Mit Unterstützung des Lebensmittelhändlers HOFER und seinem Lieferanten Estyria sowie ausgewählter Vertragslandwirte konnten wir seit November 2017 in drei Bundesländern (NÖ, Steiermark, Burgenland) an rund 600 ha Kürbisfelder mit Blühstreifen schaffen. . Im Rahmen von Beratungen wurden die Bedeutung und der Wert von Blühflächen, der Stellenwert und die Bedürfnisse von Bienen und sonstigen Bestäuberinsekten, Saatgut, Mährhythmus, Mähtechnik, richtiger Zeitpunkt der Mahd etc. thematisiert. Nach Schulungen durch die Naturschutzbund Bienenexperten Kathrin Grobbauer und Johann Neumayer, legten 84 teilnehmende Bauern Blühflächen an einigen ihrer Kürbisfelder an.
Parallel dazu erfolgt bei besonders interessierten Landwirten eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes mit der Fragestellung „Wie wirken sich Blühstreifen an Kürbisfeldern auf die Bestäubungsleistungen von (Wild)Bienen sowie den Kürbiskernertrag aus?" Das heißt, es wurde untersucht, welche Insekten wie häufig Kürbisblüten bestäuben. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie und ob sich das verbesserte Blütenangebot durch Blühstreifen auf den Kürbiskernertrag auswirkt.
Ziel des Projektes war es einerseits, mit vielen Blühflächen Bienen und anderen bestäubenden Insekten Nahrungsquellen und Lebensraum zur Verfügung zu stellen, die Landwirtschaft dadurch zu fördern und die Landschaft bunter zu machen. Ziel des wissenschaftlichen Projektteils war es zudem, herauszufinden, ob Blühstreifen an Kürbisfeldern sich auf die Bestäubung durch Bienen sowie den Kürbiskernertrag auswirken.
Diese wissenschaftliche Studie brachte eindeutige Erkenntnissen. Kurz zusammengefasst: Hummeln sind die besseren Bestäuber beim Ölkürbis. Sie fliegen früher am Tag als Bienen, weshalb ihre Flugzeit besser mit der Blütezeit der Kürbisse harmoniert, die ihre Blüten bereits zu Mittag wieder schließen. Zudem bleiben die Kürbispollen an den größeren und pelzigeren Hummeln besser haften. Blühstreifen locken viele Insekten in die Nähe der Kürbisfelder und tragen so dazu bei, den Kernertrag zu erhöhen.
Das Pilot-Großprojekt „Mehr Blühflächen an Kürbisfeldern in Niederösterreich und der Steiermark“ wurde von Hofer im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative „Projekt 2020“ durchgeführt, die seit 2020 unter dem Titel „Heute für Morgen“ fortgesetzt wird.