Vogelbeobachten statt Eiersuchen: Am Ostermontag lud der Naturschutzbund in Kooperation mit der Marktgemeinde Wolfurt und der Naturwacht zur Wiesenbrüter Exkursion ins Wolfurter und Lauteracher Ried.
Das Naturschutzgebiet „Birken-Schwarzes Zeug“ ist ein wahres Refugium für bodenbrütende Vögel. Die offenen, feuchten Streuwiesen werden nur einmal und erst spät im Jahr gemäht – so bleibt genug Zeit, um die Brut im Schutz der Seggen (Gräser) großzuziehen.
Der Große Brachvogel ließ sich das nicht zweimal sagen. Derzeit brütet die Art mit vier Nestern im Gebiet. Und auch wenn sie für uns Menschen gut versteckt sind, kann man den flötenden „tlüih“-Ruf immer wieder vernehmen. Bei unserem Rundgang wurden wir auch Zeuge eines Schwarzmilan-Angriffs, den das Brachvogel-Männchen mit mutigen Flugmanövern abwehrte.
Auch dem Braunkehlchen begegneten wir, ob auf Holzpflöcken oder Strommasten. Die Bestände dieses zarten Piepmatzes sind in den letzten Jahren im unteren Vorarlberger Rheintal stabil. Dies gilt aber leider nicht für alle Wiesenbrüter. So ist beispielsweise die Bekassine als Brutvogel in Vorarlberg verschwunden. Die Exkursion verdeutlicht, wie wichtig das Management der Streuwiesen in Form von richtiger Mahd, Wiedervernässung, Gehölzkontrolle und Besucherlenkung für den Erhalt dieser vulnerablen Arten ist.
Ostermontagsexkursion © Anna Rauchberger