Er ist einer der prächtigsten EU-geschützten Ritterfalter. Seine Raupen leben ausschließlich von der Osterluzeipflanze und daher sein deutscher Name: Südlicher Osterluzeifalter. Die Abhängigkeit von einer einzigen Nahrungspflanzen-Art, die vor allem in dynamischen Biotopen wie Auenrändern, Ruderalflächen oder Weingartenrändern vorkommt, stellt ein großes Gefährdungspotenzial dar. Werden die Futterpflanzen zu früh gemäht oder überhaupt entfernt, so ist auch der Falter zum Aussterben verurteilt. Das Artenmanagement setzt daher beim Erhalt von Osterluzei-Vorkommen an, was am besten durch Erwerb der Habitat-Flächen gelenkt werden kann. Das Schlüsselstadium des Osterluzeifalters ist seine Puppe, die – bei einjähriger Generationsfolge – 10 Monate bis zum Schlupf im nächsten Frühjahr überdauern muss. Neben der Futterpflanze bedarf der Osterluzeifalter daher insbesondere der Nähe dicht wachsender Strauchgruppen, die eine möglichst große Zahl an Versteckmöglichkeiten für das getarnt gefärbte Puppenstadium bieten.
Im Süden der Steiermark hat der Österreichische Naturschutzbund mit Unterstützung des Landes Steiermark (FA13C Naturschutz) mehrere Flächen erworben, die sowohl die Osterluzeipflanzen wie auch den Osterluzeifalter beherbergen. In einem speziellen Projekt des Klimaschutzgartens Gosdorf wurden bei einer flussbaulichen Maßnahme 12.000 Osterluzeipflanzen gesichert und an geeigneten Stellen wieder ausgepflanzt. Geplant ist die Wiederansiedlung von Osterluzeipflanzen als alte Begleitpflanzen in Weingärten, wo sie durch zu intensive Bewirtschaftung verdrängt wurden. Im Rahmen der „ja!Natürlich-Kampagne“ von Billa wurde in Weingärten, u. a. bei Gols, das Vorkommen der Osterluzeipflanze gezielt gefördert. In weiterer Folge wird erwartet, dass von nahe liegenden Habitaten Osterluzeifalter in diese naturschonend bewirtschafteten Weingärten einwandern. Im Rahmen eines Projektes des Naturparkes Südsteirisches Weinland unter der Bezeichnung „Blumenreicher Straßenrand“ wurden im Katzengraben bei Spielfeld spezielle Mähprogramme für Straßenränder ausgeführt, die das Vorkommen der Osterluzeipflanze und somit auch des Osterluzeifalters fördern. So kann man hier neben weit mehr als 200 Straßenrandpflanzen auch dicht mit Osterluzeipflanzen gefüllte Straßengräben bewundern, die dem Osterluzeifalter zumindest vorübergehend Vermehrungsmöglichkeiten bieten.
Unsere Naturschutzarbeit ist vielfältig: Wir kaufen wertvolle Lebensräume frei, säubern Bäche von Müll, bewahren bunte Blumenwiesen vor dem Verschwinden, bringen Nisthilfen an, führen Nachzuchtprogramme für Edelkrebse oder "Urforelle" durch, untersuchen das Vorkommen von Wildkatze, Luchs & Co, u.v.a.m. Als gemeinnütziger Verein ist der Naturschutzbund Österreich auf die Hilfe von umweltbewussten Menschen angewiesen, um weiterhin für die Erhaltung seltener Arten und deren Lebensräume zu kämpfen.