Auch bei schlechtem Wetter ist das Faludrigatal eine Wanderung wert. Davon konnten sich 55 Interessierte bei der Naturschutzbund-Exkursion im August selbst überzeugen. Unser 2. Obmann Dipl. Natw. ETH Rochus Schertler brachte den Exkursionsteilnehmenden auf dem Weg zu den Alpen Faludriga und Nova mit vielen Fakten und spannenden Geschichten die Zusammenhänge zwischen Geologie, extensiver Nutzung und der Tier- und Pflanzenwelt des Naturschutzgebietes näher.
Rochus Schertler entdeckte Türkenbund, Fliegenragwurz, das seltene Einblatt und viele weitere Pflanzen und erklärte den Exkursionsteilnehmenden ihre besonderen Eigenschaften und Biologie.
Das Gebiet zeichnet sich durch seine Ursprünglichkeit und Natürlichkeit aus. Vom Marulbach aufwärts wanderte die Gruppe durch naturnahe Fichten-Tannenwälder und Fichtenwälder. Mit zunehmender Höhe konnte sie beobachten, wie der Wald von Latschengebüschen abgelöst wird, die teilweise von beweideten Kalkrasen, Lawinenbahnen, Schuttrinnen und Felsköpfen durchsetzt sind. Solche „Berge wie früher“ sind in Vorarlberg eine Seltenheit und brauchen besonderen Schutz.
Das Großraumbiotop Faludriga-Nova genießt einen solchen Schutz seit 1999 und hat sich dank der extensiven alpwirtschaftlichen Nutzung, der wildbiologisch optimierten Jagd und den rücksichtvollen Wanderern, die das Wegegebot beachten, bestens entwickelt, wie der Grundbesitzer Eberhard Baron von Gemmingen-Hornberg und der Gebietsbetreuer und Jagdschutzorgan Edwin Kaufmann erklärten. Zum Abschluss luden sie alle freundlicherweise zu einer Grill-Brotzeit ein, bei der noch rege diskutiert wurde.