Bei Eisvogel, Wasserralle und Seerose - Biotopexkursion zu den Lehmlöchern Kommingen

Bei der Biotopexkursion zu den Lehmlöchern Kommingen am 6. Mai 2023 konnten Denise Brecher, BSc von der Marktgemeinde Götzis, Mag. Bianca Burtscher und Dipl. Biol. Anne Puchta vom  | naturschutzbund | und die Abteilung Umwelt- und Klimaschutz im Amt der Vorarlberger Landesregierung 32 Exkursionsteilnehmer*innen begrüßen.

Das Biotop Lehmlöcher Kommingen ist Natur aus zweiter Hand. Wie die Tümpel und Teiche durch den Abbau von Lehm entstanden und sich das Lehmabbaugebiet durch natürliche Sukzession zu einem wertvollen Lebensraum entwickelte, zeigte Mag. Bianca Burtscher anhand alter und aktueller Luftbilder. Dann richteten sich alle Blicke auf die imposante Felswand des Kummenbergs, denn Dipl. Biol. Anne Puchta hatte den Ruf eines Wanderfalken gehört. Auch die dort zahlreich brütenden Felsenschwalben konnte die Vogelkundlerin den Teilnehmenden zeigen.

Weiter ging es zu einer Streuwiese. Diese ungedüngten und nur einmal im Herbst gemähten Wiesen sind von besonderem Wert für die Artenvielfalt. Denn in ihnen kommen zahlreiche seltene Arten vor, die in den Wirtschaftswiesen keinen Lebensraum finden. In der noch niedrigen Streuwiese fielen die violetten Blüten des Kleinen Knabenkrauts, einer heimischen Orchidee besonders auf. Zudem konnten die Echte Schlüsselblume, Mädesüß, Großer Wiesenknopf und eine zweite Orchideenart, das Große Zweiblatt entdeckt werden.

Rund um die Teiche und Tümpel wachsen Bäume und Sträucher, die für Auen typisch sind wie z.B. Stiel-Eiche, Berg-Ulme, Esche, Birke, Silberweide, Vogel- und Traubenkirsche. Denn diese Arten kommen mit den feuchten Standortbedingungen in den Lehmlöchern Kommingen gut zurecht, erklärte Bianca Burtscher. Die gefiederten Bewohner dieser gehölzreichen Biotopbereiche waren nur schwer zu sehen, dafür aber gut zu hören. So konnten die Teilnehmenden dem Gesang von Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke, Fitis und Zilpzalp lauschen. Anne Puchta erklärte, dass sich Fitis und Zilpzalp viel einfacher durch ihren Gesang als durch ihr Aussehen voneinander unterscheiden lassen. In einem der größeren Teiche konnten die Teilnehmenden einen Höckerschwan, Stockenten und ein Bläßhuhn beobachten. Der Eisvogel ließ sich leider nicht blicken.

Dafür wartete an einem Baumstamm ein besonderes Highlight. Eine frisch geschlüpfte Libelle hielt sich an ihrer Exuvie fest. Aus dieser Larvenhaut war das adulte Tier geschlüpft und musste nun die gefährliche Zeitspanne überstehen, bis seine Flügel ausgehärtet sind. Zum Abschluss der Exkursion führte Anne Puchta die Teilnehmenden zu den ehemaligen Fischteichen, die heute ein wichtiges Laichgewässer für Amphibien wie z.B. den Bergmolch sind. Bianca Burtscher wies darauf hin, dass diese heute fischfrei sind und es auch bleiben sollten. Denn Amphiben-Eier, Larven aber auch Adulte stehen auf dem Speiseplan vieler Fischarten. Das Einsetzen von Goldfischen und anderen Fischarten in Laichgewässer kann deshalb lokale Amphibienpopulationen massiv gefährden.

Die Exkursionsleiterinnen freuten sich über die Rückmeldung der Teilnehmenden, dass sie so viel Spannendes über diesen wertvollen Lebensraum vor ihrer Haustüre gelernt haben.

 

Foto: Biotopexkursion-Lehmlöcher Kommingen © Bianca Burtscher

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