In der Schweiz ist sie eine der Hauptursachen für den Bachforellenrückgang, in Bayern ist sie weiter verbreitet als angenommen und in Österreich wurde sie erstmals im Sommer 2014 am Kamp festgestellt. Die Rede ist von einer Nierenerkrankung, die von einem mikroskopisch kleinen Parasiten hervorgerufen wird.
Als ersten Wirt nutzt der Parasit namens Tetracapsuloides bryosalmonae Moostierchen (Bryozoen). Diese bilden Kolonien auf Totholz, Steinen oder Pflanzenteilen und sind mit freiem Auge gut zu erkennen. Die infizierten Moostierchen scheiden Sporen des Parasiten ins Wasser aus, die dann über Kiemen der Fische in deren Blutbahn und damit in die Zielorgane, v. a. der Niere, gelangen und die „Proliferative Kidney Disease“, kurz PKD genannt, auslösen. Das führt zu einer starken Entzündungsreaktion mit Anschwellen der Niere, aber auch andere Organe können betroffen sein, v. a. die Milz. Die Bachforelle wiederum scheidet Sporen aus, die die Moostierchen befallen.
Voraussetzung für eine akute Erkrankung der Bachforelle ist eine Wassertemperatur von über 15 °C über einen längeren Zeitraum, die bei der allgemeinen Klimaerwärmung in einer steigenden Zahl von Gewässern immer häufiger erreicht wird. Übersteht ein Fisch die Erkrankung, weil das Wasser wieder kühler wird, entwickelt er eine Resistenz und erkrankt nicht mehr akut. Allerdings kann es im Sommer zu hohen Sterblichkeitsraten durch die Krankheit kommen.
Als Wirtsfische werden ausschließlich Salmoniden wie Bach-, Regenbogenforellen und Äschen befallen, infektiöse Sporen bilden aber nur die Bachforellen aus.
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