In der Ökologie bezeichnet man einen relativ stabilen Zustand der Vegetation, bedingt durch Bodenfaktoren und das lokale Klima, als Klimaxgesellschaft. In Mitteleuropa ist dies unterhalb von 1800 Metern hauptsächlich der Wald. Bäume können sich im Kampf ums Sonnenlicht gegenüber anderen, kleineren Pflanzen durchsetzen und sie verdrängen. In der Folge ergibt sich die Zusammensetzung des Waldes vor allem durch das Zusammenwirken der beteiligten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Der mächtigste Mitspieler in diesem gewaltigen Regelwerk ist jedoch der Mensch. Aus dem einstigen Waldland hat er im Laufe von Jahrhunderten durch großflächige Rodungen neue Lebensräume geschaffen, die er durch verschiedenste Formen der Bewirtschaftung dem Wald gegenüber behauptet.
In den Tieflagen waren weite, offene Feldfluren rar und deshalb nur von wenigen Arten besiedelt. Mit dem Anbau von Weizen, Hafer und Gerste sowie der regelmäßigen Mahd und Beweidung der Grasgebiete schuf der Mensch für unzählige Tierarten neue Lebensräume. Mit den Blütenpflanzen kamen die Insekten, mit ihnen viele Reptilien, Vögel und Säuger. In erster Linie waren es die extensiven Bewirtschaftungsformen der Landwirtschaft, die den Artenreichtum unterstützten.
Vom reichen Nahrungsangebot und den neu entstandenen Brutgebieten profitierten besonders bodenbrütende Vögel wie Kiebitz, Brachvogel und Feldlerche.
Letztere ist nach 1998 auch 2019 wieder Vogel des Jahres. Der Grund für diese Wahl ist leicht verständlich, wollen doch die Naturschutzorganisationen einen Vogel in den Mittelpunkt des Interesses rücken, der unserer besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Und die Zahl der Feldlerchen hat in den letzten Jahrzehnten hierzulande massiv abgenommen.