinander im größtmöglichen Einklang mit der Natur darstellen. Tafeln beinhalten die wichtigsten Informationen zu den Bäumen. Um weitere sichtbare Zeichen in Form von „Naschsträuchern“ oder Bäumen zu setzen, sind alle Vereine eingeladen dem Beispiel zu folgen. Nicht zuletzt soll sich jeder Verein mit „seiner“ Pflanze identifizieren und eine Einladung zur aktiven Mitarbeit kommunizieren. Auch alle Gäste in Kirchschlag, die an den Naschbäumen und Sträuchern vorbeikommen, sind willkommen geheißen und werden so zum gesunden Verweilen eingeladen.
Eine einzigartige Institution ist in der Gemeinde am nördlichen Rande des Wienerwaldes tätig: Die Umweltgruppe FUER „Freiwillige Umwelt- Erhaltung und Rettung“. Durch überparteiliche Zusammenarbeit ist es gelungen Umweltthemen außer Streit zu stellen. Mit Umweltbildung, Arten- und Biotopschutz (Magerwiesenpflege, Bienenlehrpfad etc.) wird Interessierten die Möglichkeit zur Information und zum Einsatz für die Umwelt geboten. Das aktuellste Projekt ist die Realisierung eines von der Marktgemeinde initiierten und finanzierten Gemeinschaftsgartens nach den Grundsätzen von „Natur im Garten“. Die hohe Nachfrage nach den Beeten zeigt, dass gemeinschaftliches Gärtnern nach ökologischen Grundsätzen auch auf dem Lande beliebt ist.
Mehr als 70 ha Flusswildnis an der Pielach zwischen Spielberg und der Lochau bei Sitzenthal sind als Naturschutzgebiet streng geschützt. Huchen und Nasen, Biber, Fischotter, Eisvogel, Flussuferläufer und viele andere bedrohte Tierarten leben in den naturnahen Gewässerlebensräumen. Dabei war die Ofenloch-Neubacher Au ein „historisches Versehen": Noch vor dem 1. Weltkrieg war mit der Regulierung der Pielach begonnen worden, aber nach dem Krieg wurde vergessen, sie fortzusetzen. So konnte der Fluss seine Dynamik durch die abgelösten bzw. durch die großteils ins Öffentliche Wassergut übernommenen Grundflächen behalten. Seit 2007 gibt es das Weideprojekt mit den Konikpferden, um die abwechslungsreiche Aulandschaft zu erhalten. Die Konikpferde sind Nachfahren der bereits ausgestorbenen europäischen Wildpferde (Tarpan). Durch die Robustheit ist eine ganzjährige Freilandhaltung unproblematisch.
Die Auszeichnung „Naturpark des Jahres 2016“ hat heuer der Naturpark „Hochmoor Schrems“ im nordwestlichen Waldviertel bekommen. Dieser ist Teil des Moorkomplexes „Waldviertler Teich-, Moor- und Flusslandschaft“ und hat eine Größe von 300 ha. Aus einem ehemaligen Torfstich ist hier eine Schutzzone geworden, in der sich dieser einzigartige, stark gefährdete Lebensraum wieder regenerieren kann. Im Informationszentrum „Unterwasserreich“ können sich die Besucher über die Spezialisten und Hungerkünstler, die das Moor bewohnen, informieren. Hier erfährt man auch alles über die Bedeutung von Mooren als Kohlenstoff- und Wasserspeicher sowie die damit zusammenhängenden Einflüsse auf das Klima. Damit wird in der Stadtgemeinde Schrems ein wichtiger Beitrag zum höchst notwendigen Schutz der Moore geleistet.
Im April 2016 hat der Gemeinderat beschlossen, die Pflege des öffentlichen Grüns nach „Natur im Garten“-Kriterien durchzuführen und auf Pestizide zu verzichten. Die naturnahe Gestaltung wird seit einigen Jahren angewandt und nun erweitert. Denn Pflanzenvielfalt schafft Lebensräume für viele Tierarten, die Vielfalt in der Tierwelt hält Schädlinge in Schach, so dass weniger Pflegeaufwand zur Bekämpfung anfällt. Als erstes Projekt wurde die „Naschzeile“ umgesetzt und 56 Betontröge neu bepflanzt. Obstvielfalt steht hier im Vordergrund. So wurden neben altbekannten Obstarten wie Ribisel, Kriecherl, Apfel, Kirsche auch „neue“ Obstarten wie Paw Paw, Kiwi, Kaki, Nashibirne in die Tröge eingesetzt. Um den Pflegeaufwand gering zu halten, wurden verschiedene Sorten von Erdbeeren, Zuckermelonen, Erdkirschen und Kiwano als Unterpflanzung verwendet. Die Naschzeile wird automatisch bewässert und von acht Freiwilligen gepflegt.
In der Marktgemeinde hegen und pflegen ehrenamtliche Helfer aus der Bevölkerung unter der Leitung des Naturschutzbundes NÖ und anderer Experten zwei besonders schützenswerte Lebensräume. Einer davon ist ein seltener Felstrockenrasen auf dem Staatzer Berg, der gefährdete Tier- und Pflanzengemeinschaften beheimatet. Diese benötigen direkte Sonneneinstrahlung und vertragen keine Beschattung, weshalb hier regelmäßig die Holzgewächse entfernt werden müssen. Um der Natur ein Stück Lebensraum zurückzugeben, die Wasserqualität und - verfügbarkeit zu erhöhen und die Biodiversität zu fördern, wurde in einem pionierhaften Projekt ein gemeindeübergreifendes Biotopverbundsystem initiiert: Auf Staatzer Gemeindegebiet wurden im Zuge dessen zahlreiche Teiche angelegt, kilometerlange Gräben verschlungen und Ufer abgeflacht sowie tausende Sträucher und Bäume gepflanzt.
Dort, wo sich Urbanität und Natur, Unterhaltung und Erholung treffen, da liegt die Stadt an der Traisen. Beschützt und liebevoll gepflegt werden die Naherholungsgebiete, wie das Brunnenfeld Süd, der Naturlehrpfad Feldmühle und die Viehofner Seen vom Gärtnerei Betrieb der Stadt. Feuchtbiotope wie das Naturdenkmal Siebenbründl laden ein die Natur am und im Wasser kennenzulernen. St. Pölten hat mit 43 Naturdenkmälern die meisten aller NÖ Kommunen. Im innerstädtischen Bereich bringen es die zahlreichen Parkanlagen auf 363.587 m² - ein Österreichrekord! So verschieden deren Stilrichtungen auch sind, als „urbane Grünoasen" haben sie ein gemeinsames Ziel: Sie bieten inmitten eines aktiven Stadtlebens eine erholsame Natur-Atmosphäre zum Auf - atmen. Zusätzlich ermöglichen geführte Naturspaziergänge Interessierten die Vielfalt der umgebenden Natur näher kennenzulernen.
Heiden und Steppenflächen gehören zu den gefährdetsten Lebensräumen in Österreich. Durch die Schaffung von zusammenhängenden Wiesenflächen können sich jahrhundertelang gewachsenen Kulturflächen wieder gemäß ihrem Ursprung entwickeln. Die Schafe und Ziegen sind seit 2019 als natürliche Rasenmäher im Einsatz und tragen zur Entstehung der ursprünglichen, artenreichen Heideflächen bei, die ein geschützter Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren ist. Die Beweidung fördert die Biodiversität und ist damit ein grundlegendes Element einer nachhaltigen Landschafts- und Regionalentwicklung. Und das Ergebnis ist ermutigend. Verbrachte und von nur ganz wenigen Gräsern oder Sträuchern dominierte Flächen haben sich bereits verändert und zusätzliche Arten konnten Fuß fassen. Auf einer komplett verwilderten Fläche hat sogar wieder eine Wildtulpe geblüht, obwohl sie für viele Jahre überwuchert war. Die Schafe und Ziegen sind auch Magnete für die jüngsten TraiskirchnerInnen geworden und immer wieder sieht man Kinder voller Freude über die Begegnung mit den vorher fremden Tieren.
Im Rahmen einer internationalen Konferenz in Bratislava zum Thema Alpen-Karpaten-Korridor wurden auch die Verdienste der Gemeinde Zillingdorf im Bereich der Ökologie gewürdigt. In der Gemeinde bemüht man sich schon seit vielen Jahren die bereits vorhandenen und neu geschaffenen Biotope zu vernetzen. Das Ziel ist, den Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu verbessern und den Austausch zwischen diesen Trittsteinbiotopen zuzulassen und zu fördern. So wurden heuer zu Jahresbeginn zwei neue Absetzbecken im Bereich des Hauswiesgrabens fertiggestellt. Hier ist ein weiteres, wertvolles Biotop entstanden. Im Rathaus selber sind derzeit 20 Europäische Sumpfschildkröten zuhause, die später in die Zillingdorfer Feuchtbiotope ausgewildert werden.
Ihre Gemeinde zeigt den Bürgerinnen und Bürgern, dass aktiver Einsatz für die Arten- und Lebensraumvielfalt die Lebensqualität in der Gemeinde hebt? Sie Planen Projekte oder haben schon welche umgestetzt? Dann werden Sie doch auch Mitglied im vielfaltleben-Gemeindenetz! (Download der Beitrittserklärung durch Klick auf das Bild) Wir freuen uns schon, bald auch Ihre Projekte hier vorstellen zu dürfen.