Amphibien und Reptilien in der Steiermark

| naturschutzbund | sucht nach Amphibien und Reptilien – Bevölkerung soll Beobachtungen melden

© Silke Paumann

Inzwischen sind alle heimischen Amphibien- und Reptilienarten bedroht, die Hauptursache dafür ist die intensive Nutzung der Landschaft. Der Rückgang der Populationen macht es notwendig über diese Bescheid zu wissen. Doch wir wissen zu wenig, um sie wirksam unterstützen zu können. Der Naturschutzbund sammelt deshalb Beobachtungen von Amphibien und Reptilien und versucht so flächendeckende Verbreitungsdaten zu bekommen und bittet die Bevölkerung um Unterstützung. Sichtungen sollen auf www.naturbeobachtung.at geteilt werden. Das Schwerpunktgebiet des Projektes ist die Steiermark.

Reptilien sind stark gefährdet durch den Verlust des Strukturreichtums der Landschaft. Es gibt einen Mangel an Lebensräumen wie Hecken, stufig aufgebauten Waldsäumen, Totholz und felsigen Elementen. In Österreich spielt der hohe Isolationsgrad der oft nur kleinräumigen Teilareale einzelner Arten eine besonders tragende Rolle. Um das Überleben der „Sonnenliebhaber“ zu sichern, sind respektvoller und achtsamer Umgang mi Reptilien sowie aktiver Artenschutz notwendig.

Ohne geeignete Laichgewässer gibt es keine Amphibien. Doch die werden immer weniger. Viele Gewässer fielen der Flurbereinigung zum Opfer, werden intensiv für die Fischzucht genutzt oder sind durch Agro-Chemikalien massiv beeinträchtigt. Darüber hinaus ist die Wanderung zu den verbliebenen Laichgewässern oft lebensgefährlich: Zu Tausenden werden Frosch & Co dabei auf den Straßen überfahren. Einen kleinen Ausgleich für die fehlenden Laichgewässer in der Natur bilden Garten- und Schwimmteiche. Vor allem unsere Molcharten profitieren von ihnen, in geringerem Ausmaß auch Frösche, Kröten und Unken.

© Christa Brunner

Situation in der Steiermark
In stehenden Gewässern leben vor allem See- und Tümpelfrosch, sie zählen zur Gruppe der Wasserfrösche. Der Tümpelfrosch ist der kleinere und auch der anspruchsvollere der beiden. Seine Bestandssituation in der Steiermark ist aktuell völlig unbekannt. Mehr Informationen über Amphibien in der Steiermark und zum Projekt

Die Verbreitung der stark gefährdeten Smaragdeidechse beschränkt sich auf meist nur sehr kleinräumige und isolierte Gebiete der südlichen Steiermark, des Vulkanlandes und der Feistritzklamm. Vorkommen im Grazer Bergland sind praktisch gänzlich erloschen. Ihre Lebensräume werden stark vom Menschen in Anspruch genommen (vor allem durch Weinbau) bzw. werden ungenutzte Steillagen mit hohem Pflegeaufwand aufgeforstet. Mehr Informationen über Reptilien in der Steiermark und zum Projekt

„Besonders prekär ist der Wissensstand um die Amphibien und Reptilien in der Obersteiermark, in den Tälern des Steirischen Randgebirges und generell in den bewaldeten Gebieten der montanen Zone“, sagt Projektexperte und Herpetologe Werner Kammel. „Deshalb erhofft sich der Naturschutzbund durch die Unterstützung der Bevölkerung mehr Wissen, um den bedrohten Tieren besser helfen zu können. Wer also eine der heimischen Amphibien- oder Reptilienarten in der Steiermark sieht, möge dies bitte unbedingt auf www.naturbeobachtung.at melden.“ Alle Beobachtungen fließen in das Forschungsprojekt ein, mit dem ein Überblick über die aktuelle Verbreitung von Amphibien und Reptilien gewonnen wird.

 

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