Natura 2000-Gebiet Bregenzerachmündung – Anpassung der Gebietsgrenzen gefordert

Großer Brachvogel an der Bregenzerachmündung © Hubert Salzgeber
Großer Brachvogel an der Bregenzerachmündung © Hubert Salzgeber

Die Bregenzerachmündung ist mit ihrer natürlichen Dynamik von herausragendem Wert. Kaum anderswo in Mitteleuropa sind ähnlich naturnahe Flussmündungen in vergleichbarer Größenordnung erhalten. Seit der Ausweisung als Natura 2000-Gebiet hat sich die Auenlandschaft durch natürliche Auflandungen über die Grenzen des Schutzgebietes Richtung See ausgedehnt. BirdLife und Naturschutzbund fordern daher dringend eine Anpassung der seeseitigen Gebietsgrenzen und eine Verbesserung des Schutzes für diese einzigartige Auenlandschaft und ihre Tier- und Pflanzenwelt.

Die Mündung der Bregenzerache hat sich zu einem international bedeutsamen Gebiet mit einer erstaunlichen Vielfalt an Lebensräumen und Arten entwickelt. Offene Kies- und Sandbänke sind Lebensraum für Pionierarten wie beispielsweise den Zwergrohrkolben. Diese in Vorarlberg vom Aussterben bedrohte Pflanze genießt nach der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie europaweiten Schutz. Auch für die Vogelwelt sind diese neuen Anlandungen von herausragendem Wert. Seltene Vogelarten, wie z.B. der in Vorarlberg vom Aussterben bedrohte Flussregenpfeifer brüten hier, durchziehende Vögel, vor allem Watvögel oder Limikolen finden ein wertvolles Rast- und Nahrungsgebiet. Für den Großen Brachvogel sind die von Wasser umgebenen Sandbänke der geeignete Schlafplatz, es wurden schon mehrfach bis zu 1.000 Individuen gezählt. Der Große Brachvogel ist europaweit gefährdet. Für diese Art haben Vorarlberg und Österreich somit eine große Verantwortung. Diese gilt es wahrzunehmen!

Die neuen Auflandungen der Bregenzerache außerhalb der Schutzgebietsgrenzen genießen keinerlei Schutz. Für seltene Tier- und Pflanzenarten sind sie jedoch von essentieller Bedeutung. Wenn diese Flächen von den Vögeln auf Grund von Störungen durch Menschen nicht genutzt werden können, dann müssen sie auf schlechtere Flächen ausweichen oder ohne Nahrungsaufnahme weiterziehen.

Naturschutzbund und BirdLife erwarten daher von der Landesregierung, dass im Zuge der laufenden, von der EU geforderten Nachnominierungen zum Natura 2000-Netzwerk auch 

dieses Schutzgebiet den Erfordernissen angepasst wird. Dies nicht zu tun wäre eine versäumte Chance für diese einzigartige Auenlandschaft und die bedrohten Vögel.

Naturschutzbund Vorarlberg BirdLife Vorarlberg
Hildegard Breiner Hubert Salzgeber
Obfrau Obmann

 

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