Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera)

Eigentlich kommt das Indische Springkraut aus dem Himalayagebiet. Es wurde 1839 als Garten- und Bienenpflanze nach England importiert und dann über den ganzen Europäischen Kontinent verteilt und verbreitet – seit dem Ende des 19. Jahrhunderts tritt die Pflanze verwildert auf.

© Alexander Maringer

Familie: Balsaminengewächse
Wurzel: schwach ausgebildet, einjährig
Blüte: rosafarben mit Sporn, stehen in Trauben, Ende Juni – Frostbeginn
Frucht: Fruchtkapsel, die im Reifezustand bei Berührung aufspringt
Blätter: lanzettförmig
Stängel: meist rötlich
Größe: 0,5–2,5 m (!)

Vorkommen
In Europa kommt das Indische Springkraut bis zu einer Seehöhe von 1.200 m vor und braucht Standorte mit feuchten und nassen Böden, daher findet man es oft im Halbschatten und in der Nähe von Fließgewässern. Es bevorzugt frisch gerodete Gebiete mit genügend offenen Stellen zur Keimung der Samen, oft bilden sich Massenbestände in lichten, feuchten und gut nährstoff-versorgten Fluss- und Bachauen.
 
Ausbreitung
Wenn die Fruchtkapsel reif ist, platzt die Samenschale auf und schleudert den Samen bis zu 7 m weit weg. Eine Pflanze kann pro Jahr bis zu 2.500 Samen produzieren. Die Ausbreitung erfolgt entlang von Bächen und Flüssen, aber auch an Waldwegen, wohin die Samen durch das Material gelangen, das im Wegebau verwendet wird. Die frostempfindliche Pflanze profitiert wohl auch vom Klimawandel.
 
Probleme
das Indische Springkraut bildet häufig Massenbestände und verdrängt dadurch heimische Arten. Es erhöht durch seine geringe Wurzelmasse die Erosionsanfälligkeit an Uferböschungen. 
 
Vorbeugung und Bekämpfung
Da die Pflanze im Winter komplett abstirbt, müssen v. a. die Samen vernichtet werden. Entscheidend ist dabei der richtige Bekämpfungszeitpunkt – zu Beginn der Blütezeit, also vor der Fruchtkeimung. Die am besten wirkende Maßnahme ist eine mehrmalige, sehr tiefe Mahd – zu hoch abgeschnittene Pflanzen können neue Triebe bilden.
Bei kleineren Beständen kann man die Ausbreitung durch händisches Ausreißen der Pflanzen eindämmen. Wichtig ist es, wirklich alle Pflanzenteile und Jungpflanzen zu erfassen. Die entfernten Pflanzenteile zerkleinern, mulchen oder kompostieren. Säen und Einbringen von heimischen Pflanzen, u. a. des Großen Springkrauts (Impatiens noli-tangere). Es hat sich gezeigt, dass im Boden verbliebene Samen keine große Rolle spielen, sobald sich nach der Beseitigung des Springkrauts wieder eine standortsgerechte Vegetation gebildet hat. Ein Wiederaufkommen des Springkrauts wird nur durch neu eingetragene Samen verursacht
 
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