Projektende: Einiges erreicht innerhalb „Wege zur Koexistenz von Mensch und Fischotter“

Der Naturschutzbund arbeitet weiter intensiv an einer Versachlichung im Umgang mit seinem Wappentier, dem Fischotter

© Robert Hofrichter

Bereits in den bisherigen Anstrengungen konnte der Naturschutzbund grundlegendes Wissen zum Fischotter vermitteln. In zwei vom Naturschutzbund organisierten Dialogforen war es in den vergangenen beiden Jahren möglich mit VertreterInnen betroffener Interessengruppen übereinstimmende Grundsätze zu finden. Unbestritten ist zum Beispiel, dass der Fischotter zum natürlichen Artenbestand Österreichs gehört und seine erfolgreiche Zunahme Ergebnis langfristiger Lebensraumverbesserungen und strenger Schutzbestimmungen ist.

Das kann aber nur der Anfang sein. Denn die Konflikte nehmen, wie zu beobachten ist, nicht ohne weitere Maßnahmen ab. In mehreren Bundesländern wird scheinbar der Abschuss von Fischottern als erstes Mittel der Wahl verstanden. Hier setzte das neue Projekt „Wege zur Koexistenz von Mensch und Fischotter“ an.

Da Maßnahmen in einem Bundesland auch Auswirkungen auf die Situation in einem Nachbarbundesland haben können, setzt sich der Naturschutzbund für ein länderübergreifend abgestimmtes Fischotter-Management ein. Nun lud der Naturschutzbund innerhalb des von Bund und EU geförderten Projekts „Wege zur Koexistenz von Mensch und Fischotter“ Behördenvertretungen der Bundesländer, des Bundes und auch aus dem angrenzenden Bayern und Tschechien zum Fischotter-Fachdialog ein. Ziel war es erstmalig Erfahrungen und Informationen im Fischottermanagement auszutauschen.

Beim Erfahrungsaustausch stellte sich heraus, dass jedes Bundesland seine eigene Strategie im Fischotter-Management entwickelt hat, an jeder Landesgrenze ändert sich der Zugang dazu. Das macht ein effektives Management schwierig. Wesentlichste Ergebnisse dieses ersten Treffens waren deshalb:

  • Es soll mehr Informationsaustausch zwischen den Bundesländern und zu Maßnahmen geben
  • Die länderübergreifende Zusammenarbeit soll intensiviert werden
  • Das Konfliktmanagement durch die Behörden ist äußerst wichtig
  • Die Wissensgrundlagen zu konkreten Konfliktursachen und Lösungsansätzen sollen durch Fallstudien ebenso wie das Totfundmonitoring verbessert werden.


Als Folge sind daher regelmäßige Abstimmungstreffen für den besseren Austausch zwischen den Bundesländern geplant. Ein nationaler Fischotter-Managementplan mit länderübergreifenden Standards  zum Umgang mit dem Fischotter könnte daraus hervorgehen. Als erster Schritt in Richtung bundesweite Harmonisierung fand Mitte Oktober im Rahmen des Projektes ein virtuelles Koordinierungstreffen zwischen den für den Fischotter verantwortlichen Behördenvertretungen statt, das in der Folge regelmäßig abgehalten werden soll. Der Naturschutzbund appelliert an die Bundesländer, dieses und die weiteren Treffen für konstruktive Lösungen im Sinne aller Beteiligten zu nutzen.


Das Projekt wurde mit Unterstützung von Bund und Europäischer Union im Rahmen des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ durchgeführt.

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