Bericht der Libellenexkursion

Fliegende Juwele – Libellenexkursion in den Turbastall im Rahmen der Aktion „Erlebnis Insektenwelt“

In die faszinierende Welt der Libellen eintauchen, konnten 15 Interessierte am 22. Mai 2022 bei einer Exkursion zum Turbastall in Schlins mit dem Biologen Mag. Paul Amann. Anhand mehrerer Fotos führte der Libellenexperte zuerst in diese spannende Insektengruppe ein. Die in Europa lebenden Libellenarten werden in Großlibellen und Kleinlibellen eingeteilt. Wenn sich Libellen auf Halmen, Stängeln etc. niederlassen, kann man diese Gruppen gut unterscheiden. Großlibellen haben in der Ruhehaltung ihre Flügel waagrecht ausgebreitet, während sie bei Kleinlibellen über dem Rücken zusammengeklappt sind. Ein besonders spannender Aspekt bei Libellen ist Ihre Lebensweise zwischen Wasser und Luft. Libellen verbringen den Großteil ihres Lebens als Larven im Wasser. So beträgt die Larvenzeit der Quelljungfer ca. 5 Jahre, während das geflügelte Tier spätestens im Herbst stirbt. Einzig die Winterlibelle schafft es als geflügeltes Insekt den Winter zu überstehen. Eine besondere evolutionäre Anpassung ist die Fangmaske der Libellenlarven, ihre Fangbewegung gehört zu den schnellsten Bewegungen im Tierreich. Nach der Einführung gings zum Libellenbeobachten ans Gewässer. Besonders viele Exemplare flogen dort vom Vierfleck, der in jedem der vier Flügel einen auffälligen dunklen Fleck im Bereich der markanten Querader hat. Ein weiterer Fleck ist an der Flügelspitze, wodurch die namensgebenden vier Flecken pro Flügelpaar gegeben sind. Die Teilnehmenden konnten viele Paare der Hufeisen-Azurjungfer beobachten, die Männchen dieser Libellenart sind blau und die Weibchen grün-gelb gefärbt. Allein schon durch ihre Größe beeindruckte die Große Königslibelle, die auch bei der Eiablage beobachtet werden konnte. Paul Amann konnte den Teilnehmenden auch die Falkenlibelle, die Frühe Adonislibelle und den Plattbauch zeigen und gab auch noch Tipps zu Ausrüstung und Bestimmungsliteratur. Danach berichtete Paul Amann von der Revitalisierung des Turbastalls, die im Rahmen des Interreg-Projektes „Kleingewässer“ vom Naturschutzbund, der Gemeinde Schlins, der Agrargemeinschaft Schlins, dem Schlinser Biologen Mag. Georg Amann und dem Raumplaner DI Georg Rauch durchgeführt wurde. Durch die Revitalisierungsmaßnahmen hat sich der Turbastall zu einem wahren Paradies für Libellen entwickelt. Rund 30 Libellenarten konnten hier bisher entdeckt werden. Darunter sogar so seltene Arten wie die Große Moosjungfer, für die im Turbastall sogar der Erstnachweis für Vorarlberg gelang. Umso erfreulicher ist, dass sich der Schlinser Verein „Schöcha“ um den Turbastall kümmert und weitere Maßnahmen plant und umsetzt.

Weitere Infos zu Libellen finden Sie unter www.naturbeobachtung.at

Mit der Aktion „Erlebnis Insektenwelt“ will der | naturschutzbund | das Wissen um Insekten fördern, denn nur was man kennt, schützt man. Werden Sie selbst zum Insektenkenner! www.insektenkenner.at

Fotos: Bianca Burtscher

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