Neophyten: Gefahr für die Artenvielfalt

Blinde Passagiere in Kübelpflanzen, Gartenflüchtlinge, Vogelfutter- oder Ausspuckpflanzen: Die Ausbreitungsmöglichkeiten gebietsfremder Pflanzen sind ebenso vielfältig wie die Arten selbst. Diese gedeihen in Wäldern und Wiesen, an zahlreichen Gewässerufern ebenso wie an Straßenrändern und auf Schutthäufen. Diese sogenannten Neophyten sind laut Definition des Umweltbundesamtes Pflanzenarten, die in einem gewissen Gebiet nicht einheimisch und erst nach 1492 unter direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen in dieses Gebiet gelangt sind und dort wild leben oder gelebt haben. Dieser Zeitpunkt wurde nicht zufällig gewählt.

Denn, auch wenn der Mensch stets die Pflanzen- und Tierwelt um sich verändert hat, hat das Ausmaß dieser Veränderung seit der Möglichkeit Personen und Waren über Kontinente hinaus zu verfrachten einen völlig neuen Maßstab angenommen. Durch die vielen neuen Fernhandelsbeziehungen stieg die Anzahl der absichtlich, aber auch unabsichtlich transportierten Pflanzen und auch Tiere stark an. Symbolisch für diese Entwicklung steht das Jahr der Entdeckung Amerikas: 1492.

Heute sind diese Arten Teil unserer Umwelt. Die meisten führen ein wenig beachtetes Leben inmitten der heimischen Vegetation, einige wenige jedoch gedeihen allzu prächtig und haben so einen starken negativen Einfluss auf die heimische Pflanzenwelt.


Die Vortragende

© Michaela Groß

Claudia Leitner MSc
ist Mitarbeiterin der Stiftung für Natur des Naturschutzbundes Oberösterreich.
Ihr Aufgabengebiet ist bedrohten Tier- und Pflanzenarten zu helfen und deren Lebensraum zu sichern und zu schützen. Die Biologin führt naturschutzfachlich notwendige Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen auf Flächen in ganz Oberösterreich durch. Claudia Leitner ist Expertin im Umgang mit Neophyten und ist in ihrem Vortrag auf die Gefahren gebietsfremder Arten für die Artenvielfalt eingegangen.


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