Artenreiche und bunte Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Menschen zu erhalten, diesem Ziel hat sich der Naturschutzbund seit seinem Bestehen verschrieben. Aber auch der Landwirtschaft ist die Bewahrung der biologischen Vielfalt als Basis allen Wirtschaftens ein Anliegen.
Deshalb unterstützt sie die LKÖ die Kampagne NATUR VERBINDET.
Vielfältige Kulturlandschaft als gemeinsames Anliegen
Naturschutzbund und Landwirtschaftskammer wollen mit ihrer Zusammenarbeit bei NATUR VERBINDET eine artenreiche und naturnahe Kulturlandschaft fördern, indem sie:
Vielfaltsflächen als Trittsteine für Tier- und Pflanzenarten schaffen und erhalten.
auf den Wert von Blühflächen hinweisen und gute fachliche Praxis für den Naturschutz vorstellen.
Wertschätzung und Honorierung von Naturschutzleistungen fördern.
die Vorteile einer naturnahen Kulturlandschaft bewusst machen.
NATUR VERBINDET Charta
Ausgehend von diesen gemeinsamen Anliegen von Naturschutz und Landwirtschaft wurde auch ein grundlegender Dialogprozess gestartet. Das Ergebnis ist ein Papier, die NATUR VERBINDET Charta, die von den Präsidenten von Naturschutzbund und Landwirtschaftskammer und auch vom Landwirtschafts- und Umweltminister unterzeichnet wurde. „Kulturlandschaft braucht Bauern“, so beginnt das Papier. Denn dass unsere Landschaft, wie wir sie heute vorfinden, zumeist menschengemacht und durch Nutzung entstanden ist und erhalten bleiben kann, darüber herrscht Einigkeit. Die Erklärung sagt aber auch, dass es Vielfaltsflächen in der Kulturlandschaft braucht und neben intensiv genutzten Flächen auch Räume, wo die Natur Vorrang hat. Dass der Bodenverbrauch reduziert werden muss und dass Versiegelung der Böden für Natur und für Landwirtschaft schlecht ist, auch darüber ist man sich einig. Einigkeit herrscht auch darüber, dass gesunde Lebensmittel aus der Region Vorrang haben müssen und dass Biolandbau ein Vorzeigemodell darstellt. In der Charta ist auch verankert, dass geschützte Arten und Lebensräume erhalten werden müssen. In diesem Zusammenhang ist auch das erklärte Bekenntnis aller zum Vertragsnaturschutz wichtig. Weitere gemeinsame Themen sind die Erzeugung gesunder, regionaler Lebensmittel, die auch dem Naturschutz dient, oder dass Nutzungsaufgabe gerade auf extensiven Flächen auch für den Naturschutz ein Problem darstellt.
In dem Dialogprozess hat sich auch gezeigt, dass zwischen Landwirtschaft und Naturschutz nicht immer nur Verständnis und Einvernehmen herrscht.
Wichtig ist aber, dass beide Seiten um einen konstruktiven Dialog bemüht sind und aufeinander zugehen. Die Charta ist hier ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und Ausgangspunkt für weitere Gespräche.