Neue Lebensräume für Schmetterlinge am BORG Lauterach

Das BORG Lauterach, der | naturschutzbund | und das Netzwerk blühendes Vorarlberg haben in einem gemeinsamen Projekt neue Schmetterlingslebensräume auf dem Schulgelände angelegt. Vom blütenreichen Saum, den Frühblühern und den heimischen Sträuchern profitieren Schmetterlinge, Wildbienen und Co. Zudem bieten sie interessante Naturbeobachtungen für einen lebendigen Unterricht. Finanziell unterstützt wird das Projekt durch Spendengelder engagierter Mitglieder des Golfclubs Riefensberg, die sie dem Naturschutzbund für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt haben.

Wie die neu erschienene Rote Liste der gefährdeten Schmetterlinge Vorarlbergs zeigt, ist dieses Projekt hochaktuell. Die Hälfte der 2501 Schmetterlingsarten in Vorarlberg ist gefährdet. Besonders alarmierend ist, dass auch viele häufige Arten zurückgegangen sind. Umso wichtiger ist die aktive Förderung von Schmetterlingen. Im Projekt mit dem BORG Lauterach wurde der Schulgarten um Lebensräume ergänzt, die Schmetterlingen Raupenfutterpflanzen und ein Nektarangebot von Frühling bis Herbst bieten.

Bei einer gemeinsamen Begehung mit der Direktorin Edeltraud Mathis und den Lehrern Rouven Schipflinger und Wolfgang Thoma wurden die Schmetterlingslebensräume und die Umsetzung geplant. Am 21. September 2022 traten 15 Schüler*innen aus der 5b, der 6b und der 7a-Klasse des BORG Lauterach mit Spaten, Rechen und Schaufeln in Aktion, die dankenswerterweise vom Bauhof der Marktgemeinde Lauterach zur Verfügung gestellt wurden. Unter Leitung von Simone König, Netzwerk blühendes Vorarlberg und Bianca Burtscher, | naturschutzbund | Vorarlberg entfernten die Schüler*innen mit großem Eifer und viel Geduld die Grasnarbe von einer artenarmen Rasenfläche und lockerten den steinigen Boden auf, bis ein feinkrümeliges Saatbeet entstand. In dieses säten sie Samen heimischer Saum- und Wiesenpflanzen.

Mit tatkräftiger Unterstützung ihres Lehrers Michael Stadelmann pflanzten die Schüler*innen entlang eines Zaunes und beim Schulgebäude heimische Sträucher. Bei der Auswahl der Sträucher wurde darauf geachtet, dass sie nicht nur Raupenfutter und Nektar für Schmetterlinge bzw. Nektar und Pollen für Wildbienen bieten, sondern ihre Früchte auch für Menschen essbar sind. So nutzen bis zu 126 Schmetterlingsarten, darunter viele Nachtfalter, die Schlehe als Nektar- oder Raupenfutter-Pflanze. Aus ihren Früchten kann Gelee, Saft und Likör hergestellt werden. Die nektar- und pollenreichen Blüten der Kornelkirsche bieten im Frühjahr erste Nahrung für Honig- und Wildbienen. Im Osten Österreichs wird aus ihren Früchten die berühmte Dirndl-Marmelade gekocht. Um das Nektar – und Pollenangebot im Frühjahr noch zu ergänzen, setzten die Schüler*innen Zwiebeln von Krokus, Märzenbecher und anderen Frühblühern. Alle Projektbeteiligten freuen sich darauf, gemeinsam mit den Schüler*innen die Entwicklung der Schmetterlingslebensräume zu beobachten und sind neugierig, welche Tierarten sich im Blühsaum und den heimischen Sträuchern ansiedeln werden.

Fotos © Bianca Burtscher

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