In Niederösterreich kommen 20 Amphibienarten vor. Alle diese Arten finden sich auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Die Gefährdungsursachen der Amphibienarten stellen sich für jede Art - aufgrund der sehr unterschiedlichen Lebensraumansprüche - etwas anders dar. Doch gilt in erster Linie der Verlust an geeignetem Lebensraum als der Hauptfaktor für alle Arten, insbesondere geeignete Laichbiotope sind selten geworden. Hinzu kommen Strukturarmut und Lebensraumzerschneidung. Eine vermehrte Isolation einzelner Vorkommen ist die Folge. Einen wesentlichen Beitrag dieser sehr traurigen Situation leistet der Verkehr. Jedes Jahr sterben 100.000 ende Tiere auf Niederösterreichs Straßen.
Das Aufstellen und Betreuen von Schutzzäunen ist eine Möglichkeit, um die Amphibien während der Laichwanderung vor dem Straßentod zu bewahren.
In 20 Jahren sollen keine Amphibien mehr auf bekannten Wanderstrecken an unseren Straßen sterben. Der Aufwand für ehrenamtlich tätige Personen soll reduziert, der Anteil permanenter Anlagen stark gesteigert werden und bestehende Anlagen verbessert werden. Wieweit diese Vision umsetzbar ist, wird sich im Laufe des Projektes zeigen. Sicher ist, dass Wesentliches zur Realisierung dieser Vision getan werden kann.
In einem ersten Schritt wurden alle Amphibienwanderstrecken an Niederösterreichs Straßen - mit und ohne Schutzeinrichtungen - ausfindig gemacht, besucht und alle aktuellen Daten gesammelt. Alle Strecken sind in einem geographischen Informationssystem (GIS) öffentlich zugänglich sind (NÖ Atlas).
Die Projektmitarbeiter haben mit den Straßenmeistereien alle bekannten Amphibienwanderstrecken besucht, erfasst und Vorschläge ausgearbeitet, die zur Verbesserung der Situation beitragen. In enger Zusammenarbeit mit den NÖ Straßenmeistereien, den vor Ort tätigen, engagierten Personen und bei Gemeindestraßen mit den betroffenen Gemeinden wird nach bestmöglichen Lösungen gesucht.
Ein weiterer wichtiger Projektaspekt ist die Vernetzung aller freiwillig tätigen Streckenbetreuer. Hier ist eine breite Plattform rund um den Amphibienschutz an Straßen entstanden. Ein gemeinsames Sprachrohr wird geschaffen. Das Projektteam ist zusätzlich regionale Ansprechperson für alle Themen rund um Amphibienschutz an Straßen.
Mit der forcierten Berichterstattung über die Wanderung, Amphibienschutztätigkeiten und breitgefächerten Aktionen, wird die Bevölkerung auf die Problematik rund um den Amphibienschutz an Straßen aufmerksam gemacht und sensibilisiert.