Seit 30 Jahren ist die Greifvogel- und Eulenschutzstation OAW des Naturschutzbundes OÖ in Ebelsberg bei Linz Anlaufstelle für verletzte Vögel. Das ganze Jahr über langen hier zum Teil schwer verwundete Vögel ein, die mit viel Umsicht und Wissen vom Team rund um Reinhard Osterkorn wieder „aufgepäppelt“ werden.
Ab März kümmert man sich dann noch um die Aufzucht von allerlei Findlingen. Sogar Nachzuchten kommen aus der Station, wie z. B. für die Habichtskauz-Wiederansiedlung im Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich.
Sämtliche Pfleglinge werden vom Vogelschutzteam vor ihrer Freilassung lückenlos beringt. Größere Individuen bekommen zudem einen GPS-Sender verpasst, der wichtige Informationen liefert. Auch aktuell ist ein ehemaliger „Pflegefall“ mit einem Sender unterwegs – ein Wanderfalke, der mit einer Schulterluxation in die Station kam. Der solarbetriebene GPS-Sender soll zuallererst die Genesung des seltenen Vogels überwachen. Zusätzlich kann das exakte Revier im Großraum Linz wie auch das Zugverhalten des Tiers festgestell werden.
Auch bei einigen weiteren Vögeln, die sich derzeit noch in Pflege befinden, will der Naturschutzbund ihre Rückkehr in die Natur überprüfen und Aufschlüsse über ihr Wanderverhalten bekommen. Dafür benötigt er dringend neue Sender!
Einst war der Wiedehopf in vielen Teilen Österreichs weit verbreitet. Pestizide, der Rückgang von extensiven, Wiesen und der Mangel an alten Obstbäumen haben seine Bestände aber kontinuierlich schrumpfen lassen. Mit speziellen Groß-Nistkästen leistet der Naturschutzbund speziell im Südosten Österreichs einen wichtigen Beitrag zur Bestandsstützung des auffälligenn Vogels. So hat er mehr als hundert Nistkästen in ausgesuchten steirischen und burgenländischen Streuobstwiesen angebracht. Nun möchte der Naturschutzbund den Erfolg dieser Aktion mit Zahlen belegen und dazu ein Monitoring durchführen. Der Bruterfolg des Wiedehopfs wird dabei über das Beobachten von Futter tragenden Tieren und Fütterungen an der Bruthöhle nachgewiesen.
Die Flächen des Naturschutzbundes Niederösterreich bieten aufgrund ihrer Naturnähe Lebensraum für eine Reihe hochgradig gefährdeter Vogelarten. Deren Bestand soll durch das Anbringen von Nisthilfen nun langfristig unterstützt werden. Zum Beispiel für den Wiedehopf, der auf den Trocken- und Halbtrockenrasen an der Thermenlinie südlich von Wien geeigneten Lebensraum vorfindet. Oder den Wendehals, für den in einer Obstbaumwiese in Markt Piesting Brutmöglichkeit geschaffen wird. In einem Waldstück bei Prein soll wiederum Höhlenbrütern wie dem Sperlingskauz unter die Flügel gegriffen werden. In einem ersten Schritt werden die drei Gebiete heuer noch besucht und Art und Anzahl der nötigen Nisthilfen sowie die endgültigen Ausbringungsstandorte festgelegt. Die entsprechenden Nistkästen werden vom Naturschutzbund hergestellt bzw. angeschafft und fachkundig montiert. In Folge wird der Bruterfolg dokumentiert und die Nistkästen für die nächste Saison hergerichtet.
Die Flussseeschwalbe brütet auf dynamischen Kies- und Sandbänken, die in unseren regulierten, wirtschaftlich genutzten Flüssen selten geworden sind. Der Vogel braucht daher künstliche Niststandorte. Im Vorarlberger Rheindelta befindet sich dank des langjährigen Einsatzes des Naturschutzbundes die größte Brutkolonie Österreichs: Seit mehr als 20 Jahren platziert er hier Brutflöße, die von den Flussseeschwalben
bestens angenommen werden! 2015 brüteten im Rheindelta 298 Paare. Von 201 erfolgreichen Brutpaaren wurden insgesamt 311 Juvenile flügge. Um die erfolgreiche Arbeit fortführen zu können, muss der Naturschutzbund nun mehrere Brutflöße reparieren und die Kiesauflage neu aufbringen. Im Anschluss sollen sie wieder an der Rheinmündung verankert werden.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!