Der „Palast“ Boden ist ein hochkomplexes, lebendiges System aus mineralischem und organischem Material, durchsetzt von unzähligen Poren. Diese sind mit Luft und Wasser gefüllt und von unzähligen (Mikro-) Organismen „bewohnt“. Dieser wertvollen Lebensgrundlage waren zwei Exkursionen von Naturschutzbund Vorarlberg und inatura anlässlich des UNO-Bodenjahrs 2015 gewidmet.
Welche Rolle Geologie, Klima und Vegetation in der Entwicklung unterschiedlicher Bodentypen spielen, zeigten DI Dr. Walter Fitz und Dipl. Natw. ETH Rochus Schertler anhand der Aufschlüsse „Dornbündt am Hittisberg“ und „Feuerstätterkopf über Sibratsgfäll“.
Beim Podsol z.B. ist unter der von Huminstoffen dunkel gefärbten H-Schicht eine aschgraue Oberbodenschicht (Podsol, russ. für Asche-boden) gut erkennbar, aus der die Nährstoffe ausgewaschen sind. Die Ursachen dafür sind das saure, durchlässige Ausgangsmaterial (Flysch), die hohen Niederschläge und die saure Auflage (Nadelstreu). Im orangefarbenen Bs-Horizont fallen Eisen-, Mangan- und Aluminiumoxide aus. Weitere Informationen zu den beiden Bodenprofilen, die im Rahmen der Exkursion gezeitgt wurden, finden Sie hier.
Wie sich verschiedene Formen der Bewirtschaftung auf den Boden (Krümelstruktur, Wasseraufnahmefähigkeit, Durchwurzelung, Bodenleben,…) auswirken, erläuterten DI Guntram Alge und Dipl. Natw. ETH Rochus Schertler bei der Bodenexkursion im Rheindelta.
Exkursionsleiter Guntram Alge erklärte die komplexen Prozesse im Boden auf verständliche und interessante Weise © Bicanca Burtscher