Luchse im Mühl- und Waldviertel

Österreich hat Anteil an zwei Luchspopulationen. Neben den Tieren der der alpinen Population gehören die Luchse im nördlichen Mühl- und Waldviertel entlang den Grenzen zu Bayern und Tschechien zur Böhmisch-Bayerisch-Österreichischen Population (BBA). Sie sind alle Grenzgänger. Das heißt wir teilen sie uns mit den Nachbarländern. Im Monitoringjahr 2018 konnten für die gesamte Population 119 selbständige Luchse (d.h. Luchse, die älter als 1 Jahr alt sind) nachgewiesen werden, von denen 23 auch teilweise in Österreich leben.

© Josef Limberger

Es begann in Südböhmen. Schon in den frühen 1970er-Jahren wurden im Gebiet des heutigen Nationalparks Bayerischer Wald fünf bis zehn Luchse unbekannten Ursprungs ohne Genehmigung freigelassen. Es ist allerdings unklar, ob sich diese halten konnten. Den Ursprung der heutigen Population bildeten 18 Luchse, die in den 1980er Jahren in den slowakischen Karpaten eingefangen und im Gebiet des heutigen Šumava-Nationalparks in Südböhmen mit behördlicher Genehmigung wieder freigelassen wurden. Anfangs besiedelten die Luchse das Gebiet sehr langsam und unauffällig. Ab 1990 breitete sich die Population zunehmend aus - auch über die Ländergrenzen hinweg.

Potential für mehr. In ihrem Kerngebiet entlang der Grenze reproduzieren die Luchse der Böhmerwaldpopulation derzeit verlässlich. Aber auch die Vorlandgebiete (z. B. die Wachau) sind geeignete Luchslebensräume. Die dauerhafte Ausbreitung in diese Gebiete wäre ein wichtiger Schritt für die so dringend notwendige Verbindung zu anderen Luchsgebieten.

.