Empfang zum Internationalen Tag der Mutter Erde 2022

In diesem Jahr konnte der Empfang zum Internationalen Tag der Mutter Erde von FH Vorarlberg, Konsumentensolidarität-Jetzt, Caritas, | naturschutzbund | Vorarlberg und weiteren Mitveranstalter*innen wieder als Präsenzveranstaltung in der FH in Dornbirn stattfinden. Darüber hinaus konnten Interessierte auch außerhalb Vorarlbergs die Veranstaltung als Livestream verfolgen.

In seinem Vortrag „Der Zusammenhang zwischen Artensterben, Klimawandel und Pandemien“ erläuterte der renommierte Umweltforscher und Agrarökologe Prof. Dr. Josef Settele die Gründe und Folgen dieser dreifachen Krise, die durch unsere Lebens- und Wirtschaftsweise verursacht wird. Mit Fakten aus dem globalen Bericht 2019 des Weltbiodiversitätsrates IPBES, an welchem er selbst mitgearbeitet hat, unterstrich er den Handlungsbedarf: Das Überleben von einer Million Tier- und Pflanzenarten ist in Gefahr, wenn die derzeitige Entwicklung so weitergeht. Dies hat auch unmittelbare Folgen für uns Menschen. Denn das Potenzial der Natur, auf kontinuierliche und nachhaltige Weise zur guten Lebensqualität der Menschen beizutragen, ist bei 14 von 18 untersuchten Ökosystemdienstleistungen, z.B. bei der Bestäubung, der Regulierung der Luftqualität oder dem Aufbau, Schutz und der Dekontamination von Böden gesunken. Zudem steigt das Risiko für Pandemien, wenn durch unkontrollierte Abholzung, intensive Landnutzung, Massentierhaltung und die Ausbeutung wildlebender Arten immr mehr Menschen in direkten Kontakt mit Tieren kommen, die Erreger in sich tragen können. Viele direkte und indirekte Treiber des Klimawandels sind auch die Auslöser für den Artenschwund. Die Subventionen für fossile Brennstoffe in Höhe von 345 Milliarden US-Dollar führen zu globalen Kosten in Höhe von fünf Billionen US-Dollar, wenn man die resultierende Reduzierung der Ökosystemleistungen einbezieht. Anhand dieses Beispiels zeigte Prof. Dr. Settele auf, wie dringend notwendig es ist, die ökologischen und sozialen Kosten bei Förderungen, Finanztransfers, Rohstoff- und Industriegüterpreisen zu berücksichtigen. In seinem Vortrag präsentierte er viele Lösungsansätze, wie wir als Einzelne, als Gesellschaft und auf politischer Ebene der Tripelkrise entgegenwirken können. Prof. Dr. Settele plädierte für eine grundlegende, systemweite Reorganisation über technologische, wirtschaftliche und soziale Faktoren hinweg, für einen transformativen Wandel, der auch Paradigmen, Ziele und Werte einschließt.

Fridays for Future beschäftigen sich intensiv damit, wie ein solcher Wandel im Verkehrssektor aussehen könnte, der für rund 40% der Emissionen Vorarlbergs verantwortlich ist. Johannes Hartmann und Sophia Hagleitner von Fridays for Future gaben einen spannenden Einblick in die Kampagne für eine klimafreundliche Mobilität, die sie zusammen mit weiteren 15 Organisationen starteten. Um die Pariser Klimaziele noch erreichen zu können, müssen große Straßenbauprojekte wie die Tunnelspinne und S18 gestoppt und ein klimafreundliches Mobilitätskonzept erstellt und umgesetzt werden“, lauten die Hauptforderungen an die Politik. Musikalischer Natur war der Beitrag der Jugendbotschafter*innen der Caritas, die Songs aus ihrem Musical „SOLVE IT“ präsentierten, in dem die SDG – die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen - anschaulich und verständlich erklärt werden.

Die gesamte Veranstaltung ist nachseh- und hörbar. Den Link dazu finden Sie hier.

Fotos:
Jugendbotschafter*innen der Caritas beim Empfang zum Tag der Mutter Erde © Bianca Burtscher
Fridays for Future Vorarlberg berichteten von ihrer Kampagne für eine klimafreundliche Mobilität © Hildegard Breiner

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