Wie die alte Kulturtechnik des Sensenmähens angewendet wird, konnten Schneidige heuer bei zwei Kursen erlernen. Im Rahmen des Bienenschutzfonds-Projektes „Streuobstwieseninitiative“ luden der Naturschutzbund Oberösterreich und die Naturparke Mühlviertel sowie Attersee-Traunsee zu „Sensenkurs unter Obstbäumen" ein. Neben theoretischem Wissen über die Geschichte, die Sensentypen, den Aufbau der Sense und einer kurzen Einführung in die Kunst des Dengelns, gab es in dem Nachmittagskurs vor allem viel Gelegenheit zum praktischen Erlernen und Üben für den richtigen Sensenschwung und „a guade Schneid“. Uli Seufferlein, zertifizierter Sensenlehrer, Zimmermeister und Biobauer, leitete die Kurse.
Beim „Tag der alten Obstsorten“ veranstaltet vom Naturschutzbund OÖ gemeinsam mit Bio Austria OÖ ging es darum, das Bewusstsein für die Vielfalt in Streuobstwiesen zu stärken. An diesem Tag waren mit Kronprinz Rudolf, Gräfin von Paris und Kaiser Alexander nicht die Mitglieder der europäischen Adelshäuser gemeint. Vielmehr sind das die klingenden Namen dreier alter Obstsorten, welche neben vielen anderen in Streuobstwiesen zu finden sind. Viele unserer Obstbäume wurden von vorangegangenen Generationen gepflanzt und ihre Sortennamen sind längst vergessen. Die Besucher hatten am Biohof Seyrhof in Gutau die Möglichkeit, unbekannte Apfel- und Birnensorten aus dem eigenen Obstgarten mitzubringen und vom Pomologen Dr. Siegfried Bernkopf und seinen Mitarbeitern Gabi und Klaus Strasser bestimmen zu lassen. Ein buntes Rahmenprogramm mit Obstsortenausstellung, Bastelstationen für Kinder und vielem Mehr rundete den „Tag der alten Obstsorten“ ab.
Extensiv genutzte Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Neben diversen Wirbeltieren profitieren vor allem auch Blüten besuchende Insekten, wie Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlinge vom vielfältigen Nektar- und Pollenangebot der blühenden Obstbäume und Wiesenpflanzen.
Gleichzeitig sorgt ein vitaler Bestand an Blütenbesuchern für die Bestäubung der Obstbäume: Den Lebensraum Streuobstwiese für Bienen zu erhalten, sichert also auch unsere Obsternte. Die sanfthügelige Landschaft im Naturpark Obst-Hügel-Land in den Gemeinden Scharten und St. Marienkirchen an der Polsenz (Bezirk Eferding) ist geprägt durch Streuobstwiesen und Obstbaumzeilen.
In Kooperation mit Schulen vor Ort werden Obstbäume nachgepflanzt, das Obst verwertet und die nicht maschinentauglichen, aber umso wertvolleren Streuobstwiesen gepflegt.
Zusätzlich wird über Medien und die beteiligten Schulen Bewusstseinsbildung betrieben, damit möglichst viele Menschen Obstgärten weiter pflegen, neu anlegen und die Produkte konsumieren – für die eigene Gesundheit und das Wohl der Natur.
Zwölf Jugendliche vom Werkschulheim Felbertal und ihre Lehrerin setzten sich von 20. bis 22. Oktober 2016 im Rahmen von "72h ohne Kompromiss" - Österreichs größter Jugendaktion, organisiert von der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3 - im Naturpark Obst-Hügel-Land ein - mit viel Engagement und Elan: Die ersten zwei Tage renovierten sie den Kursraum des Flüchtlingsheimes in Leppersdorf.
Am dritten und letzten Tag ging es hinaus in die Streuobstwiese: Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin des Naturschutzbundes OÖ wurde eifrig Obst gesammelt. Ein kleiner Teil wurde gleich selbst von den Jugendlichen zu Apfelsaft verarbeitet und verkostet. Der Streuobstwiesen-Tag fand mit Unterstützung des Bienenschutzfonds von Hofer und Naturschutzbund statt.
Das war der "Tag der alten Obstsorten" 2016
Streuobstwiesen zählen nicht nur zu den artenreichsten Lebensräumen Österreichs, sie beherbergen auch einen großen Schatz an Obstsorten. Über 3.000 verschiedene Apfelsorten gibt es in Mitteleuropa, viele von ihnen findet man nur in Streuobstwiesen. Nur eine Handvoll davon gelangen in den Handel.
Anfang Oktober 2016 veranstalteten Bio Austria Oberösterreich, der Naturpark Obst-Hügel-Land und der Naturschutzbund einen „Tag der alten Obstsorten“ in Scharten, um das Bewusstsein für die Vielfalt an Obstsorten zu stärken.
Die Besucher hatten die Möglichkeit, ihnen unbekannte Apfel- und Birnensorten aus dem eigenen Obstgarten mitzubringen und von dem bekannten Pomologen Dr. Siegfried Bernkopf und seinen Mitarbeitern Gabi und Klaus Strasser bestimmen zu lassen. Die Früchte wurden anschließend in einer Sortenschau präsentiert und konnten auch verkostet werden. In nur wenigen Stunden kamen so über hundert verschiedene Apfel- und Birnensorten zusammen.
Das Rahmenprogramm bot viel Interessantes rund um Streuobstwiesen, etwa Informationen zur Anlage und Erhaltung von Streuobstanlagen mit Sammelbestellung von Bio Austria Oberösterreich. Eine Seminarbäuerin bereitete köstliches Chutney aus Fallobst zu und beim Bio-Glücksrad gab es schöne Preise zu gewinnen. Ernst Junger von der Bio-Baumschule Junger in Dorf an der Pram zeigte die richtige Obstbaum-Schnitttechnik vor. Auch wurde das Projekt „Obstklaubm - nix vawiastn“, bei dem Asylwerber und freiwillige Helfer aus Scharten dafür sorgen, dass liegengebliebenes Streuobst einer sinnvollen Verwertung zugeführt wird, vorgestellt.
Kinder konnten frischen Apfelsaft pressen, Nützlingsunterkünfte und Nistkästen bauen sowie Kräutersackerl füllen. Der Obstbauverein Scharten verwöhnte die Besucher mit Naturpark-Spezialitäten wie Schartner Most, Obstsäften, frischem Süßmost, Broten, Obstmehlspeisen und Kaffee. Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung von Bund, Land Oberösterreich und der Europäischen Union sowie dem Bienenschutzfonds von HOFER und Naturschutzbund durchgeführt.