Alternativen zum Gift im Garten

In unseren Gärten steckt viel Mühe, Zeit und Arbeit, da ist es nur verständlich, dass der engagierte Gärtner es nicht gerne sieht, wenn seine Schützlinge von Insekten befallen werden und zugrunde gehen. Doch für den Freund der Natur ist es naheliegend im Garten auf Gift zu verzichten, immerhin gefährdet es Mensch und Tier. Was für kleinere Tiere giftig ist, wirkt häufig in hoher Dosis auch auf größere Tiere schädlich. Von Gärtner gern gesehene Nützlinge, wie Igel, Marienkäfer und Regenwürmer sterben durch im Garten verwendete Chemikalien. Schneckenkorn, ein häufig verwendetes Mittel im Gemüsegarten, kann eine hohe Konzentration Metaldehyd enthalten, was sogar Hunden gefährlich werden kann.

Inzwischen wurde das biologische Schneckenkorn (Ferramol) auf dem Markt eingeführt. Es ist für Nützlinge und Haustiere nicht gefährlich, sollte aber laut Herstellerinformationen auch nicht unkontrolliert, wie etwa über das Grundwasser oder die Kanalisation, in die Umwelt gelangen. Über das Grundwasser können im Garten verwendete Gifte sogar in unsere Nahrungskette gelangen.

Was kann man tun, um seine Gartenpfleglinge ohne Chemikalien zu schützen?

In einem naturnahen Garten, der Raum für Nützlinge bietet und unempfindliche Pflanzen beherbergt, entwickelt sind ein Gleichgewicht. Finden sich Blattläuse ein, werden sie schnell von Nützlingen, wie zum Beispiel dem Marienkäfer, entdeckt. Düngung mit Kompost ist auch empfehlenswert, das gibt den Pflanzen die nötige Stärke um Schädlingen zu trotzen. Künstlicher Mineraldünger führt häufig zu einer Überversorgung mit Nährstoffen, die Pflanzen im Endeffekt sogar anfälliger macht.

Beißende Insekten, beispielsweise Fliegen und Mücken, können mit dem Extrakt des indischen Neembaumes bekämpft werden. Dieser Neem-Extrakt hemmt die Entwicklung von vielen unerwünschten Insektenarten und wirkt zusätzlich pilzhemmend.
Im Fachhandel erhältliche Rapsöl- Präparate können auf stark von saugenden Insekten befallene Pflanzen aufgesprüht werden, der dünne Ölfilm verhindert die Atmung von Insektenlarven und Eiern. Diese Methode sollte aber nur lokal und mit einer gewissen Vorsicht und nicht ohne Vorkenntnisse eingesetzt werden. (Im Handel erhältliches Speiseöl ist für diesen Zweck nicht geeignet.)

© Johannes Gepp

Doch das beste Prinzip kommt aus der Natur selbst -„fressen und gefressen werden“ und zwar von Nützlingen. Wer Nützlinge in den Garten locken will, der sollte ihnen Vielfalt bieten. Blütenpflanzen für Insekten, Versteckmöglichkeiten, wie zum Beispiel Wildstrauchhecken und eventuell auch Überwinterungshilfen machen den Garten für Igel und Co. attraktiv. Wer in seinem Garten ein Insektenhotel einrichtet, biete so Nützlingen mehr Möglichkeiten zur Eiablage und kann mit einer Vielfalt nützlicher Insekten im Garten rechnen.

Bewohner, wie der Ohrwürmer, sind eine gute Hilfe gegen Schädlinge, sie fressen Blattläuse, Spinnmilben und Larven und Eier von Insekten. Marienkäfer nehmen sich der Läuse an und Schlupfwespen legen ihre Eier in die Larven und das Gelege der Gartenschädlinge und verhindern somit deren Entwicklung.

Suchen Sie in Ihrem Garten Alternativen zum Gifteinsatz und leisten Sie so einen wertvollen Beitrag zur Vielfalt des Lebens in Ihrem eigenen Heim.

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