Igel sind dämmerungs- und nachtaktive insektenfressende Winterschläfer. Aus ihren ursprünglichen Lebensräumen wurden sie verdrängt, deshalb sind sie, um überleben zu können, auf strukturreiche Gärten und Parks mit ausreichend Nahrung und geeigneten Winterquartieren angewiesen.
Erwachsene Igel haben eine Körperlänge von 24 bis 28 cm. Ihr Gewicht beträgt zwischen 800 und 1.500 Gramm. Männchen sind im Allgemeinen schwerer als Weibchen. Ihre Schnauze ist rüsselförmig verlängert, Rücken und Kopfoberseite sind mit 6-8.000 Stacheln bedeckt, die Bauchseite ist behaart. Igel besitzen übrigens bereits bei der Geburt an die 100, zunächst in die aufgequollene Rückenhaut eingebettete, weiße Stacheln.
Der Westigel kommt nur in Europa vor: von Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland, Schweiz, Österreich, Slowenien, Großbritannien bis nach Skandinavien, Finnland, Baltikum und Polen. Künstliche Ansiedlungen gibt es auch in Neuseeland. Typisch für den Westigel ist der braune Brustfleck, durch den er sich vom Ost- oder Weißbrustigel unterscheidet. - In Österreich überlappen sich die Verbreitungsgebiete der beiden nahe verwandten Arten. Das ideale Revier des Igels ist leider immer seltener anzutreffen: struktur- und abwechslungsreiche Gebiete mit unterschiedlicher Vegetation. Hecken, hohes Gras, Büsche und Gehölz bieten Nistgelegenheit und vielfältige Nahrungsquelle.
Der Igel ist ein Nachttier und Einzelgänger. Tagsüber schläft er unter Büschen und in Hecken. Man findet ihn auch an Waldrändern, auf unbebautem Gelände in Städten, Parks, Sportplätzen und in Hausgärten. Der Igel hat eine feste Bindung an seinen Lebensraum. Von Oktober bis Mai hält der Igel Winterschlaf in einem Nest im Kompost, Heuhaufen oder unter Holzstapeln. Während des Winterschlafes zehrt er von seinen angefressenen Fettpolstern. Sinkt sein Gewicht unter 500g in dieser Zeit, verhungert der Igel. Der Winterschlaf wird nur gelegentlich von kurzen Phasen zur Nahrungssuche unterbrochen. Seine Nahrung besteht aus Regenwürmern, Schnecken, Raupen, Käfern oder auch Eiern und Jungvögeln von kleinen bodenbrütenden Arten. Der Igel mag auch Hunde- und Katzenfutter. Obst fressen Igel nicht, sie schlecken höchstens mal an überreifen, süßen, etwas fauligen Äpfeln, aber ernähren können sie sich davon nicht!
Droht dem Igel Gefahr, rollt er sich zu einer Kugel zusammen, wobei sich eine Muskelkappe unter der Rückenhaut zusammenzieht und wie ein Sack über den Körper stülpt. Seine spitzen Stacheln richten sich dabei auf und bilden einen wirksamen Schutz vor Angreifern.
Igel werden in der Natur durchschnittlich vier Jahre alt, allerdings überleben viele den ersten Winterschlaf nicht. Diese großen Verluste können allerdings durch eine hohe Reproduktionsrate wieder ausgeglichen werden.
Wegen der Verarmung der Landschaft durch oft intensive Land- und Forstwirtschaft (Düngung, Pestizide, Beseitigung von Kleinstrukturen wie Hecken) nehmen Igel Gärten und Parks gerne als Rückzugsgebiet an. Leider sind sie auch hier zahlreichen Gefahren ausgesetzt: Rasenmäher, Kunstdünger, Einsatz von Pestiziden (Entzug der Nahrungsgrundlage) sowie Aufräumwut gefährden den stachligen, aber nützlichen Gesellen. Sein Hauptfeind ist heute allerdings der Straßenverkehr, da Igel aufgrund ihres Stachelkleides, das sie vor natürlichen Feinden schützt, kein adäquates Fluchtverhalten entwickelt haben.
Igel sind auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft, vor allem aufgrund von Lebensraumverlust ist ihr Bestand rückläufig. Igel sind durch EU-Recht und auch durch Landes-Naturschutzrecht geschützt.
Das Tier des Jahres für Österreich wird vom Naturschutzbund Österreich ernannt.