In der Vorkommens-Insel Feldkirch wurde heuer rund 100 jungen Laubfröschen das Leben geschenkt. Mit hunderten Stunden Arbeit gelang es, das Heranwachsen und die Auswilderung abzusichern. Sonst wäre diese Art im Raum Feldkirch ausgestorben. Auch dem Nachwuchs der ebenfalls stark gefährdeten Gelbbauchunke konnte zeitgleich geholfen werden. Nach Jahren mit ausgefallener Fortpflanzung infolge beschädigter Laichgewässer wurde dies durch Vertreter der Rheticus-Gesellschaft erreicht.
Laubfrosch und Gelbbauchunke waren einst typisch für Flussauen von Rhein und Ill mit Laubwäldern, Wiesen und zeitweiligen Überschwemmungsflächen. Die Bedrohung folgte auf die weitgehende Kanalisierung dieser beiden Flüsse durch hohe Dämme. Aus einem davor zusammenhängenden Vorkommen des Laubfrosches vom Bodensee bis nach Chur existieren laut Roter Liste 2021 in Vorarlberg nur noch Bestände im Rheindelta und drei weiteren kleinen Inseln, darunter jener bei Feldkirch.
Angesichts dieser drastischen Entwicklung ist es notwendig, bestehende Ersatzlebensräume wie in den Alten Rüttenen Gisingen zu erhalten und neue zu schaffen – für Laubfrosch, Gelbbauchunke und eine Vielzahl weiterer Tier- und Pflanzenarten
Markus Stolze, Rheticus-Gesellschaft
Foto: Ein junger Laubfrosch (Länge ca. 2 cm) aus dem Nachwuchs 2022 © Markus Stolze