Speichersee Schwarzköpfle

Unsere Stellungnahme zu den VN-Artikeln „Speichersee Schwarzköpfle“ vom 27. und 30.1.2018

Vegetationskartierung Speicher Schwarzköpfle - DI R. Zöhrer & Umweltbüro Grabher

Was soll eigentlich noch alles dem ausufernden Wettbewerb der einzelnen Schiregionen geopfert werden? Deren Situation verschärft sich zusehends, weil der „Kuchen“ der Gäste nicht mehr wächst, sondern die Schifahrerzahlen kontinuierlich sinken. Und trotzdem soll „immer mehr vom Gleichen“, mit oft horrenden Investitionen, die Rettung sein? Wer definiert das sog. Öffentliche Interesse? Ist es wirklich im Öffentlichen Interesse, dass noch ein bisschen früher und natürlich umso mehr beschneit werden kann?  Speicher-„Teiche“ von unnatürlichen Ausmaßen verschlimmern nun einmal die ohnehin schon maßlose Möblierung der Gebirgslandschaft. Die gemeinhin als „so schöne Seelein“ betitelten Fremdkörper zeigen ja im Frühling ihre ganze Künstlichkeit, weil sie erst über den Sommer wieder mit (Regen-)Wasser gefüllt werden.

 

Welches Gewicht haben da eigentlich die Beurteilungen der amtlichen Naturschutz-Sachverständigen? Diesmal sogar der Raumplanung! Oder der Naturschutzanwaltschaft und der -organisationen? Die minimalen rechtlichen Möglichkeiten sind unwürdig. Die einschlägigen Naturschutzgesetze wurden zu einer Zeit geschrieben, als die Gier nach immer noch mehr noch nicht dermaßen ausgeprägt war. Sie gehören dringend an heutige Verhältnisse angepasst. Die Schlupflöcher der – schlau und weidlich von Betreiberseiten ausgenützten – „Grenzwerte“ müssen gestopft werden. Ein Beispiel: 180.000 m3 Geländeabtrag, angeblich zur „Verbesserung“ bestehender Pisten verwendet, sollen ohne UVP Umweltverträglichkeitsprüfung bewegt werden? Dazu der Bau einer unabdingbaren Zufahrtsstraße!

Da werden nicht nur die Berge verbaut, sondern auch unsere Zukunft (wie es in der CIPRA-Studie „Sonnenwende im Wintertourismus“ heißt).

Weitere Informationen über den geplanten Speicherteich beim Schwarzköpfle sowie vorangegangene Speicherteich-Projekte im Land sind im Blog der Naturschutzanwältin Katharina Lins nachzulesen.

 

Zurück

.