Zur Wahl des „Tier des Jahres“ lädt der Naturschutzbund auch heuer wieder herzlich ein. Rothirsch, Mauswiesel und Alpenmurmeltier stehen im Rennen um den Titel „Tier des Jahres 2026“. Allen dreien ist gemeinsam, dass Ihr Lebensraum immer mehr bedroht ist. Bis zum Sonntag, 2. November 2025, ist jede und jeder dazu eingeladen, seine Stimme abzugeben. Unter allen Teilnehmenden verlost der Naturschutzbund 10 „Kosmos-Naturführer für unterwegs“
Das Alpenmurmeltier, Marmota marmota, wird 40 bis 50 cm groß und ist somit – nach dem Biber – das zweitgrößte heimische Nagetier. Es lebt in den Alpen und Karpaten oberhalb der Baumgrenze in Familienverbänden von bis zu 20 Tieren. Die Tiere sind gut an harte klimatische Bedingungen angepasst und verbringen die Zeit von Oktober bis März im Winterschlaf, für den sie sich in den Sommermonaten die nötigen Fettreserven anfressen. Bei Wanderungen im Gebirge hört man die Tiere meist lange, bevor man sie sieht: Ein Tier hält immer Wache und warnt die anderen mit Pfiffen vor Gefahren. In der „Roten Liste der gefährdeten Arten“ wird das Alpenmurmeltier in der Kategorie „Gefährdung droht“ geführt. Vor allem der Klimawandel und damit auch der Lebensraumverlust setzen den Tieren zu.
Das Mauswiesel, Mustela nivalis, ist das kleinste Raubtier der Welt. Die kleinsten ausgewachsenen Mauswiesel haben eine Körperlänge von nur 12 cm und sind bloß 30 g schwer. Ihre Größe unterscheidet sich jedoch nach Region und Geschlecht – Mauswiesel-Männchen können eine maximale Länge von 25 cm und ein Gewicht von 200 g erreichen. Die Tiere haben meist ganzjährig braunes Fell an der Oberseite und sind unten weißlich, nur im Hochgebirge und in manchen nördlichen Regionen färbt sich – ähnlich wie bei dem verwandten Hermelin – ihr ganzes Fell im Winter schneeweiß ein. Mauswiesel sind Einzelgänger und besetzen Territorien, in denen sie vorwiegend diverse Wühlmäuse jagen, doch auch andere Mausarten, Spitzmäuse, Vögel, Eidechsen, Insekten und Würmer. Sie jagen sowohl am Tag als auch in der Nacht und müssen täglich etwa ein Drittel ihres Körpergewichts zu sich nehmen, um zu überleben. Hauptlebensraum der winzigen Marder-Art sind offene Landschaften, naturnahe Wälder, intakte Hecken und extensive Landwirtschaftsflächen. Das Mauswiesel ist vor allem durch den Verlust und die Zerschneidung seiner Lebensräume sowie den Straßenverkehr gefährdet. Auch hängt die Population stark von Wühlmausbeständen ab.
Der Rothirsch, Cervus elaphus, ist das größte dauerhaft heimische Wildtier in Österreich. Ausgewachsene Hirschkühe wiegen zwischen 120 bis 170 kg, während männliche Hirsche bis zu 250 kg auf die Waage bringen können. Der landläufig gerne als „König des Waldes“ bezeichnete Rothirsch ist ursprünglich ein Bewohner halboffener Landschaften und in Europa aufgrund menschlicher Aktivitäten in die Wälder gedrängt worden. In Gebirgsregionen fühlt er sich im Sommer auch oberhalb der Baumgrenze wohl. Anders als Rehe bilden Rothirsche Rudel, die ihnen Sicherheit geben. Die Größe der Rudel ist abhängig vom Lebensraum und von der Rotwilddichte. Besonders männliche Hirsche haben einen großen Raumbedarf und können weite Wanderungen zurücklegen und sorgen so für Genaustausch. Die dafür so wichtigen Wildtierkorridore, grüne Verbindungsadern zwischen den Lebensräumen, sind jedoch in den vergangenen Jahrzehnten durch Infrastrukturausbau, Zersiedelung und Intensivierung der Landwirtschaft stark unter Druck geraten.