Sumpf-Bovist – Pilz des Jahres 2017

Sumpf-Bovist © Irmgard Krisai-Greilhuber
Sumpf-Bovist © Irmgard Krisai-Greilhuber

Im Gegensatz zur häufigen Blindschleiche, dem Reptil des Jahres 2017, ist der Sumpf-Bovist (Bovista paludosa) eine ausgesprochene Rarität. In ganz Österreich konnten von 1966 bis 2012 weniger als 20 Nachweise erbracht werden. Einer dieser seltenen Funde stammt aus Vorarlberg, aus einem Feuchtgebiet in Übersaxen.

Auf Feuchtgebiete als bevorzugten Lebensraum des Sumpf-Bovisten weist nicht nur sein Deutscher Name, sondern auch der wissenschaftliche Artname „paludosa“ (lat. sumpfig) hin. Der Pilz des Jahres 2017 wächst bevorzugt in basischen Niedermooren und Feuchtwiesen, seltener in Hochmooren, stets in Verbindung mit Moosen. Auf den grünen Moospolstern sind seine kleinen, kugelig, birnenförmigen oder gestielt-kopfigen Fruchtkörper kaum zu übersehen. Diese erscheinen von Juli bis September. Bei der Sporenreife öffnen sie sich am Scheitel mit einem kleinen Spalt oder unregelmäßigen Loch, aus dem die unzähligen Sporen entweichen können.

Die Fruchtkörper sind jedoch nur der oberirdische Teil des Pilzes, der der Fortpflanzung dient. Unter der Bodenoberfläche befindet sich der verborgene Teil des Pilzes, ein Geflecht aus Pilzfäden. Diese sind u.a. auch für die Nahrungsaufnahme zuständig. Der Sumpf-Bovist ernährt sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial und spielt somit als „Recyclingspezialist“ eine wichtige Rolle im Nährstoffkreislauf.

Da der Sumpf-Bovist in Österreich in jüngerer Zeit nur selten nachgewiesen wurde und er an naturnahe und gefährdete Lebensräume gebunden ist, gilt er in Österreich als stark gefährdet.

Mag. Bianca Burtscher, | naturschutzbund | Vorarlberg

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