In Kooperation mit HOFER greift der Naturschutzbund „den Hummeln unter die Flügel" und setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Menschen Hummeln und andere Wildbienen kennenlernen. Auf der Meldeplattform www.naturbeobachtung.at kann man seine Beobachtung eintragen und alles über die Hummelarten Österreichs erfahren. Im Forum hilft ein Hummel-Team bei Bestimmungsanfragen weiter.
Jedes Jahr werden im Rahmen des Bienenschutzfonds von Naturschutzbund und HOFER Hummel-Bestimmungs- und fallweise auch Vermehrungskurse angeboten. Die aktuellen Kurse finden Sie hier
Knapp 700 Bienenarten kommen in Österreich vor, davon 45 Hummelarten. Zwei davon sind bereits ausgestorben und das Vorkommen von weiteren zwei Arten ist sehr unsicher - aktuell sind 41 Arten in Österreich nachgewiesen.
Hummeln zählen zu den wenigen Sympathieträgern in der Insektenwelt. Sie sind aber auch essenzielle Bestäuber für viele Pflanzenarten und leiden unter dem stark verminderten Blütenangebot durch intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten. Wie so oft in der Natur will das Hinschauen aber gelernt sein und der Wunsch zu schützen folgt, wenn man diese faszinierenden Lebewesen erst einmal kennen und schätzen gelernt hat.
Die Möglichkeit, einen Großteil der Individuen nach Farbmustern zu bestimmen, ermöglicht es Laien, einen Einblick in die Artenvielfalt und Komplexität von Bestäubungs-Beziehungen zu bekommen. Dieser Anreiz zu gezielter Beobachtung soll das Verständnis für die Biodiversität ebenso wecken wie die interaktive Vermittlung von Artenkenntnis.
Zum gezielten Bestimmen der Hummeln hat der Naturschutzbund im Rahmen des Bienenschutzfonds eine Melde-Plattform eingerichtet. Auf www.naturbeobachtung.at kann man die heimischen Hummelarten kennenlernen, Beobachtungen melden und bei Experten nachfragen. Ganz nebenbei können die Experten aktuelle Verbreitungsdaten erhalten und Bewusstseinsbildung für naturnahe Gartengestaltung leisten.
Hier geht’s zum Download des Hummel-Bestimmungsfolders!
Mit den Hummel-Meldeaufrufen im Rahmen des Bienenschutzfonds gelang es, viele Menschen für die pelzigen Insekten zu begeistern. So werden jedes Jahr mehr Hummelbeobachtungen gemeldet, die ersten bereits im sehr zeitigen Frühjahr. Lediglich die Monate Dezember und Jänner bleiben traditionell ohne aktuelle Beobachtungen. In den Sommermonaten Juni, Juli und August werden inzwischen über Tausend Meldungen registriert.
Mit dabei sind auch jedes Jahr wieder ganz besonders erfreuliche Funde. So konnten bereits im Jahr 2019 sämtliche 41 aktuell in Österreich vorkommenden Hummelarten von den naturbeobachtung.at-Meldern gefunden werden. Mit dabei war erstmals auch die sehr seltene Samthummel (Bombus confusus), deren letzter Fund aus Oberösterreich aus dem Jahr 1967 stammte. Im Jahr 2020 wurde sie von der Community sogar mehrmals nachgewiesen.
Auch die Meldung der Unerwarteten Hummel (Bombus inexpectatus) war eine kleine Sensation. Niemand hatte mehr damit gerechnet sie in Österreich zu finden, galt sie doch in Fachkreisen bereits als ausgestorben. 2019 gab es dann die Sensation: Der engagierte Hobbyforscher Martin Streinzer entdeckte in Südkärnten sowohl ein Männchen als auch ein Weibchen dieser seltenen Art.
Ein Zeichen für den Klimawandel ist der Fund einer Königin Taigahummel (Bombus semenoviellus) aus dem Jahr 2020. Es ist der zweite Fund dieser Art, die sich seit Jahrzehnten nach Westen ausbreitet, für Österreich.
Dies sind nur wenige Beispiele dafür, wie die Initiative von Naturschutzbund und dem Lebensmittelhändler HOFER zur Erforschung unserer Hummeln beiträgt.