Feuchtgebiete und Seen gehören zu den ökologisch wertvollsten Lebensräumen in Europa und gleichzeitig zu denen, die am meisten gefährdet sind. Lange Zeit galten sie als störend für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden zwei Drittel der europäischen Feuchtgebiete zerstört. Sie wurden ausgetrocknet, um Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen oder als Abwasserbecken und Müllkippe missbraucht. Die noch vorhandenen Feuchtgebiete sind durch die Einleitung von Abwässern und Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft stark gefährdet.
Bei kaum einem anderem natürlichem Lebensraum mussten in den letzten Jahrzehnten derartige Flächenverluste hingenommen werden. Als Ursachen dieser Entwicklung sind vor allem wasserbauliche Maßnahmen, energiewirtschaftliche Nutzung, Entwässerung, Verbauung, Müllablagerungen, Eutrophierung, Nutzungsänderung und intensive Freizeitnutzung zu nennen. Feuchtgebiete zählen zu den produktivsten Ökosystemen überhaupt; in keinen anderen Lebensräumen findet man eine derartige Artenvielfalt und Individuendichte. Als ökologische Zellen tragen sie zur Stabilisierung des Naturhaushaltes bei und verbessern auch das Kleinklima wesentlich.
Mit Ihrer Spende möchten wir Feuchtgebiete und ihre Bewohner in Österreich schützen und erhalten. Danke, dass Sie uns dabei unterstützen!
Der Hausergraben befindet sich in der Gemeinde Inzenhof, südöstlich von Güssing an der Ungarischen Grenze. Früher war das gesamte Gebiet entlang des Hausergrabens bis zur Staatsgrenze nach Ungarn ein zusammenhängendes Wiesengebiet. 2018 hat sich im Gebiet ein Biber angesiedelt und viele der Grundstücke im Hausergraben durch seine Dammbautätigkeit überstaut und damit die weitere Renaturierung des Feuchtgebietes übernommen. Abseits der positiven Effekte auf die Biodiversität wird durch Biberdämme und Biberteiche auch Wasser gereinigt und zurückgehalten. Hier entstehen Rückzugsbereiche in Trockenzeiten und natürliche Retentionsräume im Sinne des passiven Hochwasserschutzes. Weiters steigt der, in vielen Bereichen bereits deutlich zu niedrige, Grundwasserspiegel an. Dank Ihrer Unterstützung können wir 4 ha Feuchtwiesen und Erlenbruchwald im Hausergraben ankaufen und somit als Lebensraum für Biber & Co erhalten
Moore haben eine wichtige Rolle im Klimaschutz, denn im Torf sind große Mengen an CO2 gespeichert. Auch für die Regulierung des Wasserhaushaltes einer Region ist es wichtig, auf die Erhaltung und Wiederherstellung von Mooren großes Augenmerk zu legen. Bei intensiveren Regenfällen vermögen sie Wasser zurückzuhalten und in der Folge langsam an die sie umgebende Landschaft wieder abzugeben. Im Waldviertel gibt es noch zahlreiche Hoch- und Übergangsmoore aber kaum mehr ein Moor ohne Entwässerungsgräben. In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, in mehreren Waldviertler Mooren Entwässerungsgräben mittels Holzsperren zu verschließen. Mittels Ihrer Spende möchten wir unsere Arbeiten fortführen. Die Vorbereitungsarbeiten sind umfangreich, so muss die Entwässerungssituation im Moor erhoben und analysiert werden und die Lage der Sperren festgelegt werden. Erst dann können die geplanten Maßnahmen bei der Behörde um Bewilligung eingereicht werden.
Köcherfliegen sind ausgezeichnete Indikatoren für den Zustand von Gewässern. Sie gehören sogar zur wichtigsten Gruppe in der gesetzlich verordneten Fließgewässer-Überwachung bzw. –Bewertung. Im Ragnitzbach in Graz gelang uns jetzt der österreichische Neunachweis der äußerst seltenen Art Adicella balcanica. An der etwa 20 m langen Fundstelle ist der Bach zwar naturnah, weiter bachabwärts ist das Gewässer allerdings vor allem mittels Sohlpflasterung stark verbaut und somit für die Larven als Lebensraum ungeeignet. Mit Ihrer Spende möchten wir die Renaturierung eines hart verbauten Abschnitts des Ragnitzbachs etwa 100 m bachabwärts der Larvenfundstelle durchführen. Dabei soll der Zustand wie an der Larvenfundstelle hergestellt werden, indem die Sohlpflasterung aufgebrochen wird und stellenweise die Ufersteine entfernt werden und stattdessen standortgerechte Uferbäume gepflanzt werden.
Der „Urlsee“ ist einer von zwei künstlich angelegten Teichen, die ca. einen Kilometer nordwestlich vom Ortszentrum von Klaffer am Hochficht situiert sind. Teile des Seeufers sind naturnah mit Röhricht und Gehölzen wie Weiden, Erlen, Pappeln und Birken bewachsen. Da es im nördlichen Mühlviertel keine natürlichen Seen gibt, stellt der Urlsee ein wichtiges Refugium für Pflanzen und Tiere dar. Regelmäßig sind hier z.B. seltene Zugvögel anzutreffen. Der Urlsee ist ein bedeutender Teil der 22.302 ha großen Important Bird Area Böhmerwald und Mühltal. Rund um den See führt ein 1,3 km langer, auch für Kinderwägen und Rollstühle geeigneter Rundweg. Entlang dieses Weges wurden im Jahr 2009 16 Informationstafeln und – als Hauptattraktion – ein begehbarer Karpfen aus Holz errichtet. Mit Ihrer Unterstützung werden wir 16 Schautafeln rund um den See erneuern können. Diese bieten eine gute Einführung in den aquatischen Lebensraum mit seinen, teils seltenen Pflanzen und Tieren.