Die Marktgemeinde Maria Saal liegt im Einzugsgebiet der Landeshauptstadt Klagenfurt am Zollfeld, einer für die Entwicklung des Landes historisch bedeutsamen Gegend. Das Gemeindegebiet wird von der Eisenbahnlinie, der Schnellstraße, der Bundesstraße und dem Flussbett der Glan (mit parallel verlaufendem Radweg) durchzogen. Intensive Landwirtschaft, zunehmendes Verkehrsaufkommen und Bautätigkeit haben das Landschaftsbild in den letzten 50 Jahren verändert und zu einer deutlich wahrnehmbaren Reduktion der Artenvielfalt bei Wirbeltieren, Insekten und Pflanzen geführt. Biologische Vielfalt als Basis für gesunde Umwelt und intakte Natur, Gesundheit und gesundem Lebensraum war daher 2018 für die Marktgemeinde Maria Saal Anlass, über Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Gemeindegebiet nachzudenken und unter Beiziehung der Expertise von Fachorganisationen (Umweltdachverband Österreich, argenaturschutz, Institut für Ökologie,…) die Basis für die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zu schaffen. Ergänzend dazu wurden 2019 bei einem Workshop mit Bürgerbeteiligung Themen gesammelt, die seitens der Gemeindebürger*innen für die Entwicklung der Artenvielfalt im Gemeindegebiet relevant sind. Die vorgeschlagenen Themen konnten den Oberbegriffen „Blumenwiesen, Insekten, Bienen, Vögel, Fluss und Bewusstsein schaffen“ zugeordnet werden. Für die weitere Planung und Umsetzung der Maßnahmen wurde 2019 der Verein „ARGE Biodiversität Maria Saal“ gegründet. Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen der Gemeinde werden in die Planung und Umsetzung von Maßnahmen miteinbezogen. Im Kindergarten wurden u.a. die Gruppenbezeichnungen geändert in „Bienengruppe“, „Raupengruppe“, usw. Im ersten Vereinsjahr konnten bereits in allen oben angeführten Bereichen Maßnahmen gesetzt werden.
Die Gemeinde setzt sich sehr für den Edelkrebs ein. Im Rahmen eines Hochwasserschutzprojektes wurde der Lendorfer Landschaftssee errichtet und mit unterschiedlichsten Biotopstrukturen ausgestattet. Dieser dient nun seltenen Pflanzen- und Tierarten wie dem Edelkrebs als wertvoller Lebensraum. Durch die Einschleppung der Krebspest, einer tödlichen Pilzinfektion, wurden die meisten heimischen Flusskrebsbestände vernichtet. In Kärnten gibt es nur noch einige wenige, nicht infizierte Bestände. Mit dem Landschaftssee wurde somit ein Edelkrebs-Genpool geschaffen, der mithilft diese besondere Tierart zu erhalten. Lendorf beherbergt auch ein botanisches Juwel, das man in Österreich nur hier findet: die Gelbe Alpenrose (Rhododendron luteum), auch Lendorfer Wunderblume genannt. Sie wächst auf einer Naturschutzbundfläche, die der Verein regelmäßig betreut.
Die Marktgemeinde Millstatt hat in der letzten Zeit unterschiedliche Initiativen gesetzt, um die Biodiversität zu erhalten und das Umweltbewusstsein zu steigern. So konnte im Schuljahr 2016 zum zweiten Mal der Schulwandertag im Rahmen von Flurreinigungen dazu genutzt werden, den Kindern bereits im jungen Alter die Bedeutung von Umweltschutz näher zu bringen. Dank einer engen Zusammenarbeit mit den Naturfreunden und dem Alpenverein wird in wichtigen Naherholungsräumen der Fokus auf die Eindämmung von Neophyten gelegt und auch entsprechende Informationsarbeit im sorgsamen Umgang mit nicht heimischen Pflanzen gesetzt. Zusätzlich wurde noch dafür Sorge getragen, dass Millstatt auf den Einsatz von Glyphosat im eigenen Wirktungsbereich verzichtet – ganz im Sinne des Vorsorgeprinzips und zum Wohle der Gesundheit, der Natur und der Bienen.
Auf der orographisch rechten Seite des Südtiroler Etschtales liegt die Gemeinde Lana. Einst bestand das gesamte Tal aus Tümpeln, Auwäldern und Mooren. Mitte des 20. Jhdts. lagen im Mündungsdelta der Falschauer bei Lana über 100 ha Land brach. Danach setzte die Industrialisierung ein, die das Gleichgewicht beinahe zum Kippen brachte. Ende der 1970er Jahre wurde deshalb das verbliebene Falschauerdelta in der Größe von 32 ha zum Biotop erklärt. Heute ist es Refugium für gefährdete Tiere sowie Lebensraum für über 230 Vogelarten, darunter 50 Brutvögel, für Amphibien, Nattern, Fische und Wasserinsekten. Die Gaulschlucht wiederum ist geprägt von blanken Felsen, Hopfenbuchen- Schluchtwäldern sowie feuchtliebenden Elementen, wie Winterlinde, Ahorn, Esche, Hasel, Roter Hartriegel, Pfaffenhütchen, einige Hochstauden, Moose und Farne.
Ihre Gemeinde zeigt den Bürgerinnen und Bürgern, dass aktiver Einsatz für die Arten- und Lebensraumvielfalt die Lebensqualität in der Gemeinde hebt? Sie Planen Projekte oder haben schon welche umgestetzt? Dann werden Sie doch auch Mitglied im vielfaltleben-Gemeindenetz! (Download der Beitrittserklärung durch Klick auf das Bild) Wir freuen uns schon, bald auch Ihre Projekte hier vorstellen zu dürfen.