Gedanken zum Klimawandel

von Harald MARK, Nenzing, kooptiertes Vorstandsmitglied des Naturschutzbundes Vorarlberg

Repair Café © Hararld Mark
Repair Café © Hararld Mark

Nun hören wir schon seit über 35 Jahren in den Medien immer wieder vom Klimawandel. Die Berichte werden häufiger und auch zusehends beängstigender. Wie lange haben wir nun schon „5 vor 12“? Die Berichte des Weltklimarates sprechen an sich eine deutliche Sprache. Trotzdem widmen sich die Politik und auch eine Vielzahl von uns Menschen dem Thema nur am Rande, zu halbherzig, zu wenig ehrgeizig. Eigenartig eigentlich – wenn man bedenkt dass es hier um unsere eigene ZUKUNFT und um die Zukunft unserer KINDER und ENKEL geht. Dabei kann doch jeder von uns so viel dazu beitragen! Jeder hat derartig vielfältige Möglichkeiten seinen Beitrag zum Schutz der Erde zu leisten. Beim Einkauf, im Mobilitätsverhalten, während des Urlaubs, beim Energieverbrauch… Im täglichen Leben lässt sich viel bewirken.

Anbei nur einige wenige Beispiele:

  • Einkauf und andere Besorgungen, z.B. zum Fußballtraining, ins Schwimmbad, ein Ausflug, zur Schule oder Arbeit, möglichst oft ohne Auto
  • Regionale und saisonale Produkte kaufen, ab Hof und bei Nahversorgern einkaufen
  • Biologische und fair produzierte Produkte bevorzugen
  • Energiesparende Geräte kaufen. Die Geräte so lange wie möglich verwenden. Defekt gewordene Geräte versuchen zu reparieren (z.B. auch im Repair Café der Carla in Altach und Lustenau oder auch in Nenzing). Generell aber nur kaufen, was man wirklich unbedingt benötigt 
  • Flüge generell meiden. Aber lieber alle paar Jahre ein mehrwöchiger Flugurlaub als jedes Jahr mehrere Kurzurlaube mit dem Flieger. Eine gute Alternative bietet aber immer noch die Bahn
  • Auf Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen umsteigen, auch wenn es ein paar Euro im Monat mehr kostet (z.B. www.oekostrom.at)
  • Keinen standby-Strom verursachen. Abschaltbare Steckerleisten oder Power-Schalter benutzen. Eingesteckte Handyladegeräte verbrauchen sinnlos Strom auch wenn kein Handy dranhängt
  • Selber eine PV-Anlage installieren oder sich einer Bürgerbeteiligung anschließen
  • LED-Lampen bevorzugen
  • Duschen statt Baden
  • Alle Abfälle sauber trennen und recyceln, aber gene-rell Müll möglichst vorweg vermeiden
  • Eine ökologische Heizung einbauen. Die Wohnräume gut dämmen. Die Raumtemperatur nicht höher als 21°C wählen. Stoßlüften anstatt Fenster kippen
  • Mehrweggebinde bevorzugen. Umweltschädliche Gebinde wie Dosen, Einwegglas- und Plastikfla-schen so wenig wie möglich kaufen
  • Auf langlebige Produkte zurückgreifen, billigen Ramsch liegen lassen

Weitere Tipps finden Sie unter www.umweltberatung.at

Schon am 19. August war heuer der sogenannte „Welterschöpfungstag“. Also jener Tag, an dem wir unserer Mutter Erde so viel entnommen haben wie auf natürlichem Wege in einem Jahr nachwachsen bzw. sich von selbst wieder regenerieren könnte. Wir haben mehr Wasser, Erde und Luft verschmutzt als die Natur im Stande ist von selbst wieder abzubauen bzw. sich selber davon zu erholen. Dieser Welterschöpfungstag ist Jahr für Jahr ein paar Tage früher. Wir verbrauchen und verschmutzen also kontinuierlich mehr und mehr anstatt endlich die Trendumkehr zu schaffen. Aber diese wäre mit etwas Anstrengung durchaus zu erreichen, wenn sich nur mehr Menschen mitverantwortlich fühlen würden und am gleichen Strang ziehen würden. Anstatt immer nur zu sagen „ich kann ja eh nichts ändern“ oder „mein kleiner Beitrag nützt ja so wie so nichts“ sollte jede/r einfach so viel tun wie sie/er kann.

Wir müssen zur Einsicht gelangen, dass unsere Welt wie ein Ameisenhaufen funktioniert: Nur wenn sie zusammenhalten haben sie Zukunft. Wenn sich viele Ameisen denken, dass sie für die Gesamtheit zu klein, zu unwichtig sind, wird das System scheitern.

Wir haben aber noch etwas Zeit den drohenden Klimakollaps abzuwenden, wenn auch nicht mehr allzu viel. JETZT sollten wir damit beginnen und keine weiteren Ausreden mehr gelten lassen. Wir dürfen uns nicht mehr länger selber belügen. Ich denke doch, dass die Spezies Mensch über genug Intelligenz verfügt um das noch rechtzeitig zu kapieren.

Wie sagte einst Mahatma Gandhi: „Die Erde hat genug für Jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für Jedermanns Gier.“

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