Sensationelle Schmetterlingsnachweise durch die Bevölkerung

16.000 Tagfalter-Meldungen auf der Citizen-Science-Plattform naturbeobachtung.at des Naturschutzbundes

© Gotthard Glätzle

Sie haben schillernde Namen und sind ebensolche Erscheinungen: Gelbringfalter, Berghexe, Rostbinde oder Großer Waldportier. Das Besondere dieser Schmetterlingsarten ist, dass sie alle in Österreich auf Grund ihrer Gefährdung kaum noch zu finden sind. Doch aufmerksame Naturbeobachter machten sie in diesem Sommer ausfindig. Die Beobachtungen wurden auf der Naturschutzbund-Plattform www.naturbeobachtung.at gemeldet und nun von Experten bestätigt.

Mit der Online-Plattform naturbeobachtung.at sammelt der Naturschutzbund Naturbeobachtungen von interessierten Menschen. Die oft durch Bilder unterstützten Meldungen erleichtern den Experten die Arbeit und ermöglichen spannende Erkenntnisse, die ohne die Mitarbeit der Bevölkerung nicht möglich wären. Im heurigen Sommer gab es im Rahmen des von EU und Bund geförderten Projektes „Abenteuer Faltertage“ allein zu Schmetterlingen 16.000 Meldungen, mit dabei waren einige ganz besondere.

So konnte der extrem seltene Gelbringfalter in der Kärntner Schütt und im Salzburger Pinzgau beobachtet werden. Sogar drei aktuelle Fundmeldungen aus Niederösterreich gab es von der vom Aussterben bedrohten Berghexe. Die vor allem durch den starken Stickstoffeintrag aus der Luft und das dadurch verursachte Verschwinden ihres Lebensraums stark bedrohte Rostbinde konnte heuer sowohl in Niederösterreich als auch in Tirol gesichtet werden und auch der ebenfalls stark gefährdete Große Waldportier wurde zumindest einmal in Niederösterreich beobachtet.

Neuankömmling gelandet
Besonders wichtig für die Forschung sind auch Meldungen von ursprünglich nicht in Österreich beheimateten Schmetterlingsarten. Gleich zwei dieser besonderen Beobachtungen gelangen mit dem Zürgelbaum-Schnauzenfalter, der seinen Lebensraum auf Grund des Klimawandels nun aus dem Mittelmeerraum auch auf nördlich der Alpen gelegene Gebiete auszudehnen scheint. Er konnte im Raum Wien/Niederösterreich beobachtet werden.

Der Naturschutzbund bittet die Bevölkerung auch in Zukunft um tatkräftige Mitarbeit beim Naturbeobachten.
www.naturbeobachtung.at

Rückfragehinweis für Journalisten:
Magdalena Meikl, Projekt naturbeobachtung.at
T 0662/64 29 09-17, magdalena.meikl@naturschutzbund.at

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