Eisvogel (Alcedo atthis)

Im Jahr 2009 wurde der in weiten Teilen Europas und Asiens, aber auch im westlichen Nordafrika beheimatete Eisvogel in Österreich zum Vogel des Jahres gewählt. Von der weltweiten Population mit etwa 160.000 Brutpaaren ist nicht einmal die Hälfte in Europa angesiedelt. der Eisvogel gilt hier zwar als dezimiert, wird aber als "wenig bedroht" eingestuft. Eisige Wintermonate mit zugefrorenen Gewässern können die Individuenzahl stark reduzieren. Aber nicht nur die kalte Jahreszeit macht dem schillernden Vogel zu schaffen. Die Zerstörung seines Lebensraums durch Flussregulierungen, trockengelegte Feuchtgebiete und Wasserverschmutzungen sind leider keine Seltenheit.

© Franz Kovacs

Der Erhalt von naturnahen Aulandschaften mit seinen Gehölzen und klaren Gewässern ist für den Eisvogel überlebenswichtig. Hier hat er ein reiches Nahrungsangebot. Von einer Sitzwarte aus hält er Ausschau nach seiner Beute, darunter Fische, Kleinkrebse und Wasserinsekten.

Ein typisches Erkennungszeichen dieses Auenbewohners ist das dunkelblau bis türkis schillernde Federkleid. Anhand der Schnabelfärbung sind die Geschlechter gut zu unterscheiden, da nur bei den Weibchen die Basis des ansonsten schwarz gefärbten Unterschnabels deutlich orange gefärbt ist. Die Unterseite des Eisvogels ist rostrot bis kastanienrot mit einer weißen Kehle. Ein weiteres Merkmal sind die zur Brutzeit orangeroten Füße. Bei einer Körperlänge von etwa 16 bis 18 cm beträgt die Flügelspannweite etwa 25 cm.

Zwischen Februar und März wird mit der Partnersuche begonnen. Bevor es zur Paarung kommt, umwirbt das Männchen sein ausgewähltes Weibchen und überbringt ihr dabei kleine Fische. Diese Balzfütterung ist ein wichtiger Beitrag zur Paarbindung. Sechs bis acht Eier werden vom Brutpaar in einer Zeit von knapp drei Wochen abwechselnd ausgebrütet. Bei den zu Beginn nackten Küken sind nach acht Tagen die ersten bläulichen Federn erkennbar. Kurze Zeit später, ungefähr nach 10 Tagen, öffnen sich die Augen der Jungen. Bis sie ihr vollständiges Gefieder erhalten, dauert es ungefähr drei Wochen. Die Jungvögel verlassen die Bruthöhle schließlich 23 bis 28 Tage nach dem Schlüpfen. Zu Beginn werden sie weiter von den Eltern gefüttert. Doch nach und nach müssen sie lernen auch ohne fremde Hilfe zu jagen.

 

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