Der große, dreieckige, stark vom Hals abgesetzte Kopf und das auffällige Schnauzenhorn, das ihr den Namen gibt, machen die Hornotter unverkennbar. Mit einer Länge von bis zu 90 cm, in Einzelfällen sogar bis zu einem Meter, sind die österreichischen Exemplare die größten in Europa. Die Hornotter ist relativ träge und nicht aggressiv, denn sie vertraut auf ihre Tarnfärbung und versucht bei Bedrohung stets zu fliehen. Lediglich, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt, zischt sie laut und beißt zu.
Europas größte Giftschlange, die Hornotter, kommt in Österreich nur noch an wenigen Stellen südlich des Alpenhauptkamms in Kärnten und der Steiermark vor und ist in ihrem Bestand bedroht. Um die Lebensräume der Hornotter zu erhalten, wurde auf Flächenmanagement gesetzt. In einem Steinbruch bei Villach wurde Gehölze entfernt, um Freiflächen als Lebensraum zurückzugewinnen. Im Projektgebiet Schütt wurde ein Lebensraum-Netzwerk aus südexponierten Felsen geschaffen. Gemeinsam mit den ÖBB wurden Maßnahmen gesetzt, um im Zuge einer Bahndammsanierung Unterschlupfmöglichkeiten für die Europäische Hornotter zu erhalten.
Intensive Aufklärung und Information in der Bevölkerung ist unerlässlich. Da die Hornotter ein weltweit begehrtes Sammelobjekt von Reptilienliebhabern ist, die auch vor der Entnahme aus dem natürlichen Lebensraum nicht zurückschrecken, arbeitete der Naturschutzbund eng mit der Polizei, der Berg- und Naturwacht und Naturparkbetreuern zusammen. Dazu wurden Schulungen durchgeführt, um Wissen zu vermitteln und die Organe auf Sammler aufmerksam zu machen.
Unsere Naturschutzarbeit ist vielfältig: Wir kaufen wertvolle Lebensräume frei, säubern Bäche von Müll, bewahren bunte Blumenwiesen vor dem Verschwinden, bringen Nisthilfen an, führen Nachzuchtprogramme für Edelkrebse oder "Urforelle" durch, untersuchen das Vorkommen von Wildkatze, Luchs & Co, u.v.a.m. Als gemeinnütziger Verein ist der Naturschutzbund Österreich auf die Hilfe von umweltbewussten Menschen angewiesen, um weiterhin für die Erhaltung seltener Arten und deren Lebensräume zu kämpfen.