Klima und Artenvielfalt sind nur gemeinsam zu retten
Erstmals haben Weltbiodiversitäts- und Weltklimarat (IPBES/IPCC) gemeinsam beraten, wie man Natur und Klima zugleich schützen kann. Die Expert*innen appellieren, die ökologische und die Klimakrise und deren Auswirkungen bei politischen Entscheidungen unbedingt zusammen zu betrachten. Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels dürfen nicht auf Kosten der Biodiversität und jener Dienste passieren, die die Natur den Menschen bietet.
Die Klimaschutzpotenziale der Natur konsequent zu nutzen und gleichzeitig die Grenzen der Ökosysteme im Blick behalten, wird die große Herausforderung sein. Einseitige Lösungen führen in eine Sackgasse, das zeigt etwa die Abholzung tropischer Regenwälder für den Anbau von Energiepflanzen wie Soja und Ölpalmen. Aber auch in Mitteleuropa stellt sich angesichts zunehmender Flächenkonkurrenz die Frage, wie der Klimaschutz naturverträglich gestaltet werden kann. Die Natur bietet hier viele Möglichkeiten, betonen die Expert*innen. Ohne drastische Verringerung aller von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen wird es aber nicht gehen.
Der Bericht der Fachleute enthält auch konkrete Forderungen: Weltweit müssen 30 bis 50 Prozent der Meeres- und Landflächen unter Schutz gestellt werden. Die Kreislaufwirtschaft muss gefördert werden, statt Ressourcenverschwendung und Wegwerfgesellschaft zuzulassen. Umweltschädliche Subventionen, die die Artenvielfalt gefährden, zu Überfischung, Kahlschlag oder Überdüngung führen, müssten abgeschafft werden.
Und es braucht laut IPBES/IPCC vor allem auch Ansätze, die soziale Aspekte berücksichtigen und die zur Veteilungsgerechtigkeit beitragen. Der Kampf gegen die Erderwärmung und für eine nachhaltige Entwicklung kann nur gelingen, wenn Klima- und Biodiversitätsschutz sowie soziale Gerechtigkeit gemeinsam gedacht und ihre Wechselwirkungen bei allen politischen Entscheidungen gleichrangig berücksichtigt werden.
Gemeinsamer Bericht von IPBES und IPCC
Deutsche Kurzfassung (UFZ) (Die Übersetzung ist kein offizielles IPCC/IPBES-Dokument. Im Falle von inhaltlichen Widersprüchen zwischen dem deutschen und dem englischen Text hat der englische Originaltext Priorität)