Meilensteine zur Entstehung des Grünen Bandes

Mehr als vier Jahrzehnte war Europa geteilt. In Deutschland entstand gleich nach der Wende die Idee des Grünen Bandes. Seit 2003 ist diese faszinierende Vision eine internationale: In ganz Europa soll der frühere Eiserne Vorhang zu einem Band des Lebens werden. Hier die Meilensteine dieser Entwicklung.
 
September 2014
Die europaweite Initiative erreicht eine neue Qualität: Ein internationaler Verein wird gegründet. 21 Vereine und Regierungsorganisationen haben unterzeichnet -  mit dem Ziel das Grüne Band Europas weiterzuentwickeln und das ökologische Netzwerk zu verdichten.
 
15. Mai 2013
Festveranstaltung anlässlich des 10. Jubiläums der Initiative im BMU in Berlin.
Join Declaration of Intent on the European Green Belt: Die Vertreter von 18 Green-Belt-Staaten – darunter auch Österreich – haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der sie Bedeutung des Projektes als Symbol für den grenzüberschreitenden Naturschutz in Europa betonen und ihre Absicht bekräftigen, weiter zusammen die Umsetzung des European Green Belts voranzutreiben.
 
2012
In der Grenzregion zwischen Ungarn und Kroatien wird ein rd. 6.310 km² großes grenzüberschreitendes Biosphärenreservat entlang der Drau etabliert.
Im Rahmen der 6. Paneuropäischen Tagung der Initiative im Mavrovo Nationalpark werden erste Schritte für eine Institutionalisierung der Initiative eingeleitet und das Baltische Grüne Band (Ostseeküste) als vierte Region etabliert.
 
2011
Neustrukturierung der Initiative mit Etablierung einer Koordinierungsgruppe, bestehend aus den drei Regionalkoordinatoren, ausgewählten Nationalen Focal Points und Naturschutzverbänden. Euronatur wird Sprecher der Initiative.
 
April 2011 – März 2014
INTERREG IV B-projekt “GreenNet” (Zentral Europa) mit 22 Projektpartnern aus sechs Staaten unter Beteiligung des Naturschutzbundes will Beitrag leisten zum Erhalt des Grünen Bandes als Teil eines ökologischen Netzwerkes, spezieller Fokus auf die nicht geschützten Abschnitte in Zentraleuropa.
 
2010
Die Umweltminister von Norwegen, Finnland und Russland unterzeichnen ein Memorandum of Understanding zum Schutz des Fennoskandischen Grünen Bands.
 
26. Oktober 2009
Sicherung des „Grünen Bandes Deutschland“ entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze als „Naturmonument“ und Entwicklung eines „Grünen Bands Europa“ wird Teil der Koalitionsvereinbarung der Deutschen Bundesregierung.
 
Februar 2009 - Februar 2012
INTERREG IV B-project „baltic green belt“, durch Initiative des BUND, mit 15 Partnern aus allen Anrainerstaaten der südlichen und östlichen Ostsee von Travemünde bis zur Finnisch-Russischen Grenze. Hauptziel ist die Entwicklung des Baltic Green Belt als dauerhaft funktionsfähiges ökologisches Netzwerk.
 
2009
Festveranstaltung anlässlich des 20. Jubiläums des deutschen Grünen Bandes.
Die Premierminister von Albanien, Griechenland und FYR Mazedonien bekräftigen die 2000 gezeichnete Erklärung zum Schutz des grenzüberschreitenden Prespaparks.
Grünes Band-Ausstellung im Rahmen der Kulturhauptstadt Linz09 mit zweisprachigem Ausstellungskatalog
Int. Konferenz: „Das Grüne Band Europas – Chance für Mensch und Natur“ in Linz im Oktober; GeoTag der Artenvielfalt am Grünen Band.
 
2008
Ausweisung des albanischen Teils des grenzüberschreitenden Jablanica-Shebenik-Gebirges als Nationalpark.
 
Juni 2006 – Mai 2008
Erstes EU-gefördertes Projekt für das Grüne Band Europa mit Beteiligung des Naturschutzbundes: INTERREG III B-project „Green Belt“ mit 18 Partnern aus acht Staaten. Ziel: Schutz und Entwicklung des grenzüberschreitenden ökologischen Korridors „Grünes Band“  - Lückenanalyse, nachhaltige Regionalentwicklung, rücksichtsvolle Infrastrukturentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, touristisches Marketing, Bildungsprojekte und die Etablierung eines langfristigen Netzwerkes.
 
01. September 2005 – 31.August 2007
Als Datengrundlage für die weitere Arbeit der Initiative erfolgt die Kartografische Erfassung des Europäischen Grünen Bandes durch die IUCN.
 
April 2005 – Nov. 2006
Projekt zum Europäischen Luchs und zur Etablierung eines grenzüberschreitenden Nationalparks Jablanica-Shebenik-Gebirge (Grenze Albanien – FYR Mazedonien)
 
2006
„Leben am Grünen Band“ - Naturschutzbund Info CD geht an alle Grenzgemeinden.
 
2005, 2006
GRÜNES BAND Infocenter in Leopoldschlag (OÖ) und im steirischen Gosdorf  werden vom Naturschutzbund eingerichtet.
 
2005
Das Arbeitsprogramm und die Struktur treten in Kraft. Es werden drei Regionalkoordinatoren benannt:
  • Fennoskandien: Zapovedniks und Nationalparke Nordwestrusslands
  • Zentraleuropa: BUND Projektbüro „Grünes Band“
  • Balkan: Stiftung Europäisches Naturerbe (euroNATUR)
Der Naturschutzbund veranstaltet den 43. Österreichischen Naturschutztag „Leben am Grünen Band“ in Orth an der Donau.
 
2004
Der Naturschutzbund wird vom Umweltministerium zum National Focal Point für das Österreichische Grüne Band ernannt: Erste allgemeine Informationsphase - Erstellung von Broschüren, Infofaltern, Plakaten. Internationale Pressefahrt.
 
9. – 12. August 2004
Gemeinsam veranstalten IUCN und BfN im Nationalpark Fertö-Hansag/Neusiedler See die erste Tagung der internationalen Arbeitsgruppe zum Europäischen Grünen Band. Von den Regierungen der Anrainerstaaten benannte National Focal Points und international am Grünen Band tätige Naturschutzorganisationen diskutieren ein Arbeitsprogramm und die Struktur der Initiative. IUCN richtet ein Grünes Band Sekretariat ein.
 
15. - 16. Juli 2003
Start der Initiative mit einer BfN-Fachtagung in Bonn. Ehrengast der Veranstaltung ist wieder Michael Gorbatschow.
 
19. Juni 2002
Die Idee eines Grünen Bandes durch Europa wird erstmals öffentlich verkündet vom BUND Naturschutz in Bayern und Bundesamt für Naturschutz (BfN) bei der Einweihung des WestÖstlichen Tores im Eichsfeld. Michael Gorbatschow, der ehemalige Präsident der UDSSR wird Schirmherr des Grünen Bandes.
 

Rückblick auf die Festveranstaltung anlässlich des 10. Jubiläums der Initiative

© | naturschutzbund | Österreich

Der Naturschutzbund setzt sich von Beginn an für die Erhaltung des „European Green Belt“ ein, mit der Vision eines Bandes des Lebens, das Ost und West in ganz Europa verbindet und vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer reicht. In Berlin fanden nun die Feierlichkeiten zu seinem 10-jährigen Bestehen statt. In diesem Rahmen wurde auch eine Erklärung zum Schutz dieses größten Europäischen Biotopverbunds unterschrieben.

Mittlerweile ist die faszinierende Idee, den früheren Eisernen Vorhang in ein „Grünes Band Europa“ zu verwandeln, zumindest teilweise Wirklichkeit geworden. Über 12.500 Kilometer erstreckt sich das Grüne Band als Biotopverbund von Lebensräumen mit außergewöhnlicher Artenvielfalt. Es verläuft entlang des einstigen Eisernen Vorhangs - vom hohen Norden Europas bis zum Schwarzen Meer im Süden.

Bei einer internationalen Fachtagung in Berlin wurde nun Bilanz gezogen und die Zukunft der gesamteuropäischen Initiative erörtert: Dabei betonten die anwesenden Experten aus ganz Europa einmal mehr die Schlüsselrolle des European Green Belt für die Erhaltung der Europäischen Biodiversität und seine herausragende Bedeutung als gemeinsames Natur- und Kulturerbe eines vereinten Europas. Große Erwartungen werden dabei in die aktuellen Bemühungen gesetzt, das Europäische Grüne Band als UNESCO-Welterbe auszuweisen.

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Gemeinsame Erklärung als Meilenstein
Heute engagiert sich eine Vielzahl von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen in den 24 beteiligten Staaten für das paneuropäische Projekt. Der Naturschutzbund arbeitet bereits seit 2003 daran mit, die Idee das Grünen Bands als Natur und Völker verbindende Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Auf Einladung des Deutschen Bundesumweltministers Peter Altmaier haben diese Woche bei einem Festakt in Berlin die anwesenden Vertreter der Green-Belt-Staaten – darunter auch Österreich - eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Darin betonen sie die Bedeutung des Projekts als Symbol für den grenzüberschreitenden Naturschutz in Europa und bekräftigen ihre Absicht, weiter zusammen die Umsetzung des European Green Belts voranzutreiben. „Diese gemeinsame Absichtserklärung ist ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung des Projekts in Europa!“, freut sich Naturschutzbund-Vizepräsident Hans Gepp. „Wir hoffen natürlich sehr, dass diesen Worten auch bald Taten folgen“, so der österreichische National Focal Point der Initiative weiter.

Denn auch in Österreich sind viele Gebiete - ob geschützt oder ungeschützt - heute durch Zerschneidung, unterschiedlichste Nutzungsansprüche, aber auch durch mangelnde Pflege in ihrer Existenz gefährdet: Dabei stellt der Großraum Bratislava - Wien wohl die größte Herausforderung für die Raumplanung dieser Region dar, muss doch ein Interessensausgleich zwischen Ökonomie, Ökologie, Verkehr und Lebensqualität hergestellt werden. Aber auch z.B. an der steirischen Grenzmur bedrohen slowenische Kraftwerkspläne den zweitgrößten Auenkomplex Österreichs.
 
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Green Belt Award
Zum 10-jähringe Geburtstag des Projekts „Grünes Band Europa“ zur Erhaltung des Naturraumes am ehemaligen Eisernen Vorhangergibt die Internationale Initiative den „Green-Belt-Award“ an Staaten, die dieses Projekt unterstützen.
Johannes Gepp, Naturschutzbund-Vizepräsident und Österreichischer National Focal Point für das Grüne Band, überbrachte diese Auszeichnung nun gemeinsam mit Kollegen aus den Nachbarstaaten Umweltminister Berlakovich.
"Ich freue mich über die Auszeichnung unseres bisherigen Einsatzes für das Grüne Band mit dem Green-Belt-Award, denn sie zeigt, dass unsere Arbeit anerkannt wird. Mit der Unterzeichnung der Erklärung zu seinem weiteren Schutz sind wir der Erhaltung des Grünen Bandes ein Stück näher gerückt: Unsere Vision ist ein Band des Lebens, das Ost und West in ganz Europa verbindet und vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer reicht", sagt Johannes Gepp vom Naturschutzbund.

Der Naturschutzbund hat aus Anlass des Jubiläums einen umfangreichen Infofalter über das Grüne Band zusammengestellt. Eine Bildershow mit einzigartigen Naturmotiven zeigt die Vielfalt des Grünen Bandes entlang der Österreichischen Grenze.
 
 
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