Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)

Der Signalkrebs stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde in den 1860er Jahren zuerst in Deutschland eingeführt. 1970 wurden in Österreich 2.000 Exemplare bewusst ausgesetzt, um Bestandslücken der heimischen Flusskrebse zu füllen.

© Hannes Augustin
Größe: Länge von 15–18, maximal 25 cm
Färbung: hellbraune Rumpffärbung, weiß bis hellblau, Scheren an der Unterseite wie beim Edelkrebs, rot bis orange gefärbt; deutliches Unterscheidungsmerkmal sind die auffallenden, weiß bis hellblau gefärbten Scherengelenke, die als Signalflecken bezeichnet werden.
Nahrung: nachtaktiver Allesfresser 
 
Vorkommen
Der Signalkrebs lebt bevorzugt in kühlen, leicht basischen Fließgewässern (pH 7–8). Im Vergleich zum Europäischen Flusskrebs erträgt er höhere Wassertemperaturen und ist auch toleranter gegenüber organischen und chemischen Gewässerbelastungen.
 
Ausbreitung
Neben der aktiven Ausbreitung durch den Menschen zur kulinarischen Nutzung – oft als Ersatz für den Edelkrebs – breitet sich der Signalkrebs auch selbsttätig sowohl flussabwärts als auch flussaufwärts aus. Mittlerweile ist er in ganzen Gewässersystemen und unterschiedlichsten Gewässertypen zu finden, von Stauräumen über Teiche bis hin zu kleinen Bächen und anderen Fließgewässern.
 
Probleme
Der Signalkrebs ist ein potenzieller Überträger der Pilzkrankheit „Krebspest“, gegen die er selbst immun ist. Heimische Krebsarten sterben aber daran. Der Signalkrebs ist schnellwüchsiger, früher geschlechtsreif, aggressiver als heimische Krebse und verdrängt diese. Durch sein hohes Wanderpotenzial besiedelt er auch neue Lebensräume schneller. Der Signalkrebs gräbt im Uferbereich der besiedelten Gewässer Wohnhöhlen.
 
Vorbeugung und Bekämpfung
Signalkrebse haben sich bereits in vielen Gewässern als Teil der Fauna etabliert. Eine Ausbreitung in weitere nicht besiedelte Gewässer ist möglichst zu vermeiden. Wichtige Maßnahmen dazu sind folgende:
Das Ausbringen von Signalkrebsen in Gewässer soll unbedingt verhindert werden.
Mit Hilfe von Reusen können Signalkrebse aus bereits besiedelten Gewässern entfernt werden.
Die Ausrüstung von Tauchern und Fischern sowie Boote sollten vor neuerlichem Gebrauch in einem anderen Gewässer desinfiziert werden, d.h. das Material muss 48 Stunden lang trocken sein und dabei dem Sonnenlicht ausgesetzt sein.
Als „eiserne Reserve“ sollen Genpool-Bestände heimischer Krebsarten geschaffen werden, damit Wiederansiedlungsprojekte gestartet werden können.
Aufklärung der Bevölkerung unter Einbindung des Aquarienhandels ist die wichtigste Maßnahme gegen die weitere Ausbreitung des Signalkrebs.
 

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