Tümpel, Teiche und Co sind voller Leben und spielen eine wichtige Rolle für die biologische Vielfalt in der Bodenseeregion. Denn zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten sind auf Kleingewässer angewiesen. Der | naturschutzbund |Vorarlberg und der Naturschutzverein Rheindelta haben deshalb gemeinsam mit Partnern aus Deutschland und der Schweiz unter der Koordination der Bodensee-Stiftung das Interreg-Projekt „Kleingewässer für die Bodenseeregion“ gestartet.
Einst entstanden Kleingewässer durch dynamische Prozesse immer wieder neu. In den heutigen Kulturlandschaften am Bodensee fehlt diese Dynamik weitgehend, sodass verlandende Kleingewässer durch regelmäßige Pflege erhalten oder durch Neuanlage immer wieder ersetzt werden müssen. Zudem wird ihr Vorkommen durch landwirtschaftliche Intensivierung und Siedlungsentwicklung stark dezimiert.
Viele gefährdete Amphibien-, Wasserkäfer- und Libellenarten, wie Gelbbauchunke, Laubfrosch, Moosjungfer, Binsenjungfer oder Winterlibellen, darunter auch FFH Anhang II und IV-Arten, sind auf Kleingewässer angewiesen. Auch die seltenen Wiesenbrüter wie Kiebitz, Brachvogel und Bekassine profitieren von ihnen als Bereicherung in ihren Brut- und Rastgebieten.
Im Interreg-Projekt soll bis Mai 2019 durch Anlage und Neugestaltung von mindestens 60 Kleingewässern die Biodiversität in der Bodenseeregion gefördert werden. Ein weiteres Projektziel ist, das grenzüberschreitende Netzwerk aus Experten und Aktiven zu stärken sowie Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Durch eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, Exkursionen und Familiennachmittage wollen die Projektpartner Menschen für die Kleingewässer und ihre Lebewelt begeistern.
Die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des Themas spiegelt sich in der vielfältigen Struktur der insgesamt 10 Partnerorganisationen wieder. So finden sich unter den Projektpartnern neben Naturschutzvereinen, auch Kommunen, private Stiftungen und eine Kreisverwaltung.
Das Interreg V -Projekt „Kleingewässer für die Bodenseeregion“ wird mit Fördergeldern der Europäischen Union und der beteiligten Schweizer Kantone, durch das Land Vorarlberg, Stiftungen und Gemeinden finanziell unterstützt.