In den letzten Jahren wird im Bodensee-Einzugsgebiet dieses Trinkwasserreservoir für 5 Millionen Menschen immer mehr vom sogenannten „Fracking“ bedroht. Da die Fracking-Methode bedeutet, dass Chemikalien-haltiges Wasser mit großem Druck in tiefe Gesteinsschichten gepresst wird, um dort lagerndes Gas (bzw. Schieferöl) an die Oberfläche zu bringen, hat das enormen Widerstand ausgelöst. Die Bodensee-Stiftung und ihre Stifterverbände, darunter der Naturschutzbund Vorarlberg, sprechen sich klar gegen Fracking aus.
Der Naturschutzbund Vorarlberg ist einer der sechs Stifterverbände aus den drei Staaten rund um den See, die sich vor 20 Jahren zur Bodensee-Stiftung zusammen geschlossen haben. Zum Thema Fracking hat der Naturschutzbund Vorarlberg die folgende Stellungnahme der Bodensee-Stiftung initiiert:
FRACKING
Stellungnahme der Bodenseestiftung und ihrer Stifterverbände
Wir appellieren an die Verantwortung der TTIP-Verhandler, der Europäischen Kommission und insbesondere die der Bodensee-Anrainerländer:
1) Kein Alles-oder-Nichts-Roulette mit unseren Lebensgrundlagen!
Fracking birgt unabsehbare Risiken. Für einige wenige Jahre der Ausbeutung hinterließen wir den kommenden Generationen eine toxische Erblast im Boden für Jahrzehnte oder Jahrhunderte.
2) Sprung nach vorne statt Rolle-rückwärts in der Energiepolitik!
Fracking ist ein Rückfall in überkommene Denkmuster. Gerade in der Bodensee-Region kann und muss der Übergang in eine CO2-freie Gesellschaft sozial und ökologisch vertretbar vorangetrieben werden (auch bei den manchmal schwierigen Themen wie Einsparung, Energieeffizienz, Windenergie).
3) Genehmigungsverfahren endlich modernisieren und öffnen!
Es kann nicht sein, dass durch ein veraltetes Bergegesetz (und das neue Freihandelsabkommen TTIP) ein Unternehmen das Recht hat zu Fracken, wenn minimale Auflagen eingehalten werden.
Umwelt- und Naturschutzverbände, Städte und Gemeinden, Kantone, Bundesländer, die Bierbrauer und die Wasserversorgen, ja die wache Bevölkerung, lehnen Fracking ab.
In der Dreiländerregion Bodensee gehört es sich einfach nicht, dass in einem Land gefrackt werden dürfte und alle anderen müssten die potentiell verheerenden Folgen mittragen.
Die unzulänglichen Gesetze müssen dringend geändert werden.
Hildegard Breiner, Naturschutzbund-Obfrau, Präsidiumsmitglied,
im Namen der
Bodensee-Stiftung mit ihren Stifterverbänden
DUH Deutsche Umwelthilfe
BUND Baden-Württemberg (Bund für Naturschutz / D)
NABU Baden-Württemberg (Naturschutzbund / D)
NATURSCHUTZBUND Vorarlberg
PRO NATURA St.Gallen-Appenzell, Thurgau
WWF Bodensee/Thurgau, Schaffhausen, St. Gallen, Appenzell
Werden Sie selbst aktiv und unterstützen Sie folgende Unterschriftenaktionen:
http://www.vorarlberg.at/fracking/