Seit der Wahl des Kormorans zum "Vogel des Jahres 2010" wird scharf geschossen: Nicht nur auf den Kormoran, sondern auch mit Worten zwischen Fischern und Naturschützern. Denn Fischer, Teichwirte und viele Hobbyangler empfinden den Kormoran als übermäßige Konkurrenz. Die Wahl des Kormorans zum "Vogel des Jahres" sollte nicht provozieren sondern auf die besondere Problematik hinweisen und zu Gesprächen anregen.
Kormorane sind meisterhafte Taucher:
Sie können bis zu 90 Sekunden unter Wassere bleiben und bis zu 30 Meter tief tauchen. Dass er mit diesen Fähigkeiten auch gut Fische fangen kann, steht außer Frage. Um 1900 war er beinahe ausgerottet, da man ihn schon damals als Fischräuber intensiv verfolgte. Seit Anfang der 80er Jahre geht es mit seinem Bestand wieder bergauf - nicht zur reinen Freude aller.
In anderen Ländern wusste man sich das Geschick der Kormorane zu Nutze zu machen:
Im fernen Osten setzte man sie z.B. zur Fischjagd ein. Durch einen Halsring konnten die Vögel die erbeuteten Fische nicht schlucken und mussten sie an den Fischer abgeben. Da sich Kormorane nahezu ausschließlich von Fisch ernähren und sowohl Fische aus Süß- wie auch aus Salzwasser verzehren, sind sie in großen Teilen der Erde heimisch. Man findet sie auf allen Erdteilen mit Ausnahme von Südamerika.
Kormorane sind sehr gesellige Tiere. Sie leben das ganze Jahr über in größeren Gruppen zusammen. Brutkolonien können an günstigen Plätzen sogar etliche Tausend Tiere umfassen, wobei Kormorane dafür sowohl Plätze in Meeresnähe als auch im Binnenland wählen. Wichtig ist lediglich die Wassernähe. Im Alter von etwa 3 Jahren werden Kormorane geschlechtsreif. Sie führen Saisonehen während denen sie monogam sind. Die drei bis fünf Jungtiere werden von beiden Partnern betreut. Kormorane können sowohl Stand-, als auch Zugvögel sein, das hängt von ihrem Heimatgebiet ab.
Den Vogel des Jahres ernennt der Naturschutzbund Deutschland (NABU), Österreich hat sich auch 2010 dieser Wahl angeschlossen.