Die erste Hochmoorrenaturierung Vorarlbergs im Götzner Moos und die Entbuschungen im Mösle wurden mit einem Hauptpreis beim Mitwelt- und Energiepreis 2014 des Landes Vorarlberg ausgezeichnet. Der Naturschutzbund Vorarlberg wertete mit diesen Maßnahmen gemeinsam mit der Marktgemeinde Götzis und der Agrargemeinschaft Götzis im Interreg-Projekt „Nachhaltiges Moormanagement“ die beiden Götzner Naturjuwele auf.
Am Weltumwelttag, am 5. Juni 2014 nahm die Projektleiterin Mag. Bianca Burtscher vom Naturschutzbund Vorarlberg gemeinsam mit Bgm. Werner Huber und Michael Stabodin von der Marktgemeinde Götzis, Karlheinz Marte und Otto Heinzle von der Agrargemeinschaft Götzis, Dipl. Biol. Anne Puchta, Projektmitarbeiterin des Naturschutzbundes und Alwin Schönenberger, Pflegetrupp des Naturschutzbundes den mit € 2.500,- dotierten Preis von LR Erich Schwärzler entgegen.
Im Mösle konnte durch Entbuschungen und andere Maßnahmen zur langfristigen Erhaltung dieses vielfältigen Streuwiesengebietes beigetragen werden. Dringender Handlungsbedarf bestand im Götzner Moos. Alte Entwässerungsgräben hatten das Hochmoor im Götzner Moos so stark ausgetrocknet, dass Gehölze aufkommen konnten. Teilweise bildeten sie bereits dichte Bestände und verstärkten die Austrocknung des Hochmoores und die damit verbundene Torfmineralisierung. Zudem beschatteten sie die lichtliebende Moorvegetation mit seltenen Arten wie Rundblättrigem Sonnentau, Rosmarinheide und Moosbeere. Im Winter 2012/13 entfernten „Holzer“ der Agrargemeinschaft Götzis und der Pflegetrupp des Naturschutzbundes Fichten und andere standortfremde Gehölze aus dem Hochmoor. Im November 2013 baute die Firma Lässer mit ihrem Moorbagger 19 Stauwehre in vier Entwässerungsgräben ein. Davon enthalten 15 Stauwehre Spundwände aus Weißtannen-Brettern, die die Agrargemeinschaft Götzis dankenswerterweise spendierte. Durch diese Stauwehre wird der mooreigene Wasserhaushalt verbessert, der entscheidende Faktor in einem Hochmoor.
Die erste Hochmoorrenaturierung Vorarlbergs ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Moorschutz ist auch Klimaschutz. Denn ein Hektar entwässertes Hochmoor gibt im Jahr durch Torfmineralisierung bis zu 7.330 kg CO2 ab, dies entspricht rund 2.968 Liter Benzin. Durch eine Renaturierung kann dieser Prozess gestoppt werden und das Hochmoor beginnt wieder zu wachsen und CO2 in Form von Torf zu speichern.
Das Interreg-Projekt „Nachhaltiges Moormanagement“ wurde von der Europäischen Union, den beteiligten Schweizer Kantonen, der Marktgemeinde Götzis, dem Land Vorarlberg, dem Naturschutzzentrum des Österreichischen Naturschutzbunds und der Agrargemeinschaft Götzis finanziell unterstützt.
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