Gartentipp Monat Oktober - Einfach nicht aufräumen

© pixabay

Viele Insekten nutzen Stauden und welkes Laub als Winterdomizil. Wer Staudenbeete bis zum Frühjahr unangetastet lässt, tut nicht nur ihnen einen Gefallen.

Wer einen Garten besitzt, kann Wildtieren und Insekten jetzt sehr einfach helfen. Einfach nicht aufräumen! Es stimmt ja: Staudenbeete sehen gegen Ende des Winters nicht schön aus; graubraun recken sich die Stängel vom Vorjahr zu allen Seiten, schlaffes, rottendes Laub liegt durcheinander auf der Erde. Doch was das menschliche Auge stört, erfreut die Tierwelt im Garten.

Denn viele Insekten nutzen hohle Stängel als Schutzräume für den Winter oder legen ihre Eier darin ab, darunter auch viele heimische Wildbienenarten. Auch Schmetterlinge sind auf Unordnung im Garten angewiesen: Im Gestrüpp verbergen sich oft Eier, Raupen, manche Falterarten hängen als Puppen an Stauden oder Gräsern, darunter auch der Schwalbenschwanz. Der Zitronenfalter, im zeitigen Frühjahr der erste Falter, der sich im Garten zeigt, überwintert gern zwischen Efeublättern, in Brombeeren oder in den Blättern der Stechpalme. Oder einfach im hohen Gras.

Stängel helfen Insekten, aber auch Vögeln

Wer jetzt also das alte Staudengestrüpp beiseite räumt, entsorgt damit auch die nächste Generation von Insekten, darunter auch überwinternde Ohrwürmer (die sich während der Gartensaison als Blattlaus-Vertilger hervortun).

Lassen Sie darum Staudenbeete, wenn möglich, bis in den Mai hinein unberührt. Denn erst bei dauerhaft frühlingshaften Temperaturen schlüpfen die Überwinterer oder verlassen ihr Versteck.

Wenn es nicht anders geht, lassen Sie zumindest in einem Teil des Gartens die Überreste der Blumenpracht aus dem Vorjahr bis in den späten Frühling stehen. Die Stängel, die weichen mussten, sollten Sie – ebenso wie Holzreste – an einer unauffälligen Stelle im Garten belassen.

Auch Blätter auf dem Boden sind wertvoll – nicht nur, weil sie von Bodenorganismen zu kostbarem Humus zersetzt werden. Sie bieten auch vielen Überwinterern Schutz: Marienkäfer zum Beispiel graben sich in altes Laub, um die kalten Monate zu überstehen. Und wie der Ohrwurm gehen auch sie im nächsten Sommer wieder auf die Jagd nach Blattläusen.

Statt welke Blätter im Herbst in den Biomüll zu geben oder von der Stadtreinigung abfahren zu lassen, können Sie sie einfach zusammenharken und unter Büschen und Sträuchern anhäufen. Das ergibt, mit ein paar Zweigen abgedeckt, nicht nur ein ideales Winterdomizil für Igel. Zahllose Insekten und Bodenlebewesen werden es Ihnen danken.

Quelle: geo.de/natur

 

Garteninsekt des Monats Oktober:

Gemeiner Ohrwurm

Zurück

.