2023: Braunkehlchen

(Saxicola rubetra)

  • Wiesenvogel im Sinkflug
  • Lebensraum sind Wiesen in offenen Landschaften
  • gefährdet durch Lebensraumverlust


Das Braunkehlchen wurde von BirdLife zum „Vogel des Jahres“ gekürt und löst somit die Mehlschwalbe ab: Der Bestand des Braunkehlchens ist laut dem Farmland Bird Index seit 1998 um 63 % zurückgegangen. Detailliertere Einschätzungen zeigen sogar einen Verlust von 80% des ursprünglichen Bestandes.

Das Verschwinden von blütenreichen Wiesen und Brachen, der Verlust von abwechslungsreicher Vegetation mit höheren Halmen, Büschen und Ansitzarten sowie der Insektenrückgang sind für den Bestandsrückgang in Österreich verantwortlich. Hinzu kommen die Gefahren auf dem Weg in ihre Winterquartiere, die südlich der Sahara liegen.

© Heidi Kurz

Beschreibung
Das Braunkehlchen hat eine orange-braune Brust und Kehle, einen braun-schwarz gebänderten Rücken und Kopf und einen markanten weißen Überaugenstreif. Wangen und Zügel können vor allem beim Männchen fast schwarz erscheinen.

Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit dem Schwarzkehlchen. Das markanteste Unterscheidungsmerkmal ist der deutliche Überaugenstreif des Braunkehlchens. Vom Schwarzkehlchen unterscheidet es sich weiters durch eine bräunlichere Färbung und die weißen Schwanzseiten.

Lebensraum und Verbreitung
Der Lebensraum der Braunkehlchen sind Wiesen in offenen Landschaften. Wichtig sind einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle. Dort kann das Braunkehlchen im Frühjahr oft singend entdeckt werden. Die Jagdflüge erfolgen von Warten aus im hohen Gras und am Boden. Als Brutplatz nimmt das Braunkehlchen kleine Mulden im Boden in Anspruch, zumeist in Nähe von Büschen und gut versteckt im Altgras in Brachen oder an Feldrändern.

Auf dem Speiseplan stehen mittelgroße Wirbellose: Je nach Angebot werden Schmetterlinge, Schnaken, Heuschrecken oder Raupen, aber auch Spinnen oder kleine Schnecken gefressen. Am Herbstzug werden Beeren manchmal zur Hauptnahrung.

Gefährdung und Schutz
Extensive Landbewirtschaftung, blütenreiche Wiesen und Brachen sind für das Überleben des Braunkehlchens unersetzlich.

Sämtliche Inhalte (Fotos ausschließlich mit Copyright) dürfen für Berichte über die Arten des Jahres verwendet werden. Wir freuen uns über ein Belegexemplar!

 

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